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Prophetengift: Roman

Prophetengift: Roman

Titel: Prophetengift: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Nolan
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noch ausgerechnet in Santa Monica.«
    »Kitty«, schnaubte er, »wo bitte hätte ich mich denn sonst mit ihm treffen sollen? In unserem Penthouse? Das hättest du doch nie im Leben zugelassen. Sogar der Türsteher hätte bloß einen Blick auf ihn zu werfen brauchen, um zu wissen, wer er ist.«
    »Wir müssen uns überlegen, wie ... wie wir damit umgehen wollen«, stammelte Kitty. »Es wäre eine Sache, wenn er ein ganz außergewöhnlicher Mensch wäre, aber er ist der langweiligste Mann auf der Welt – abgesehen von seinem umfangreichen Vorstrafenregister natürlich. Er braucht nur den Mund aufzumachen und mit diesem dämlichen Gelaber anzufangen, und jeder wird wissen, dass ich ...« Sie brach ab.
    »Dass du was? Dass du dir alles nur ausgedacht hast?«
    Kitty zögerte. »Ich habe bestimmte Details aus meinem Leben ein wenig ausgeschmückt «, sagte sie. »Unter den Umständen wirst du vielleicht verstehen, wie wichtig es für mich war, mich selbst neu zu erfinden. Aber eine Sache ist absolut wahr: mein Glaube an das, was du bist.«
    »Ich versteh schon, Kitty. Ich verstehe sehr viel mehr, als du denkst.«
    »Also, was sollen wir denn jetzt machen?«
    »Erst einmal wirst du mir die Wahrheit sagen.«
    »Über was?«
    »Ist Chuck mein Vater? Ja oder nein?«
    Sie schwieg kurz. »Ja. Chuck ist dein Vater.«
    Sebastian warf den Kopf gegen die Kopfstütze. »Ich danke dir. Endlich .«
    »Ich habe nur versucht dich zu schützen.« Sie nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. »Also, was machen wir?«
    »Wir sorgen dafür, dass er von der Bildfläche verschwindet – zumindest fürs Erste. Ich rufe ihn an und frage ihn, ob er irgendwo hinkann, bis sich alles ein wenig beruhigt hat. Und ich werde ihm begreiflich machen, wie wichtig es ist, dass er mit keinem Menschen darüber redet.«
    »Sagst du mir Bescheid, wenn du mit ihm gesprochen hast? Mein Hin-und-her-Gelaufe nutzt den Travertin ab.«
    »Klar.« Er warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett und sah, dass es langsam spät wurde. »Ich rufe ihn jetzt gleich an.«
    »Bitte lass mich wissen, was er gesagt hat.«
    »Mach ich.«
    Er beendete das Gespräch. Dann suchte er Chucks Nummer heraus und gab sie in sein iPhone ein. Es klingelte zweimal. »Hallo?«, fragte eine Männerstimme.
    »Chuck? Hier ist Sebastian.«
    »Nein, hier ist Hank. Oh! Sie sind sein Sohn, ja? Ich kann kaum glauben, dass ich tatsächlich mit Ihnen spreche!«
    »Könnte ich bitte mal Chuck haben?«
    »Er ist gerade beschäftigt. Seine Bewährungshelferin ist hier.«
    »Könnten Sie ihm ausrichten, dass ich mit ihm sprechen muss? Es ist dringend.«
    »Klar, bleiben Sie dran.«
    Sebastian wartete, während ein steter Strom von Autos auf den Nebenspuren an ihm vorbeisauste und den Porsche zum Schwanken brachte.
    Er hörte, wie das Telefon weitergereicht wurde. »Ja?«
    »Chuck, hier ist Sebastian. Kannst du reden?«
    »Hallo, mein Sohn!«
    »Wir haben ein Problem.«
    Chuck lachte. »Ich nehme an, du hast davon gehört.«
    »Kitty ebenfalls. Sie ist am Durchdrehen.«
    »Ja, sie hat mir den Link zu dieser Promi-Klatsch-Seite gemailt. Also das hätte ich nie im Leben gedacht, dass da mal Fotos von mir auftauchen würden. Ich bin jetzt eine Berühmtheit - unglaublich, was?«
    »Eigentlich ist das genau das, was wir verhindern müssen – dass du dort auftauchst. Vorerst zumindest.«
    »He, sag ihr, sie soll sich keine Sorgen machen. Noch weiß niemand, wer ich bin – außer Hank und meiner Bewährungshelferin. Sie ist hier, weißt du, um mit mir darüber zu reden.«
    »Warum?«
    »Weil sie die Fotos auch gesehen hat. Ich nehme an, Bewährungshelfer gucken so zwanzigmal am Tag auf diese Internet-Seiten, weil so viele Promis sich dabei erwischen lassen, wie sie blöde Sachen machen. Also ist sie vorbeigekommen, weil sie sichergehen will, dass diese Sache mein Programm hier nicht gefährdet und dass ich ja nirgendwo hingehe, ohne es ihr zu sagen. Weißt du, ich brauche ihre Zustimmung, wenn ich mir den Arsch abwischen will.« Er lachte.
    »Genau darüber wollte ich mit dir reden – das heißt, nicht über das Arschabwischen. Du musst für eine Weile verschwinden, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    »Wo soll ich denn hin? Wenn ich den Bundesstaat verlasse, verstoße ich gegen meine Bewährungsauflagen und lande wieder im Knast.«
    »Es müsste ja nicht weit sein. Du musst nur vorübergehend von der Bildfläche verschwinden.« Sebastian dachte kurz nach. »Ich habs! Ich hab in Sausalito für

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