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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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kranken Gaul. Ich weiß nicht, ob das was ist für mich. Wieder Prüfungen und lernen, ich hab die Ausbildung durchgezogen, das reicht. Jedenfalls sind wir dann zu mir und haben den neuen Sessel eingeweiht. Ein richtig guter Tag.
    Das verdammte Tagebuch.
    Was würde Britt denken, wenn sie erfuhr, dass Steve und Rose Sex am liebsten auf dem Sessel praktiziert hatten, der jetzt in ihrem Wohnzimmer stand? Dass selbst der Küchentisch ein begehrter Ort gewesen war für die beiden, um ihre Liebe zu zelebrieren? Er hatte seine Rose mit in ihre Ehe gebracht, in Form eines Sessels und eines Tischs.
    »Es würde dir guttun, darüber zu sprechen. Glaub mir, etwas in sich hineinzufressen hat noch niemandem geholfen.«
    Hanna seufzte. »Na gut. Steve hat mich benutzt. Er war nur hinter dem Geld her. Manchmal wünschte ich, meine Oma hätte meinen Vater nicht enterbt. Dann wäre ich nicht die Nächste in der Erbfolge.«
    »Hatte sie Streit mit deinen Eltern?«
    »Die haben sie ins Heim abgeschoben. Ich nehme das meinen Eltern heute noch übel. Oma Wilmi war … war besonders. Deshalb bin ich auch nach Aachen gezogen.«
    »Wann ist deine Oma denn gestorben?«
    »Vor siebzehn Jahren.« Hanna lachte, als sie Britts verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte. »Sie hat mir immer von Aachen vorgeschwärmt. Sie ist hier aufgewachsen. Sie hat mir so viele Geschichten über den Dom und die Brunnen und die Quellen erzählt, dass es für mich keine Frage war, wo ich hinsollte, nachdem ich beschlossen hatte, von Kiel wegzuziehen. Irgendwie dachte ich wohl, ich würde ihr näher sein, wenn ich in ihrem Haus wohne.«
    »Das ist dein Haus?«
    »Noch nicht. Aber bald. Im Testament meiner Oma ist festgelegt, dass ich mein Erbe erst nach Vollendung meines dreißigsten Lebensjahres antreten darf. Sie hatte wohl gehofft, dass ich bis dahin vernünftig genug bin, um damit umgehen zu können.«
    Hanna nahm ihre Tasse und trank den Tee in kleinen Schlucken. Er schmeckte süß und doch leicht bitter.
    »Und das mit Steve weißt du woher?«
    »Ein Freund von ihm hat es mir erzählt.« Hanna hielt inne und überlegte, wie Linus zu Steve gestanden haben mochte. »Aber eigentlich kann es kein Freund sein, wenn er Steve bei mir anschwärzt.«
    »Zumindest nicht die Art Freund, die ich gern hätte«, antwortete Britt.
    »Jedenfalls hat Steve geplant, mich auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Und geliebt hat er nur diese Rose.«
    »Rose!« rief Britt aus. »Die Frau mit dem Skarabäus! Weißt du mehr über sie?«
    Hanna schüttelte den Kopf. »Nein. Aber wenn er gemeinsam mit ihr darauf wartet, dass ich endlich mein Erbe antreten und er kassieren kann, dann hat er sich getäuscht. Ich habe mein Testament geändert. Er wird leer ausgehen. Selbst wenn er plötzlich auftauchen würde, er dürfte nicht einmal Lilous Erbe verwalten. Ich habe das klar geregelt und einen Treuhänder eingesetzt.« Sie schleuderte das Kissen von sich.
    »Du Ärmste. Hast du deine Wohnung deshalb in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt?«
    »Steve ist Schlossknacker, schon vergessen?«
    »Hast du denn Angst, dass er dir was antun würde?«
    Hanna zögerte. Hatte sie Angst vor Steve? Eigentlich nicht. Nicht, solange sie noch nicht dreißig war. Einmal hatte sie darüber nachgedacht, ob der Steinschlag nicht doch ein Anschlag auf sie gewesen war und Steve etwas damit zu tun gehabt haben könnte, aber es machte einfach keinen Sinn. Steve wusste, dass das gesamte Erbe in eine Stiftung floss, wenn sie vor ihrem dreißigsten Geburtstag starb. Seit ihrer Rückkehr war niemand mehr in die Wohnung eingedrungen, und die Dinge lagen wieder wie gewohnt an ihrem Ort. Je öfter Hanna darüber nachdachte, was Steve damals in der Wohnung gesucht haben mochte, desto mehr kam sie zu der Überzeugung, dass Rob gelogen haben musste.
    Britt griff nach Lilous Plüschwal, der neben ihr auf dem Sofa lag. »Hast du gesehen, dass hier die Naht aufgeht?«
    Hanna nickte. »Deswegen liegt er hier, ich wollte ihn nachher noch nähen. Mary hat ihn Lilou in Combe Martin gekauft.«
    »Wirklich?« Britt drehte und wendete den Wal erstaunt in ihren Händen. »Der ist ganz schön ramponiert dafür, dass der grad mal drei Monate alt ist.«
    »Der ist auch überall dabei. Krippe, Einkaufen, Spielplatz, Bett.« Hanna seufzte. »Immer nur iss.«
    »Iss?«
    »Fisch. Für Lilou ist der Wal ein Fisch. Wie die Fische in ihren Bilderbüchern oder in den Brunnen.Und Lou iss ist wahrscheinlich die häufigste Wortkombination, die sie

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