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Prophetengift: Roman

Prophetengift: Roman

Titel: Prophetengift: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Nolan
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sich mit einer Frau trifft. Sie ist bei Google und hat das Vorstellungsgespräch mit ihm geführt, und seitdem sind beide ganz heiß aufeinander. Er hat seit einem Monat versucht, den Mut aufzubringen, mit mir Schluss zu machen, aber er hatte Angst, dass ich dann wieder aufhören würde zu essen.« Ihre großen dunklen Augen begannen zu glitzern und sie ließ die zweite Hälfte des Müsliriegels in ihren Schoß fallen. »Er ist aus Mitleid bei mir geblieben, Ellie. Bin ich wirklich dermaßen ... jämmerlich?«
    Ellie legte ihr den Arm um die Schultern. »Tja, in gewisser Weise zeigt das doch, dass ihm etwas an dir liegt.«
    Reed ließ sich in Ellies Umarmung sinken. »Dadurch fühle ich mich auch nicht besser.« Sie seufzte schwer. »Ich bin es einfach so leid, dass alle meine Beziehungen in die Brüche gehen. Ich meine, ich habe alles getan, was mein Therapeut mir empfohlen hat: Ich war ehrlich zu Brandon, ich habe über meine Gefühle gesprochen, ich war kompromissbereit, als er dieses blöde Motorrad kaufen wollte, und gerade, als ich mich entspannt hatte und dachte, ich kann ihm vertrauen, BUMMS!,
passiert das.« Sie griff nach dem Clif-Riegel, musterte ihn und legte ihn wieder hin. »Ellie, wann werde ich endlich den Mann treffen, der die ganze Anstrengung wert ist? Das ist mein letztes Jahr auf der Uni, und wenn ich im Studium keinen Mann kennenlerne, wann dann? In der Reha?«
    »Du brauchst mehr Selbstbewusstsein, Süße«, sagte Ellie. »Der Richtige ist da draußen und brennt darauf, dich zu finden, das spüre ich. Aber du bist immer so schüchtern! Ich habe noch nie eine schwarze Frau kennengelernt, die so ... scheu ist!«
    »Das liegt vermutlich daran, dass ich nur halb schwarz bin«, entgegnete Reed wehmütig. »Aber es spielt auch gar keine Rolle. Mit den Männern bin ich fertig.« Ihr Blick schweifte zur Decke und ruckartig wieder zurück zu Ellie, die sie besorgt anschaute. »Würdest du mir bitte, bitte verraten, was mit mir nicht stimmt? Schlechter Atem? Dicker Po?« Sie kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. » Sieht meine Haarverlängerung billig aus?«
    »Glaub mir, das würde ich dir sagen«, erwiderte Ellie trocken. »Aber was ich gern wissen würde, ist, wie du damit zurechtkommst. Passt du auch gut auf dich auf?«
    »Tja, also ... gestern bin ich erst gegen zwei Uhr mittags aufgestanden – das könnte man als reichlich Schlaf interpretieren. Aber ... seit das passiert ist, habe ich nichts gegessen außer einem bisschen fettfreien Hüttenkäse.«
    Ellie schaute sie finster an. »Bitte sag das nicht – ich meine, ich bin froh, dass du es mir erzählt hast, aber es macht mir Sorgen. Wir wollen doch nicht vergessen, was nach der Trennung von Jeremy war.«
    »Viele kerngesunde Frauen haben Konfektionsgröße null«, erklärte Reed verteidigend.
    »Aber nicht, wenn sie eins fünfundsiebzig groß sind«, konterte Ellie.
    »Aber wer könnte schon essen, wenn so was passiert? Damals mit Jeremy war ich dämlich genug, Pläne zu schmieden,
und Brandon und ich hatten auch Pläne, weißt du. Wir wollten dieses Wochenende nach Santa Barbara fahren, und nach dem Collegeabschluss wollten wir nach Vancouver, und ich habe sogar Karten für irgendeine dämliche Riesen-Motorrad-Show besorgt, wo er unbedingt hinwollte. Und, du wirst es kaum glauben, ich hatte mir vorgenommen, mich mal zu erkundigen, wie viel eine Hochzeit im Ballena-Beach-Yachtclub kosten würde! Das Einzige, was ich jetzt vorhabe, ist, mir ein neues Rezept für Prozac ausstellen zu lassen.« Sie griff nach dem Riegel und biss hinein. »Der schmeckt ziemlich muffig.«
    »Es ist besser, dass ihr euch jetzt getrennt habt.« Ellie drückte ihre Hand. »Stell dir mal vor, ihr hättet euch verlobt und du wärst nach Seattle gezogen und dann passiert so was!« Sie schnitt eine Grimasse. »Sitzen gelassene Verlobte ist tausendmal schlimmer als sitzen gelassene Freundin.«
    »Ich weiß, ich weiß. Alles wendet sich stets zum Besten.« Reed verdrehte die Augen und seufzte. »Ich wünschte nur, ich hätte irgendwas , auf das ich mich freuen könnte. Aber ich langweile uns ja beide ins Koma, wenn ich weiter über mich rede. Erzähl mir lieber, wie es bei dir so läuft.«
    »Da gibts eigentlich nichts Neues, außer ...« Plötzlich erhellte ein breites Lächeln Ellies Gesicht. »Ich weiß was! Komm doch am Wochenende mit, wenn ich Coby in San Francisco besuche!«
    Reed lachte. »Es ist süß von dir, dass du mich einlädst. Aber du hast dich

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