Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)
tiefschwarz und zog ihre Lippen mit leuchtendem Lipgloss nach.
Und dann fischte sie aus dem hintersten Winkel des Kleiderschranks eine blonde Perücke und zog sie über ihr kurzgeschnittenes, mit Strähnchen durchzogenes rotblondes Haar.
Der Song wechselte: »Can’t get enough«, Bad Company. Margaret zupfte noch einmal an der Perücke, dann stand sie auf und trat einen Schritt zurück, um sich zu betrachten. Ihr Fuß klopfte im Takt zur Musik auf den Boden.
Und dann lächelte sie. Lächelte wirklich.
Sie war nicht mehr Margaret Stone. Sie war Maggie Michaels. Und die ganze Welt lag ihr zu Füßen.
Maggie spürte, wie die Musik durch ihren Körper pulsierte. Es war der Soundtrack im Kopf, der Soundtrack zu dem Leben, das sie hätte führen sollen … Sie legte ihre Hand an ihr Schlüsselbein, fühlte die glatte Haut, ließ sie abwärts zu ihren Brüsten gleiten, streichelte sie, rieb die aufgerichteten Nippel. Die andere Hand glitt weiter nach unten und zog den Saum des kurzen Kleidchens über ihren noch immer festen Hintern, und sie lächelte sich im Spiegel zu, als eine leichte Röte Hals und Brüste überzog. Ihre Hand strich über das rauhe Schamhaar zwischen ihren Beinen, und sie berührte sich selbst, während die andere Hand rhythmisch ihre Brüste knetete. Sie biss sich auf die Lippe, als Lust in ihr aufstieg, und sie liebkoste sich fester, keuchte auf und fühlte sich so wunderbar lebendig.
Margaret spreizte die Beine und drang mit den Fingern in sich ein, schloss die Augen und ließ den Kopf zur Seite sinken. Das lange Haar der Perücke strich über ihre Schulter, ihren Rücken. Sie schlug die Augen auf und sah sich im Spiegel an, während sie sich selbst befriedigte. Das war zu einem regelmäßigen, wenn auch mit Schuldgefühlen durchsetzen Vergnügen für sie geworden, und es überraschte sie, wie leicht sie sich selbst zum Höhepunkt bringen konnte. Nun bewegte sie sich zur Musik, kam mit einem leisen Aufschrei, presste ihre Hände gegen ihre nasse Muschi und drückte, bis der Orgasmus in Wellen abebbte.
»Mum!«
Unten fiel die Eingangstür zu, und Maggie fuhr zusammen.
»Mum, wir sind wieder da!«
Sie hörte einen dumpfen Laut – Chelsea streifte sich die Stiefel ab –, dann das Geräusch von Taschen, die zu Boden fielen.
Ruhig, da sie genau wusste, dass Panik nur mehr Zeit kostete, zog sie Paillettenkleid, Schuhe und Perücke aus und die Unterwäsche an, bevor sie wieder ihr Kleid überstreifte. Die anderen Sachen warf sie in den Schrank; sie würde sie später ordentlich wegräumen, nun war keine Zeit dazu. Mit einem Kosmetiktuch mit Creme entfernte sie geschickt Lidschatten und Mascara, schaltete die Musik ab, schlüpfte in die Slipper, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und leckte sich den Rest Gloss von den Lippen.
»Mum? Wo bist du denn?«, rief Chelsea.
»Emma hat einen Welpen bekommen«, rief Amber. »Oh, Mum, der ist so süß. Können wir auch einen haben?«
Margaret warf einen letzten Blick in den Spiegel. Maggie war fort.
»Ich bin hier oben«, rief sie. »Ich komme.«
Sie nahm den Staubwedel, der auf dem Bett lag, verließ das Zimmer und zog sorgsam die Tür hinter sich zu.
15
G eorge Stone schenkte sich ein Glas Wein ein und wandte sich zu seiner jüngsten Tochter um.
»Und wie lief der Tag, meine Süße?« Er lächelte – zum Teil, um ein Gähnen zu verbergen. Er war sehr müde.
Amber warf ihrer Mutter einen nervösen Blick zu und legte die Gabel hin.
»Ähm, ganz gut. Nicht so toll, Dad. Ich glaube, die wollen mich nicht.«
George hörte nicht richtig zu.
»Ach so«, sagte er und nahm einen weiteren Bissen Lasagne. Margaret räusperte sich scharf.
»Sie war großartig, George«, sagte sie laut, damit er wirklich zuhörte. »Sie sah toll aus, und man hat uns gesagt, dass sie sehr gut war.«
»Trotzdem sind das alles Idioten«, murmelte Chelsea.
Margaret fuhr zu ihr herum. »Das reicht für heute, Chelsea!«
»Was ist denn los?«, fragte George.
»Ich fürchte, Chelsea hat sich wirklich furchtbar benommen«, sagte Margaret beinahe genüsslich. »Sie hat den Regisseur angeschrien und eine echte Szene gemacht. Alle Leute haben sie angestarrt.«
»Ich wollte doch nur Amber verteidigen!«, protestierte Chelsea. Ihre Stimme hallte in dem großen Raum wider. »Die sind doch wirklich dumm.«
Das Speisezimmer mit dem riesigen Tisch, an dem die Stones zu Abend aßen, war eigentlich viel zu groß und seltsam seelenlos, und häufig war die Atmosphäre etwas
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