Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Hyperraum des Pentagramms. Dort, frei schwebend, wird dich eine unbemannte Nibiru-Sphäre aufnehmen. Du wirst mit der Priesterin so schnell es geht auf Nibiru sein! “
Sansir keuchte. Das Blut kochte in seinen Adern und sein Schweiß fühlte sich wie Säure an. Seine Augen verloren an Sehschärfe, von Pulsar zu Pulsar schien die Halle immer mehr zu verschwimmen. Bilder der grausamen Ereignisse, die sich hier und auf Mianuass zugetragen hatten, bohrten sich in seinen Geist. Große Erschöpfung, die Transition und ihre organische Wandlung ließen ihn vor Schwäche beinahe zusammenbrechen.
„ Mein Blut nimmt nun deine Organe, deine Knochen und dein Herz ein. Sei frohen Mutes, Sohn meiner geliebten Schwester Cater Amen. Sobald ich dich im Labor wahrnehme, werde ich dein Herz wiederbeleben! Jedoch mit einer wesentlich anderen Taktung. Ich werde den Takt der Vipern in dich fließen lassen, damit unser Vorgehen unbemerkt bleibt. Auf Nibiru werden wir dein ureigenes Frequenzband wieder herstellen. “
Amenishs Stimme wurde immer schwächer und war kaum noch zu hören. Sansir hatte den Kontakt zu seiner Ziehmutter verloren. Tosender Schmerz hüllte ihn ein, brüllte seinen Verstand an. Die weiße, zarte Umrandung seiner schlitzförmigen Iris weitete sich. Sein Gehirn drückte gegen seine Schädeldecke. Druck dehnte sich in seinem ganzen Körper aus. Energie stieg von seiner Körpermitte zu seinem Brustkorb empor. Zitternd und bebend konnte er auf der Haut seiner Hände sehen, wie der Druck in seinen Adern zunahm. Seine humanoide Form erlaubte einen völlig normalen Blutkreislauf, während der Formwandler in ihm nur eine zirkulierende Spirale in seinem Körper als Blutgefäß bereithielt.
Würde er sich nun verwandeln? Diese Frage schoss Sansir durch den Kopf. Was wäre, wenn er tatsächlich zu der gewaltigen schwarzen Kobra wandeln würde? Eine Form, die er im Kampf gerne annahm. Sein Herz jagte nun, bäumte sich in seinem Körper auf. Das Herz der Kobras war eine mächtige, muskelähnliche Spirale, die sich in der Mitte des Brustbeins befand. In Spiralen pulsierte das Leben durch den Leib dieser Spezies. Sansirs Herz sprang nun, stolperte, blitzte und schwoll in seiner Größe derart an, dass es ihm die Luft abschnürte. Anstelle von Lungen atmete eine Art Ballon im Brustkorb der Kobraspezies, direkt hinter dem Herzen, aber nicht mit dessen Kreislauf verbunden. Dieser Ballon atmete nicht zyklisch, sondern rotierte. Das Atmungsorgan war in der Lage, den Körper ohne Inhalation von äußeren Gasen zu versorgen. Eine Art Atmung im Körper ohne Sauerstoff oder Kohlenstoff. Als eine der wenigen Spezies war die Gattung beider Clans mit diesem außergewöhnlichen Organ ausgestattet. Dieses erlaubte auch, dass die Clanmitglieder auf allen Planeten und Sternen existieren konnten, die sich im Velatropa-Sektor und in SOLRA befanden.
Seine Anspannung wuchs, als er in seinem Geist die vorerst letzten Worte von Amenish vernahm.
„ Jetzt! “
Das Herz blieb still und sein Körper sank förmlich in den Stein der Treppe am Altar. Ein letztes Kribbeln an seinem Kopf. Dann wurde er über die Rezeptoren-Netzwerke seiner Ziehmutter und durch deren mediale Kräfte angezapft und versorgt.
Amenishs Sinne weiteten und dehnten sich in die Altarhalle Demagons. Noch konnte sie niemanden registrieren, der Sansir finden würde. Lange durfte sein Scheintod nicht andauern.
Während sie die medialen Sinne weiter zur Kontrolle in die Halle spannte, wanderten ihre Gedanken weit zurück in die Vergangenheit. Das erste Bild, das aus ihrem Memogramm empor stieg, bahnte sich durch ihre Geruchsinne, der süße und schwere Duft am Tag der Niederkunft mit den schwarzen Zwillingen. Amenish weihte den Körper, hielt gemeinsam mit den heiligen Schwestern des Clans der schwarzen Kobra die Aalearenkraft, um die Niederkunft ihrer Schwester zu unterstützen. Viele lange Stunden brachte Cater Amen damit zu, ihren Körper zu weiten, die Hüllen in ihrem Leib zu öffnen und die großen, schweren Eier hervor zu pressen. Cater Amen hatte zahlreiche Liebhaber, war aber in vielen Äonen nicht mit dem Mutterglück beschenkt worden. Es war ihr Geheimnis, mit wem sie diese Vereinigung eingegangen war.
Unmittelbar nach einer langen Reise hinter die Zentralsonne nach SOLRA, die sie zu Forschungszwecken angetreten hatte, kam das Gerücht in Umlauf, sie hätte sich mit dem Feind zusammen getan, um den Rassefrieden mit dem Ziel zu stören, die beiden Clans wieder in
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