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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Stimmt.«
    »Und nun lies mal das hier«, meinte Tennant Kuton und zog ein Stück Turoplastfolie aus seinem Langhemd.
    Bailan nahm die Folie und drehte sie verblüfft in den Händen.
    Sie war an den Rändern so braun verfärbt, als sei sie mindestens hunderttausend Jahre alt. Sein Blick irrte über Zeilen geradezu prähistorischen Utaks und blieb an einer schwungvoll gezogenen Namenssignatur hängen, die ihm irgendwie bekannt vorkam.
    »Es-Elamara«, entzifferte er zu seiner grenzenlosen Verblüffung. Er sah den Tennant an. »Das ist ein Schreiben des ersten Hohen Rates der Bewahrer!«
    Kuton nickte. »Es mu ss einst zwischen die Platten eines Metallspeichers gerutscht sein. Jedenfalls habe ich es da gefunden. Lies es.«
    Altes Utak. Bailan furchte die Stirn. In den ersten Zeilen ging es um den Angriff der Krieger des dunklen Fürsten, ein Ereignis, das so lange her war, da ss nicht einmal die Bruderschaft mehr genau wu ss te, wann es stattgefunden hatte.
    Der Tempel war damals jedenfalls noch sehr klein gewesen, hatte vermutlich nur aus dem innersten Ring und dem Allerheiligsten bestanden. Kuton deutete auf eine bestimmte Stelle, ungefähr in der Mitte. »Übersetz das einmal.«
    Bailan suchte die Worte zusammen. »Natürlich vertrauen wir auf die Macht des Schildes. Doch er ist noch nie einer solchen Bedrohung ausgesetzt gewesen, deshalb gebietet die Vernunft, auch in Erwägung zu ziehen, da ss er nachgeben könnte. Es scheint mir ratsam, unsere kostbarsten Stücke, vor allem die Sammlung über nichtmenschliche Intelligenzen, zeitweise in der Empfangszone unterzubringen, wo sie durch eine zusätzliche Mauer geschützt sind, so da ss sie, falls die Au ss enmauer fallen sollte, nicht in unmittelbarer Gefahr wären. Ferner scheint es geboten, da ss wir, sofern und sobald die Angriffe erlöschen, mit dem Bau eines weiteren Tempels beginnen, der den jetzigen gänzlich in sich bergen soll. Erst wenn dieser vollendet ist, sollen die Sammlungen aus der Empfangszone an ihren angestammten Platz zurückkehren…«
    Er sah auf, suchte den Blick Kutons. »Im innersten Ring gibt es einen Saal, von dem es hei ss t, er sei seit jeher leer gewesen.«
    »Nicht seit jeher«, meinte der Tennant. »Seit dem Angriff des dunklen Fürsten. Empfangszone dürfte das Tempelzentrum bezeichnen, den Landeort für die Schwingenbarken der Eloa.
    Und Es-Elamara spricht nicht von Heiligtümern, sondern von Sammlungen über nichtmenschliche Intelligenzen.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn du mich fragst, beruht euer ganzer Kult um das Allerheiligste auf einem Mi ss verständnis.«
    Bailan versuchte, sich zu erinnern. »Ich glaube, Es-Elamara ist während des Kriegs mit dem dunklen Fürsten gestorben.
    Ganz normal, hei ss t es, an hohem Alter.«
    »Und sein schriftlicher Befehl mu ss irgendwie
    verlorengegangen sein.« Kuton zog einen Staubschutzbehälter hervor und hielt ihn auf, so da ss Bailan die Folie hineinlegen konnte. »Was meinst du, ändert es etwas, wenn du dieses Dokument mitnimmst nach Pashkan?«
    »Ich wei ss es nicht«, antwortete Bailan. Er sah auf die Kisten, Kästen und Geräte und hatte plötzlich das sichere Gefühl, da ss er nicht so bald nach Pashkan zurückkehren würde.
    »Irgendwo im Universum, auf irgendeinem der zahllosen Planeten, auf denen die Schöpfung experimentiert hat, mu ss vor unvorstellbar langer Zeit alles seinen Anfang genommen haben, mu ss das Leben ursprünglich entstanden sein. Niemand hat diesen Planeten je gefunden, aber die Überlieferungen aller Völker werden nicht müde, davon zu erzählen, von dem Ort, an dem einst die Dunkelheit endete und das Leben begann. Es ist ein sagenhafter Ort. Unvorstellbare Schätze, hei ss t es, warten dort auf den Entdecker. Manche Sagen wollen wissen, da ss auf dieser Welt die Unsterblichkeit zu finden sei…«
    Quests Hand bebte in dem blassen Lichtkegel der winzigen Kommunikatorlampe, den Finger auf die Unterbrechertaste gepre ss t. Seine Gestalt war in der Dunkelheit nur zu erahnen, und Vileena war, als sei er grö ss er als je zuvor.
    »Was, wenn er dort war?« fragte er.
    »Smeeth?«
    »Würdest du es nicht für dich behalten? Unsterblichkeit?
    Wenn es in deinem Belieben läge, jemanden hinzuführen oder nicht… du hättest die grö ss te Macht, die vorstellbar ist.«
    »Ich glaube nicht, da ss er dort war.«
    »Aber er hat es dir nicht gesagt.«
    »Nein«, räumte Vileena ein. »Und frag nicht weiter. Ich erzähle ihm auch nichts von dem, was wir reden.«
    »Schon

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