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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Steuer
 
Volltrunkene Chelsea fährt sich fast tot
Gescheiterter Vater erhängt sich
    Er erzählte ihr nicht, dass Amber fast achtundvierzig Stunden an ihrem Bett ausgeharrt hatte, bis ihre Mutter und der Chef der Plattenfirma ihr befohlen hatten, nach Hause zu gehen, um etwas zu essen und zu schlafen, damit sie nicht zusammenbrach.
    Und er erzählte ihr nicht, weil er es selbst nicht wusste, dass George sehr wohl einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte.

Bitte, bitte sagt meiner geliebten Chelsea, dass es nicht ihre Schuld war. Ich musste es tun, hätte es längst tun sollen. Ich kann nicht mehr lügen. Sagt meinen Töchtern, dass ich sie liebe.

    Aber niemand sagte Chelsea, dass es nicht ihre Schuld war. Denn als Margaret die Leiche mit dem lilafarbenen Gesicht und der herausquellenden Zunge entdeckte und die Nachricht auf der Couch fand, nahm sie den Zettel, zerriss ihn und warf ihn weg.
    Sie hatte keine Ahnung, in welcher Hinsicht er gelogen hatte. Und wenn sie es nicht wusste, musste es auch niemand anderes herausfinden, auch wenn das bedeutete, dass ihre älteste Tochter sich nun ewig die Schuld am Tod ihres Vaters geben würde. Auch wenn es bedeutete, dass Chelsea noch Jahre später davon träumen würde, wie sie in sein Kellerzimmer hinabgestiegen war und ihn dort gesehen hatte, und dass sie noch Jahre später seine verzweifelte Stimme hören würde, als sie schockiert aus dem Haus gestürmt war: Chelsea! Komm zurück! Bitte komm zurück, Liebes!
    Auch wenn es bedeutete, dass Chelsea sich dadurch unwiderbringlich veränderte.

21
    A mber blickte sich in der düsteren viktorianischen Kirche um und unterdrückte die Tränen. Sie wollte nicht schon wieder weinen. Sie hatte sich niemals vorgestellt, wie die Beerdigung ihres Vaters wohl ablaufen würde, aber sie war ziemlich sicher, dass er das hier nicht gewollt hätte. Der Weihrauch, der große Chor, die Unmengen an Trauergästen, ein Star nach dem anderen, der eine Rede darüber hielt, wie großartig George Stone gewesen war, was sie so interpretierte, dass er vermutlich verdammt viel Geld für sie verdient hatte.
    Sie seufzte. Ihre Kehle war eng, ihre Augen brannten vom vielen Weinen. Irgendwie war es falsch, dass sie hier in dieser Kirche saßen, für die Margaret sich entschieden hatte. Sie war ein paar Meilen von ihrem Haus entfernt, da die nächstgelegene Kirche als zu hässlich, zu modern, zu eckig und gedrungen befunden worden war. Es war falsch, dass es sich um Daddys Begräbnis handelte. Es war falsch, dass Chelsea mit Verbänden und verletzt am anderen Ende der Bank saß, die Krücken an ihrer Seite, und sich die Seele aus dem Leib weinte.
    Es war falsch, dass ihre Mutter ihr gesagt hatte, sie dürfe sie nicht besuchen, sie solle sie am besten allein lassen, weil es ihr noch nicht gut genug ging. Amber hatte die ersten Tage im Krankenhaus bleiben und ihrer Schwester beistehen wollen, doch man hatte sie hinauskomplimentiert. Und gestern hatte ihre Plattenfirma es endlich zugegeben: Es sei besser, wenn sie sich von Chelsea fernhalte, denn mit ihr in Verbindung gebracht zu werden, das sei schlecht für ihr Image; ihre Schwester sei eine ziemliche Katastrophe.
    »Aber sie ist meine Schwester!«, hatte Amber ungläubig ausgerufen. Sie und Margaret hatten sich im Gebäude der Plattenfirma befunden, ein Glas- und Chrompalast nahe der Carnaby Street.
    Blass und müde und durch das viele Weinen erschöpft, konnte Amber einfach nicht verstehen, warum im Augenblick eine Besprechung überhaupt notwendig war. Am nächsten Tag sollte die Beerdigung stattfinden – war es nicht besser, sich jetzt um diese Angelegenheit zu kümmern? Doch ihre Mutter lief auf Hochtouren, und Amber, ganz die Diplomatin, schrieb es der Trauer zu. Sie wusste, dass Margaret zäh war, und vielleicht bewältigte sie den Kummer um den Tod ihres Mannes auf die einzige Art, die sie kannte.
    »Wir wissen, wie sehr du deine Schwester liebst«, hatte Gerald, Chef von A&R, gesagt. »Aber wir haben große Pläne für dich, Amber. Dein Debüt-Album, dann eine Welttournee, Merchandise, Parfum … dein Karriereverlauf ist recht klar definiert, verstehst du?«
    Amber hätte am liebsten laut gelacht. Hysterie drohte sie zu überwältigen. Ihr Vater war seit vier Tagen tot und noch nicht einmal beerdigt, und sie sprachen von Fünfjahresplänen und einem Karriereverlauf – Parfum? Herrgott, hatten die eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Und was kümmerte es ihre Mutter im Augenblick?
    Wie war es

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