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Rachel

Rachel

Titel: Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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machen. Er wünschte, er könnte aus sich einen besseren Menschen machen, einen Mann, der einer Frau wie Rachel würdig war.
    Ihm drehte sich der Magen um, wenn er nur daran dachte, dass sie eines Tages aus Springwater Weggehen könnte - oder gar einen anderen Mann heiratete. Das Schicksal hatte sie beide zusammengefügt, denn sie waren füreinander bestimmt - das wusste er ganz genau. Die Frage war allerdings, ob sie das auch wusste.
    Um sich selbst von den Gedanken an Rachel abzulenken und um nicht mehr daran zu denken, auf welche Art er Rache an Sommerwinds Mördern genommen hatte, beschäftigte er sich in Gedanken mit Emma. Das Kind hatte sein Leben völlig verändert, hatte es von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Emma hatte ihm bewusst gemacht, dass sie ihn brauchte. Sie hatte sich an ihn geklammert, als er damals nach Choteau zur Beerdigung von Miss Ionie gekommen war, bei der Emma seit dem Tod ihrer Mutter gelebt hatte. Emma hatte ihn angefleht, sie mitzunehmen - und da hatte er gewusst, dass er endlich sesshaft werden musste. Er hatte auch gewusst, dass er dazu zuerst einmal ein richtiges Heim schaffen musste, ein Haus, in dem das Mädchen aufwachsen konnte, wie es sich für eine junge Lady gehörte. Als er sich umschaute, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er das bis heute jedoch immer noch nicht geschafft hatte.
    Emma hatte erfahren, dass Miss English die Bellwea thers in ihrem Haus besucht hatte. N un lag sie Trey ständig in den Ohren, dass sie die neue Lehrerin auch zu einem förmlichen Besuch einladen wollte mit allem, was dazu gehörte, mit Tee und Gebäck. Trey hatte seine Tochter noch keine Antwort auf ihre Bitte gegeben, aber die Sache zerrte mächtig an seinen Nerven. Zum einen hatte er nicht die geringste Ahnung, wie man Tee zubereitete und er würde lieber einen Ringkampf mit einem ausgewachsenen Grizz Iy führen, als sich an den Herd zu stellen um Plätzchen zu backen. Emma war zwar ein aufgewecktes Kind, das auch gerne las, aber wenn es das Wetter erlaubte, verbrachte sie jede freie Minute in der Natur. Sie war, falls das überhaupt noch möglich war, mit Küchen-oder Hausarbeit noch weniger vertraut, als Trey es war. Gewöhnlich kochte Zeke, der Bartender, der an einen englischen Butler erinnerte, aber dessen Kochkünste waren auch nicht gerade berauschend, denn mehr als Weizenbrot und gebratenes Fleisch brachte er auch nicht zu Stande.
    Es nagte an Trey und es ärgerte ihn, dass seine Tochter einen Herzenswunsch hatte, den er ihr jedoch kaum würde erfüllen können. Dabei gab es so wenig, was das Kind von ihm verlangte, aber nun schien er nicht einmal in der Lage zu sein, ihr zu erlauben, dass sie die neue Lehrerin zu einem harmlosen Besuch einlud und sie mit Tee und Gebäck bewirtete, wie es in den anderen Häusern üblich war. Der Gedanke, dass er Emma würde enttäuschen müssen, tat ihm in der Seele weh.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er auf die Idee kam, Miss June um Hilfe bei seinem Problem zu bitten, damit Emma sich nicht zu schämen brauchte. Nein, dachte er, Miss Rachel English würde niemals ein Kind verletzen - sie sparte sich ihre spitzen Bemerkungen lieber für ausgewachsene Männer auf.
    Miss June erklärte sich bereit, die Plätzchen zu backen und den Tee zuzubereiten, denn sie war eine freundliche und hilfsbereite Frau, auch wenn sie Treys Saloon am liebsten bis auf die Grundmauern abgebrannt hätte, was sie vielleicht auch getan hätte, wenn sie sicher gewesen wäre, dass Gott ihr diese Sünde verzeihen würde. Jedenfalls war Trey damit eine große Last von den Schultern genommen. Er hätte der Sache ja nun eigentlich beruhigt entgegensehen können, aber er stand weiterhin am Fenster, grübelte über Rachel nach und wartete, dass sie endlich wieder nach Springwater zurückkehren würde. Sobald sich die Gelegenheit dazu ergab, würde er die Lehrerin ansprechen und ihr Emmas Einladung überbringen.
    Am Nachmittag des achten Tages kam sie in Begleitung von Scully Wainwright nach Springwater zurück. Sie saß auf dem alten Klepper, den Jacob ihr überlassen hatte, während Scully einen prachtvollen Hengst ritt, eine Rasse, die er auf seiner Ranch mit großem Erfolg züchtete. Vor dem Schulhaus saßen sie ab, banden die Tiere an dem dafür vorgesehenen Pflock an den Zügeln an und betraten die kleine Schule.
    Ungeduldig wartete Trey darauf, dass sie wieder herauskamen. Rachel blieb auf der Schwelle stehen, sie lächelte und winkte, während sich Scully in den

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