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Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

Titel: Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
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Liebesspiels
einzuführen?
    »Rafael?« Sie war noch immer nackt,
aber er hatte eine Decke über ihr ausgebreitet. Das Feuer war schon ziemlich
heruntergebrannt, und falls Barrett oder seine Männer draußen waren und nach
ihnen suchten, mußten sie in Schwierigkeiten geraten sein ...
    Er kehrte Annie den Rücken zu und
ging zum Kamin, wo er sich mit dem Feuer beschäftigte, um seine unübersehbare
körperliche Erregung zu verbergen. Was immer seine anderen Sünden sein
mochten, er hatte Annie nicht besessen, obwohl er noch nie eine Frau
dermaßen begehrt hatte wie Annie Trevarren an diesem regnerischen Nachmittag.
    »Bist du böse auf mich?« fragte sie
mit leiser Stimme, und Rafael fluchte, denn er wollte nicht, daß sie jetzt das
Spiel begann, das so viele Frauen spielten, und sich Vorwürfe machte, etwas
getan und gefühlt zu haben, was vollkommen normal, ja, sogar natürlich war.
Nein, Annie sollte ihre wundervolle Weiblichkeit genießen und stolz auf sie
sein, statt sich ihrer zu schämen.
    »Nein«, sagte Rafael, ohne sie
jedoch anzuschauen, denn dazu war er jetzt noch nicht imstande. »Es ist nichts
Schlimmes passiert, Annie«, sagte er und berührte prüfend ihre Kleider, die
auf einem Stuhl am Feuer trockneten.
    »Schlimmes?« Er hörte die Maishülsen
in der Matratze rascheln, als Annie sich aufrichtete. »Natürlich ist nichts
Schlimmes passiert - es war wundervoll, aber ...«
    Rafael strich sich müde übers Gesicht
und wünschte, sie möge still sein, obwohl ihre Stimme süß wie die Klänge einer so
etwas wie Desinteresse zu übermitteln. Er sah den Wallach, der noch immer an
den Baum gebunden war, mit zurückgelegten Ohren, durchnäßtem Fell und
zitternden Flanken dastehen und empfand tiefes Mitleid für das Tier.
    »Aber ich glaube nicht, daß es auch
für dich ...« Sie brach mitten im Satz ab, und er wußte ohne hinzusehen, daß
sie wieder errötete. »Ich glaube nicht, daß du so ... glücklich warst wie ich.«
    Glücklich. Das Wort erschien Rafael unendlich
komisch, und er hätte laut gelacht, wenn ihm nicht bewußt gewesen wäre, daß
Annie es ernst meinte. Sie war jetzt sehr verwundbar, und er wollte sie nicht
verletzen.
    »Schon gut, Annie«, erwiderte er
knapp und wandte sich endlich zu ihr um. Sie saß jetzt im Bett, hatte jedoch -
Gott sei dafür Dank - die Decke bis ans Kinn gezogen. »Mir macht es nichts
aus.«
    Etwas blitzte in ihren Augen auf,
eine Art verletzter Zorn. »Du wirst zu einer anderen Frau gehen«, beschuldigte
sie ihn. »Zu Miss Covington vielleicht.«
    Rafael zwang sich, Geduld zu üben.
Annie war eine Frau, und eine sehr junge noch dazu, weshalb derartige Dinge
ungemein wichtig für sie waren. Er mußte sanft sein, denn vielleicht würde sie
sich den Rest ihres Lebens an diesen Nachmittag erinnern, und es sollten
angenehme Erinnerungen für sie sein. »Ich bin ein Mann, Miss Trevarren, kein
lüsternes Tier. Ich kann meine körperlichen Bedürfnisse sehr gut beherrschen.«
    Und da hörte er die Pferde und
wußte, daß diese Episode freudigen Wahnsinns vorüber war. Jetzt würde er den
Rest seines Lebens haben - eine ziemlich kurze Zeit, aller Wahrscheinlichkeit
nach -, um daran zurückzudenken, wie sehr er sich heute zum Narren gemacht
hatte. Daß er eine Frau heftig genug begehrt hatte, um Prinzipien und Vernunft
zu ignorieren und ihrem wundervollen Körper unendliche Freude zu schenken.
    Er war ein selbstsüchtiger Schuft
gewesen, und nicht nur der Dinge wegen, die er Annie angetan hatte, so sehr sie
sie auch ausgekostet haben mochte. Nein, sein Verbrechen lag darin, mit ihren
Gefühlen gespielt zu haben. Sie war jung und unerfahren, ein Produkt des
behüteten Lebens, das Patrick und Charlotte ihr vermittelt hatten, und es war
möglich, daß sie eine Zuneigung erwartete, die er ihr schlicht nicht schenken
konnte.
    »Zieh dich an«, sagte er und warf
ihr die noch feuchten Kleider zu. »Jemand kommt.«
    Annie stieg hastig aus dem Bett und
streifte ihre Kleider über, und Rafael konnte nicht umhin, verstohlen
zuzusehen, als sie sich wand und krümmte in ihrer Hast, ein Ertappt-werden in
dieser kompromittierenden Situation zu vermeiden.
    Sie ahnt ja nicht, daß es schon zu
spät ist, dachte Rafael, als ein polterndes Klopfen an der Tür ertönte, das sie
fast aus den Angeln riß.
    »Euer Hoheit«, dröhnte Barretts
Stimme durch die zunehmende Abenddämmerung. »Seid Ihr dort? Laßt mich herein!«
    Wehmütig drehte Rafael sich nach
Annie um und sah, daß sie zwar schon

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