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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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herabsehen kannst, ohne überhaupt zu kapieren, was los ist.«
    »Also gut«, sagte JD und setzte den Wagen mit einem wütenden Ruck wieder zurück in die Parklücke. »Du willst also ein Tagebuch kaufen, dann kauf ein Tagebuch. Das hat ja vielleicht keine eigene Meinung.« Er zeigte auf die Tür. »Lass dich nicht aufhalten.«
    »Was soll das denn nun wieder? Was redest du da?« Sie war so aufgebracht, dass sie kaum noch aus den Augen gucken konnte. Schlimmer noch. Es fühlte sich an, als hätte JD ihren Magen in die Hand genommen und würde jetzt ganz fest zudrücken.
    »Ich hab das Recht auf eine eigene Meinung, Em. Du tust den Leuten weh.« An dieser Stelle gab seine Stimme unerwartet ein wenig nach. »Du führst dich auf wie ein verwöhntes Kind. Und das für jemanden, der es nicht mal wert ist. Nicht mal im Entferntesten.«
    »Halt die Klappe. Halt einfach die Klappe!« Em kauerte sich in ihrem Sitz zusammen und beschloss, dass sie JD auf keinen Fall zeigen würde, wie sehr er sie verletzt hatte. »Bring mich einfach nach Hause.«
    »Wieso bringe ich dich nicht einfach zu Zach? Da willst du doch sowieso hin.«
    »Ja, wieso nicht?«
    Das Schweigen im Auto war schrecklich. JD nahm den orangefarbenen Hut ab und pfefferte ihn auf die Rückbank. Em beobachtete aus dem Augenwinkel, wie er sich immer wieder mit der Hand durch die Haare fuhr.
    Vor Zachs Haus – sie konnte gar nicht glauben, dass er sie wirklich dorthin gefahren hatte – atmete sie tief durch und sah ihn noch einmal an. Er stierte wie versteinert geradeaus. Wortlos stieg sie aus dem Wagen und knallte die Tür zu. Einen Moment lang konnte sie nur bewegungslos dastehen und nach Luft schnappen, während JD aus der Einfahrt bog und nach Hause davonfuhr. Dann straffte sie die Schultern und ging den Fußweg zu Zachs Haus hinauf.
     
    »Hey, du«, begrüßte Zach sie und nahm sie gleich an der Haustür schwungvoll in die Arme, in denen sie sich sofort vergrub, weil sein T-Shirt so gut roch. Er hielt sie ganz fest und sie spürte diese vertraute Wärme tief unten im Bauch. Sie wollte sich hochstrecken und ihn küssen, doch JDs Worte klangen ihr noch im Ohr. Zach ist ein Arschloch. Du denkst nur an dich. Gabby. Gabby. Gabby. Das hier war nicht richtig.
    »Zach, ich mach mir Sorgen«, sagte sie, den Mund in dem weichen Baumwollstoff vergraben.
    »Sorgen?« Er löste sie aus der Umarmung und hielt sie eine Armlänge von sich weg. Die Haustür stand noch immer offen. »Worüber denn?«
    Sie holte zitternd Luft. »Hierüber«, antwortete sie und zeigte auf sie beide. »Über uns. Darüber, dass du Gabby noch nichts gesagt hast. Darüber, dass ich ihr noch nichts gesagt habe.«
    »Em, wir haben doch kaum mit ihr gesprochen. Einen Tag nach Weihnachten hat sie mich mal angerufen, aber ich habe gerade so Hallo sagen können, bevor sie schon wieder wegmusste. Was soll ich denn machen, es ihr schnell an den Kopf knallen, bevor ich Tschüss sage? Wir haben uns nicht mal groß unterhalten. Sie hat mir bloß so was wie eine Kurzbeschreibung ihrer Hotelsuite gegeben.«
    »Ja, aber wir müssen ihr irgendwas sagen. Vielleicht – vielleicht sollte ich etwas sagen.«
    Einen Moment lang verdunkelte sich Zachs Blick. »Wir hatten doch ausgemacht, dass ich das übernehme«, sagte er mit einem unangenehmen Unterton in der Stimme.
    »Aber ich muss mich darauf verlassen können, dass du es tatsächlich machst. Ich muss mich darauf verlassen können, dass wir die Sache richtig angehen.«
    Auf einmal war er wieder die Liebenswürdigkeit in Person. »Em, natürlich mache ich es. Versprochen. Aber hat es nicht Zeit, bis sie zurückkommt? Damit ich von Angesicht zu Angesicht mit ihr reden kann?« Er fasste sie am Kinn und sie schauderte. Dann machte er die Tür zu. »Das wird schon.«
    »Also gut.«
    Er beugte sich hinunter und küsste sie sanft, während seine Hand ihren Nacken hielt. Anschließend lehnte er sich zurück.
    »Weißt du, das gefällt mir an dir. Du siehst immer das große Ganze.« Seine Augen musterten sie ernst. »Willst du reinkommen?«
    Em grinste. »Ja, aber um drei muss ich wieder zu Hause sein, weil Ch … weil jemand vorbeikommt.« Sie wäre sich ein bisschen komisch dabei vorgekommen, ihm von ihrer Abmachung mit Chase zu erzählen. Die Sache war nicht so leicht zu erklären.
    Zach schenkte ihr ein schmallippiges Komm-mach-dich-locker-Kleine-Lächeln und gab ihr halb im Scherz einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie Richtung Fernsehzimmer zog.
    Er hatte recht – es

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