Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pusteblume

Pusteblume

Titel: Pusteblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
Vom Netzwerk:
schockiert.
    »Nein, das nicht, aber … wenn der Verflossene eine neue kennenlernt, ist es eine neue Stufe des ›Vorbei‹.« Sie versuchte ein Lächeln. »Es ist ein Schock. Und es ist nicht angenehm zu denken, daß er in seinem Leben ohne mich zurechtkommt.«
    »Aber du kommst in deinem Leben auch ohne ihn zurecht«, tröstete Liv sie.
    »Ach, das stimmt nicht. Ich habe niemanden kennengelernt. Es macht mich richtig sauer, daß Männer sich im Handumdrehen mit einer Neuen arrangieren. Bei ihm hat es nur drei Monate gedauert. Ich finde das unfair.«
    »Du könnstest dich auch mit jemandem zusammentun, wenn du es unbedingt wolltest«, sagte Fintan. »Zum Beispiel hast du in den letzten vier Wochen mit zwei Männern geschlafen.«
    Tara schüttelte sich. »OneNight-Stands im Zustand der Volltrunkenheit mit zwei der häßlichsten Männer in der nördlichen Hemisphäre. Mit dem Elefantenmenschen und seinem häßlichen Bruder. Das habe ich nur gemacht, weil ich mich nach Zärtlichkeit gesehnt habe.«
    »Das sind die Regeln«, frohlockte Fintan. »Frauen gehen mit Männern ins Bett, um Zärtlichkeit zu bekommen, und Männer sind zärtlich zu Frauen, damit sie mit ihnen ins Bett gehen.«
    »Aber diese Geschichten für eine Nacht bringen es nicht. Danach fühle ich mich nur noch mieser«, behauptete Tara.
    »Was macht denn dein liebster Ravi?« fragte Fintan ganz unschuldig.
    »Ravi? Der Ravi, mit dem ich arbeite? Der Ravi, der drei Jahre jünger ist als ich? Der Ravi, der die ganze Nacht aufbleibt und Nintendo spielt? Der Ravi, der dachte,
Stirb langsam
sei ein Dokumentarfilm?
Der
Ravi? Der freut sich des Lebens, Fintan, warum fragst du?«
    »Nur so, aus Höflichkeit.« Er grinste. »Ist er noch mit Danielle zusammen?«
    »Nein, Weihnachten haben sie sich getrennt.«
    »Ist das wirklich wahr?« Fintan und Sandro stießen sich vor Vergnügen in die Rippen. »Ist – das – wirklich – wahr? Er ist also frei? Es gäbe Schlimmeres, als es mit ihm zu versuchen.«
    Tara sah Fintan finster an. »Wenn ich nur einen Gedanken daran verschwende, dann sollte mich jemand erschießen.« Am nächsten Tag begegnete Tara Amy in der Eingangshalle ihres Bürogebäudes.
    »Hallo.« Amy strahlte. »Wie geht’s? Hab dich seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Seit vor Weihnachten.«
    »Oh, Mann.« Tara schlug die Hände vor das Gesicht. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Wir haben uns an dem schrecklichen Tag gesehen, als ich im Vollrausch war und mich dauernd übergeben mußte. Schande, Schande.«
    »Mach dir nichts draus. Ich habe mir an dem Abend eine Alkoholvergiftung zugezogen, und sie haben mir eine Spritze in den Po gegeben, damit ich aufhöre, mich zu übergeben.«
    Tara lachte erleichtert. Sie bewunderte Amys präraffaelitische Schönheit und nahm beruhigt zur Kenntnis, daß sie auch nur menschlich war.
    »Wir sollten mal zusammen ausgehen«, sagte Amy. »Oder bist du wieder mit deinem Freund zusammen?«
    Bekümmert schüttelte Tara den Kopf.
    »Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnerst, aber ich habe dir von dem Freund meines Freundes erzählt, Benjy. Der ist richtig nett, und ich mache jede Wette, daß ihr euch gut verstehen würdet. Wie wär’s, wenn wir alle zusammen mal ausgehen würden?«
    »Okay«, sagte Tara und spürte ein leichtes Kribbeln. Vielleicht wäre er ja halbwegs passabel. »Wann?«
    »Samstagabend?«
    »Geht nicht. Der Samstag danach?«
    »In Ordnung.«
    »Und er ist nett, dieser Barney?«
    »Benjy. Ja, richtig nett.«
    »Na, wenn er so ist wie dein Freund, dann ist er ganz große Klasse«, schwärmte Tara. Weil sie sich abwandte, bemerkte sie nicht den entsetzten Blick in Amys hübschen Augen.

69
    U nd auch im einunddreißigsten Jahr unseres Wettbewerbs geht der Preis für die beste Molekülzusammenstellung an Katherine Casey.« Joe lächelte auf Katherine hinab, die sich nackt auf seinem Bett räkelte. »Und zwar nicht nur auf der Erde, mußt du wissen«, erklärte er gelehrt, »sondern im ganzen Universum.«
    »Wir müssen aufstehen«, sagte sie nicht sehr überzeugend.
    »Kommt gar nicht in Frage, junges Fräulein.« Joe machte ein ernstes Gesicht. »Erst muß der Onkel Doktor Sie untersuchen.«
    Katherine kicherte und spürte, wie ihr Herz vor Erregung schneller schlug. Dieses Spiel war noch besser, wenn man am Anfang angezogen war, aber so machte es auch Spaß.
    »Nun sagen Sie mal, was Sie haben!« Joe beugte sich mit ernster Miene über sie.
    »Es tut weh.«
    »Wo tut es weh?«
    Sie zögerte, dann zeigte

Weitere Kostenlose Bücher