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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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merkwürdig?«
    Mark dachte nach. »Sieht so aus. Ist das alles?«
    »Ja«, sagte Garuda. »Sagst du mir jetzt endlich, was hier gespielt wird?«
    Plötzlich tauchten die blonde Frau und der rothaarige Mann auf der Rolltreppe auf. Grimes folgte ihnen. Ihre aufmerksamen Blicke wanderten von einem Passagier zum anderen. »Lou, ich muss Schluss machen.«
    »He, eine Sekunde!«, protestierte Garuda. »Wir wollten den Fall doch zusammen lösen, oder nicht? Pass auf. Ich hab noch ein paar Recherchen auf eigene Faust durchgeführt. Weißt du was? Ich glaube, ich habe endlich eine Spur im Fall March.«
    »Spuck aus.«
    »Die Bullen haben das damals glatt übersehen. Die Prime International gehörte einer Scheinfirma auf den Caymans, die nach schmutzigem Geld stinkt. Schmutziges Geld der osteuropäischen Mafia, um genau zu sein. Das ist die Spur, der du nachgehst, nicht wahr? Du glaubst an einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Paul March und den Operationen der Roten Mafia, stimmt’s? Ich habe keinen blassen Schimmer, was dieser Privatdetektiv McCaul mit der Sache zu tun hat.«
    »Lou, ich kann jetzt nicht darüber reden.«
    »Weißt du was?«, rief Garuda wütend. »Vielleicht sollte ich den Fall alleine lösen. Eine große Hilfe bist du nicht gerade. Leck mich.«
    Garuda legte auf. Mark seufzte und schaute sich um. Grimes und die beiden anderen CIA-Agenten schlugen eine andere Richtung ein und schauten in die Gesichter sämtlicher Passanten. Ob sie ihn gesehen hatten?
    Mark dachte über das Gespräch nach. Wie war Garuda auf die Spur zu den Caymans gekommen? Außerdem irritierte ihn die Information über McCauls Flug. Ihm brach der kalte Schweiß aus. Seine Situation ähnelte immer mehr einem Albtraum. Er war körperlich und nervlich am Ende. Jennifer schwebte in Lebensgefahr, und er musste sie unbedingt finden. Kelso war ihm eine Erklärung schuldig.
    Wutentbrannt rannte Mark die Rolltreppe zum Ausgang hinunter.
    70
    McCaul schaltete die Scheinwerfer ein. Es war fünf Uhr nachmittags. Die Sonne hatte sich hinter einer dicken Wolkendecke versteckt. Seit einer halben Stunde waren er und Jennifer unterwegs. Vor ihnen erschienen die Wolkenkratzer von Manhattan. Jennifer war heilfroh, den Verfolgern entwischt zu sein und endlich wieder New Yorker Luft zu schnuppern. Seit sie den Flughafen verlassen hatten, achtete Jennifer auf etwaige Verfolger, obwohl sie in dem dichten Berufsverkehr kaum aufgefallen wären.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte McCaul. »Diesmal sind wir ihnen entwischt.«
    »Wie können Sie so sicher sein? Bis jetzt haben sie uns noch überall aufgespürt.«
    »Ich beobachte den Verkehr im Innenspiegel. Niemand verfolgt uns.«
    »Warum fahren wir hier entlang?«, fragte Jennifer.
    »Ist das nicht der kürzeste Weg nach Long Beach?«
    »Zuerst muss ich meinen Bruder Bobby im Pflegeheim besuchen, Frank. Ich habe ihn seit drei Tagen nicht gesehen und will wissen, wie es ihm geht. Es ist ein Umweg von höchstens zehn Minuten. Bitte.«
    McCaul seufzte. »Okay. Würden Sie bitte fahren?«
    »Warum?«
    »Ich muss mit einem Freund telefonieren.« McCaul hielt und stieg aus. Sie wechselten die Plätze. Als Jennifer den Gang einlegte, öffnete McCaul das Handschuhfach. In der matten Beleuchtung sah Jennifer eine Pistole und ein Handy. McCaul legte sich die Waffe auf den Schoß und tippte eine Nummer ins Handy.
    Jennifer starrte auf die Pistole. »Warum… warum liegt eine Waffe im Handschuhfach?«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Ich verstehe nicht .«
    »Halten Sie den Mund!«, fuhr McCaul sie an und drückte sich das Handy ans Ohr. »Ich bin’s«, sagte er. »Wir sind auf dem Weg nach Cove End. In einer halben Stunde treffen wir uns dort.«
    Er schaltete das Handy aus. Jennifer blickte ihn verwundert an. McCaul war plötzlich ein ganz anderer geworden. Er nahm die Waffe in die Hand und befahl mit kalter Stimme: »Fahren Sie los.«
    »Sie… Sie sind gar nicht Frank McCaul, stimmt’s?«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage. Fahren Sie nach Long Beach.«
    71
    Wie vereinbart kehrte Mark zum Treffpunkt zurück. Kelso stand vor dem Terminal und telefonierte. Fellows kam in einem schwarzen Pkw und hielt am Bordstein. Kelso schaltete sein Handy ab. »Wir verschwenden nur unsere Zeit«, sagte er zu Mark. »Keine Spur von ihnen. Steigen Sie ein. Die anderen setzen die Suche fort.«
    »Sie haben mir gesagt, Sie hätten diesen McCaul überprüft«, stieß Mark wütend hervor.
    Kelso musterte ihn wachsam. »Ja.

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