Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
Vom Netzwerk:
zerstört.«
    »Bei allen Sternteufeln, was ist das für ein Schirm?« fragte jemand.
    Sie hatten davon gehört, und jetzt hatten sie es zum ersten Mal selber erlebt. Und ihnen schauderte. Jedes einzelne ihrer Strahlgeschütze wäre, hät te man es gegen planetare Ziele eingesetzt, imstande gewesen, unvorstellbare Verheerungen anzurichten, Berge hinwegzufegen, Städte auszulöschen, ganze Landstriche zu verbrennen. Der Aufklärer, ein Winzling, kaum grö ss er als ein Jäger und mit vermutlich auch nur einem Mann Besatzung, hatte ihre geballte Feuerkraft abbekommen. Ohne den Schirm wären weniger als Atome von ihm übrig geblieben, doch das Schiff aus einer anderen Galaxis existierte nicht nur nach wie vor, es korrigierte sogar gemütlich seinen Kurs.
    »Hallo!« Bailan fuhr herum. Eintausendvier. Sie lugte ums Eck und winkte ihm, zu kommen. »Schnell, hier entlang.«
    Zu seiner Verblüffung nahmen sie den Weg zu den Aufzügen.
    Doch die gingen nicht ins Unterdeck, oder? Dann sah er in einer Nische daneben eine schmale Tür, hinter der eine Sprossenleiter senkrecht abwärts führte. »Geht schneller als der Weg über die Rampe«, meinte Eintausendvier und stieg in die Sprossen.
    Es roch modrig in dem Schacht, in dem alle Geräusche stählern widerhallten. Die Beleuchtung flackerte unruhig, einige der Leuchtelemente waren erloschen. Bailan folgte ihr, nicht ohne ein mulmiges Gefühl. »Wir sind in eine Raumschlacht geraten«, sagte er.
    »Ja, gro ss artig, nicht wahr?« lachte es von unten. »Das hei ss t, da ss garantiert niemand was von uns will.«
    »Hast du denn keine Angst, da ss wir getroffen werden könnten?«
    »Ach was.«
    »Aber es ist ein Schiff der Invasionsflotte. Die sind enorm gefährlich.«
    »Na ja, dann trifft es uns eben«, meinte die Niedere leichthin.
    »Zu sterben kann auch nicht schlimmer sein als das Leben, das wir führen.«
    Bailan schluckte. »Findest du?«
    »Vorsicht«, sagte die Tiganerin. »Langsam, hier fehlt eine Sprosse.«
    Er tastete mit dem Fu ss nach unten. Da ging es ins Leere, ein irritierendes Gefühl. Und die Sprosse darunter knirschte. »Das mu ss man melden«, meinte er, als sie den Boden erreichten.
    »Oh, freilich«, sagte sie. »Das ist schon seit Jahren gemeldet, was glaubst du denn? Seither steht es auf der Liste des Sch iffsmeisters, und nichts passie rt.« Sie fa ss te ihn am Arm.
    »Komm. Hier unten ist die MEGATAO ein Wrack, aber ich pa ss schon auf dich auf.«
    Die Luft in der Zentrale bebte. Wenn man aus der Anspannung der Leute hätte Energie gewinnen können, dachte Dawill, man hätte damit die MEGATAO quer durch das System katapultieren können. Die Triebwerke tobten, da ss es bis hier herauf spürbar war. Der Boden bebte, man spürte es durch die Sohlen hindurch, und er wollte sich nicht vorstellen, was das für die Besatzung in den Hauptdecks bedeuten mu ss te.
    Auc h der zweite Angriff auf den Aufklärer, der immer noch auf den vierten Planeten zusteuerte, war ergebnislos geblieben, obwohl sich das Beiboot daran beteiligt hatte. Die MEGATAO
    holte auf, war aber noch nicht in Schu ss weite. Alle Aggregate liefen mit maximaler Leistung. Es gab im Augenblick nichts zu tun als die Anzeigen und Computerberechnungen auf den Schirmen zu verfolgen.
    Die Meldungen der Jägerschwärme kamen aus den
    Lautsprechern wie Schläge auf eine zum Zerrei ss en gespannte Trommelhaut.
    »Plasmakatapulte laden und synchronisieren. Mindestdistanz wird erreicht in 17, Feuer frei bei 19.«
    »Verstanden, Schwarmführer. Gehen in seitliche Formation.«
    »Beiboot bereit bei Bugstrahler. Haben Ausfall am linken
    Energiewerfer.«
    »Verstanden, Beiboot. Fliegen Sie von rechts an.«
    Quest schüttelte grimmig den Kopf. »Das wird wieder nichts.« Er drehte sich zu Smeeth um, der immer noch dastand und das Geschehen mit unbewegter Miene verfolgte. »Wenn Ihr schon in der Zentrale seid, ohne da ss ich Euch dazu aufgefordert habe…«
    »Verzeiht. Eure Wachmänner haben mich hereingeführt.«
    »So, haben sie das? Wie auch immer, da Ihr so viel über die Flotte des Sternenkaisers zu wissen scheint, habt Ihr vielleicht eine Idee, wie wir diesem einen kleinen Schiff beikommen könnten?«
    Smeeth furchte die Augenbrauen. »Es wird demnächst in einen Orbit um den Planeten gehen, nicht wahr? Was Ihr versuchen könntet, ist, einen Jäger in entgegengesetzter Richtung um den Planeten zu schicken, damit er den Aufklärer frontal angreifen kann.«
    »Und was soll das nutzen?«
    »Die Abwehrschirme

Weitere Kostenlose Bücher