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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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wie nah sie ihm gekommen war, als er sich über den Herd beugte.
    Sie brachte ihn vollkommen durcheinander.
    Und er stand immer noch an derselben Stelle und starrte in die Nacht, als er das auf- und abhüpfende Licht der Reflektorweste seiner Mom erblickte. Es musste also schon bald Mitternacht sein. Die Zeit war nur so gerast. Chase hatte noch nicht einmal bemerkt, dass seine Finger anfingen, blau zu werden.
    Als seine Mom ihn sah, verdunkelte sich ihre Miene.
    »Chase? Was machst du hier draußen? Alles in Ordnung?« Ihre Haare, die an den Schläfen schon grau wurden, bildeten so etwas wie einen ausgefransten Heiligenschein um ihr Gesicht.
    Chase blickte nach unten auf seine Füße.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er so leise, dass die Worte sich in der Kälte aufzulösen schienen.
    »Oh, Liebling. Wo ist denn deine neue Jacke?«
    »Drin.« Er schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
    Sie sah ihn mit besorgtem Blick an. »Lass uns reingehen. Ich mach dir was Heißes zu essen, okay?«
    Er folgte ihr wie betäubt in den Wohnwagen. Er hatte keinen Hunger, erhob aber auch keine Einwände, als sie zum Herd ging und anfing, Käsemakkaroni zu machen. Er kam nicht umhin, sich einzugestehen, dass die Küche wieder in ihrem alten erbärmlichen Zustand war. Der Müll stank und das Licht flackerte. Er fragte sich, ob das wohl der Grund dafür war, dass Ty sich so schnell aus dem Staub gemacht hatte. Ob sie ihn vielleicht eklig fand.
    Voller Unruhe holte er sich seine Hanteln unter dem Sofa hervor und begann zu trainieren. Wie immer, wenn er ein wenig Stress abbauen wollte, nahm er sich vor, hundert Wiederholungen zu machen. Doch hundert waren einfach noch nicht genug. Er stemmte weiter und weiter, mit brennenden Muskeln, jedoch außerstande aufzuhören.
    Seine Mom kam mit ihrer Schüssel Käsemakkaroni, setzte sich hin und suchte unter den Sofakissen nach der Fernbedienung. Von seiner Stirn tropfte der Schweiß, doch er stemmte die Gewichte immer weiter.
    »Chase, was ist los mit dir?«, fragte sie und nahm einen großen Bissen von den Nudeln.
    »Mom! Es geht mir gut. «
    In diesem Augenblick fiel der Strom aus. Und zeitgleich bemerkte Chase eine Bewegung am Fenster.
    Ihm blieb das Herz stehen. Da stand, den starren Blick auf ihn geheftet, Sasha Bowlder.
    Sie drückte sich die Nase an der Scheibe platt, so wie sie es früher immer gemacht hatte, wenn sie sich zu ihm rüberschlich und ihm durch das Fenster lustige Grimassen zuwarf – doch jetzt glich ihr Gesicht einer verzerrten, böse grinsenden Fratze.
    Rums. Die Hanteln rutschten ihm aus der Hand und ohne es zu wollen, stieß er einen Schrei aus.
    Mit einem Klick ging das Licht wieder an.
    Und das Fenster war dunkel und leer.

Kapitel 9
    Em stocherte in ihrem aufgeweichten Müsli herum. Sie hatte schrecklich schlecht geschlafen und sich immer wieder vorgestellt, wie Gabby wohl darauf reagieren würde, was zwischen ihr und Zach passiert war. Dauernd hatte sie Chases Gesichtsausdruck vor Augen, als er sie zusammen erwischt hatte.
    Fiona und Lauren hatten ihr ein paarmal gesimst, um ihr mitzuteilen, dass sie einen Mädelstag planten (ein paar Schnäppchen machen beim nachweihnachtlichen Schlussverkauf, Pediküre, eine Kleinigkeit essen bei Pete’s Pizza) und sie gefragt, ob sie mitkommen wollte. Doch Em konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als einen ganzen Tag mit ihren Freundinnen zu verbringen – mit Gabbys Freudinnen – und dabei dauernd an Zach zu denken, ohne darüber reden zu dürfen.
    Sie war sich sicher, dass er mit Gabby Schluss machen würde. Ganz behutsam, in aller Freundschaft. Es würde nicht leicht für sie werden. Und sie müssten ihre Beziehung noch eine Weile geheim halten. Aber irgendwann – vielleicht nächstes Jahr – wenn Gabby sah, wie viel Zach und sie sich bedeuteten, dass sie sich ihrer gegenseitigen Anziehungskraft nicht entziehen konnten – würde sie Em verzeihen. Sie musste einfach. Schließlich war Gabby ihre beste Freundin. Sie verstand doch immer alles.
    Oder machte Em sich bloß selber etwas vor? Sie versuchte, einen Bissen ihrer inzwischen matschigen Lucky Charms zu sich zu nehmen, schaffte es aber kaum, sie hinunterzuschlucken.
    Em hasste es, das Gefühl zu haben, ihr Schicksal läge in anderer Leute Händen. Sie wusste, dass sie Geduld haben musste, bis Zach die Sache ins Reine brachte. Und es blieb ihr nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass Chase dichthielt.
    Sie seufzte, schob ihr Müsli

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