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Racheklingen

Racheklingen

Titel: Racheklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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gegen eine der Statuen schmetterte, die daraufhin umstürzte, gegen eine andere prallte, die wieder die nächste mitriss. Statuen kippten, fielen, zerbrachen in einer großen Staubwolke in viele Stücke.
    Der Wächter stöhnte und versuchte, sich zwischen den Trümmern wieder auf den Bauch zu rollen. Espes Axt schlug die Spitze seines Helms mit einem hohlen Klonk ein, trieb ihm den Metallrand bis über die Augen und drückte ihm die Nase flach. Blut rann unter dem Helm hervor.
    »Stirb, Arschloch!« Mit voller Wucht hieb Espe seitlich gegen den Helm, und der Kopf flog ein Stück zur Seite. »Stirb!« Mit der Rückhand erwischte er die andere Seite, und der Hals knackte wie eine mit Kies gefüllte Socke. »Stirb! Stirb!« Bonk, bonk, wie die Töpfe und Pfannen nach dem Essenkochen geklappert hatten, wenn sie im Fluss gespült wurden. Eine Statue sah missbilligend zu.
    »Was glotzt du mich so an?« Espe schlug ihr mit der Axt den Kopf ab. Und gleich danach hatte er sich jemand anderen vorgenommen, wusste gar nicht, wie er dort hingekommen war, aber er rammte den Rand seines Schildes in ein Gesicht, bis nur noch eine formlose rote Masse übrig war. Er konnte jemanden flüstern hören, flüstern, in sein Ohr. Eine verrückte, zischende, krächzende Stimme.
    »Ich bin aus Tod gemacht. Ich bin der große Gleichmacher. Ich bin der Sturm auf den Hohen Höhen.« Die Stimme des Blutigen Neuners, aber sie kam aus seiner eigenen Kehle. Der Saal war übersät mit gefällten Männern und gefällten Statuen, und überall lagen Stücke von beiden. »Du.« Espe deutete mit seiner blutigen Axt auf den Letzten, der noch übrig war und der sich am anderen Ende des Saales zusammenkauerte. »Ich sehe dich, du Arschloch. Niemand entkommt mir.« Er merkte, dass er Nordisch sprach. Der Mann konnte kein Wort von dem, was er sagte, verstehen. Machte aber wahrscheinlich nichts.
    Espe ging davon aus, dass er den Sinn begriff.
     
    Monza zwang sich weiter durch den Bogengang, wrang die letzte Kraft aus ihren schmerzenden Beinen, fauchte beim Zustechen, hieb, schlug ungeschickt, ließ aber keinen Augenblick locker. Ganmark hatte den Rückzug angetreten, ging rückwärts durch das Sonnenlicht, dann wieder durch Schatten, dann wieder durch die Sonne und runzelte in wilder Konzentration die Stirn. Seine Augen huschten von einer Seite zur anderen, und er parierte ihre Klinge und Coscas, die ihn zwischen den Säulen zu ihrer Rechten attackierte. Ihr schneller Atem, die huschenden Schritte, das schnelle Kratzen des Metalls hallte vom Deckengewölbe.
    Sie schlug nach ihm, wechselte die Richtung für den nächsten Schlag, und sie ignorierte den brennenden Schmerz, als sie ihm das kurze Eisen aus der Hand schlug und es klappernd in die Schatten fiel. Ganmark zuckte beiseite; er hatte gerade erst einen von Coscas Schlägen breit abgewehrt und wandte ihr nun seine ungedeckte Seite zu. Sie grinste und wollte den Arm zurückziehen, um weit auszuholen, als etwas durch die Fenster zu ihrer Linken krachte und ihr Glassplitter ins Gesicht flogen. Sie glaubte, Espes Stimmte gehört zu haben, der auf der anderen Seite etwas auf Nordisch brüllte. Ganmark glitt zwischen zwei Pfeiler, während Cosca noch versuchte, ihn zu treffen, und entwich über den Rasen in die Mitte des Gartens.
    »Hättest du den Drecksack nicht erledigen können?«, keuchte Cosca.
    »Hab mein Bestes getan. Geh du nach links.«
    »Nach links, wie du willst.« Sie trennten sich und trieben Ganmark auf die Statue zu. Er sah allmählich erschöpft aus, atmete schwer, die weichen Wangen hatten rote Flecken und schimmerten vor Schweiß. Sie lächelte, als sie ihn täuschte und bereits den Sieg nahen fühlte, fühlte ihr Lächeln jedoch sofort wieder verblassen, als er ihr plötzlich entgegensprang. Sie wehrte seinen ersten Schlag ab und versuchte, ihn im Nacken zu treffen, aber er fing ihren Degen ab und schob sie weg.
    Er war wesentlich weniger erschöpft, als sie gedacht hatte, und sie selbst war es umso mehr. Sie trat mit dem Fuß ungeschickt auf und stolperte zur Seite. Ganmark schoss an ihr vorbei, und sein Degen hinterließ einen brennenden Schnitt auf ihrem Schenkel. Sie versuchte sich umzudrehen, kreischte auf, als ihr das Bein wegknickte, stürzte und überschlug sich, der Calvez fiel aus ihren schlaffen Fingern und hüpfte klingend über die Fliesen.
    Cosca sprang mit einem heiseren Schrei hervor und vollführte wilde Schwünge mit seiner Waffe. Ganmark duckte sich unter seinem Schlag, zog

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