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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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kehre ich mit Ihnen auf den Planeten zurück. Außerdem: Wenn ihm während der Mentalverschmelzung etwas zustieß, so bin nur ich imstande, sein Selbst zu erreichen. Sie wissen, daß ich nicht übertreibe, Tom.«
    Paris musterte sie, dachte nach und versuchte, einen
    schwachen Punkt in ihrer Argumentation zu finden. Doch er hielt vergeblich Ausschau, und der entschlossene Glanz in ihren Augen verriet ihm, daß Kes auf keinen Fall nachgeben wollte. Er fügte sich – bei dieser Sache saßen sie in einem Boot, beziehungsweise im gleichen Shuttle.
    Der bebende Boden von Urrytha verschwand hinter dichten Wolken, und kurze Zeit später verließ das kleine Raumschiff die Atmosphäre des Planeten. Paris öffnete einen externen Kom-Kanal.
    »Paris an Voyager«, sagte er. »Eine Person für den Transfer.«
    »Wen sollen wir an Bord beamen, Mr. Paris?« fragte
    Janeways Stimme aus dem Lautsprecher. »Und warum kehren Sie nicht mit dem Shuttle zurück?«
    »Der Transfer betrifft Fähnrich Kayla, Captain. Sie sollte direkt zur Krankenstation gebeamt werden. Kes und ich wollen noch einmal zum Planeten, um Tuvok zu holen.«
    »Tuvok?«
    »Er traf kurz nach uns ein, Captain«, erklärte Paris.
    »Er begleitete eine große Gruppe von Urrythanern, die ihr Oberhaupt Vok auf den Schultern trug. Als wir sie verließen, nahm Vok Kaylas Platz auf dem Altar ein, und das Ritual wurde fortgesetzt.«
    »Warum ist Tuvok dann noch immer auf Urrytha?« fragte
    Janeway.
    »Er blieb aus freiem Willen, Captain«, warf Kes ein. »Bei dem Ritual gab es ein Problem, das Gefahr für die daran beteiligten Urrythaner bedeutet. Tuvok wollte versuchen, Voks Bewußtsein zu erreichen und den Ältesten zurückzuholen, bevor für ihn unwiderruflich der Lange Schlaf beginnt.«
    »Hoffentlich ist es jetzt nicht zu spät«, kommentierte Janeway. »Na schön, landen Sie noch einmal und holen Sie Tuvok. Ganz gleich, was dort unten auch geschieht: Ich möchte, daß Sie alle – auch Tuvok – unverzüglich zur Voyager zurückkehren.«
    Sie wandte sich an Chakotay. »Leiten Sie den Transfer von Kayla ein. Wir dürfen keine Zeit vergeuden.«
    Der Erste Offizier nickte, und Janeway blickte wieder zum Hauptschirm, konzentrierte sich auf das Shuttle. Bevor sie ihren Worten etwas hinzufügen konnte, ertönte Paris’ Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Aye, Captain«, sagte der Pilot und lächelte. »Wir holen Tuvok. Paris Ende.«
    Er betätigte die Navigationskontrollen und änderte den Kurs, lenkte das Shuttle zum Planeten zurück und hoffte, daß er dort einen einigermaßen stabilen Landeplatz fand.
    »Captain…« Fähnrich Fowler wandte sich halb von der
    Funktionsstation ab und sah zum Kommandosessel. »Ich
    glaube, das sollten Sie sich ansehen.«
    Janeway hatte beobachtet, wie das von Paris gesteuerte Shuttle wieder in den Wolken von Urrytha verschwand. Sie drehte den Kopf. »Was ist los, Fähnrich?«
    Sie war bereits aufgestanden und schritt durch den
    Kontrollraum, als Fowler antwortete:
    »Während der letzten Minuten haben sich die von der
    Lebenskraft verursachten Interferenzen verdoppelt«, sagte der Fähnrich. »Die Emanationen nehmen weiter zu. Etwas bahnt sich an, und was auch immer es sein mag: Offenbar zieht es den ganzen Planeten in Mitleidenschaft.«
    Die Kommandantin klopfte auf ihren
    Insignienkommunikator. »Janeway an Paris. Kommen Sie
    zurück. Hören Sie mich? Etwas geschieht auf Urrytha. Landen Sie nicht und kehren Sie zurück.«
    Keine Antwort. Einige Sekunden lang lauschte Janeway der Stille, und dann nahm sie wieder im Kommandosessel Platz.
    Was auch immer auf dem Planeten geschah – es begann jetzt.
    17
    Unter der Oberfläche von Urrytha, an den Fundamenten der ältesten Säulen, die oben aus dem Boden ragten und weiter unten die Tunnel säumten, hatte die entscheidende
    Ereigniskette begonnen. Haarfeine, spinnwebartige Risse bildeten sich in ihnen, fraßen sich immer weiter durch das Material und ließen es splittern.
    Dafür verantwortlich war die Macht der Einen Stimme, jenes Liedes, das die Welt mit den Myriaden Personen vereinte, die während der letzten zehntausend Jahre auf ihr gelebt hatten.
    Erde und Felsgestein bebten, wichen zur Seite, brachten Veränderung und bildeten an der Oberfläche ganz neue
    Strukturen, doch die Säulen blieben von diesem Vorgang zunächst unbetroffen.
    Dann kippte die erste von ihnen, und plötzlich kam es zu huschenden Bewegungen. Farben schimmerten und schillerten; seltsame Geräusche erklangen. Die

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