Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy
und Alles gewesen.
Thomas seufzte bekümmert. Dann betrachtete er noch einmal die Leiche.
Wir werden deinen Mörder finden, Kollege. Ich verspreche es dir. Wir werden ihn schnappen.
17
„Gehen wir zunächst einmal die Fakten durch“, befahl Kortmann. Er saß um kurz nach 15 Uhr in seinem Büro und blickte auf die Akten, die sich auf seinem Schreibtisch türmten. „Irgendwo gibt es bestimmt einen Hinweis auf die Identität des Mörders. Er wird bereits einen Fehler gemacht haben.“
„Wir können die Fakten gerne besprechen“, sagte Thomas, der mit verschränkten Armen vor dem Schreibtisch hockte. „Aber wäre es nicht sinnvoller, wenn wir Dorm hinzuziehen würden?“
„Nein, er wird nicht länger an diesem Fall arbeiten. Durch die Ermordung seines langjährigen Partners kann er die nötige Distanz nicht mehr wahren.“
„Das ist sicherlich richtig. Aber ich kenne Dorm sehr gut. Er wird weiter am Ball bleiben. So oder so. Es wäre also besser, wenn wir ihn offiziell mit an Bord hätten. Sonst stellt er auf eigene Faust Untersuchungen an und kommt uns womöglich in die Quere.“
„Das wird nicht passieren. Der Mann ist professionell genug, um sich bis zum Ende unserer Ermittlungen zurückzuziehen.“
„Sind Sie sich sicher?“
„Ja, das bin ich.“
„Ihr Wort in Gottes Ohr.“ Tommy beugte sich vor. „Ich hoffe nur, dass er auch gut auf sich aufpasst. Es könnte schließlich sein, dass der Mörder ihn ebenfalls töten will.“
„Über dieses Risiko bin ich mir bewusst. Dennoch werde ich Dorm nicht weiter ermitteln lassen. Solange er die Augen offenhält, kann ihm nichts passieren.“
„So wie Vielbusch?“
„Wir wissen noch nicht, wie der Mörder an ihn herankommen konnte. Vielleicht war Vielbusch unvorsichtig. Womöglich hat er eine Gefahr unterschätzt. Das wird Dorm aber nicht machen. Niemand wird das jetzt noch machen.“ Kortmann legte beide Hände auf die Tischplatte. „Inzwischen wurden nämlich alle Mitarbeiter genau über die Vorfälle informiert. Vom Polizeipräsidenten bis hin zur Büroaushilfe. Jeder wurde dazu aufgefordert, größte Vorsicht walten zu lassen. Sowohl während der Arbeitszeit als auch im Privatleben.“
„Haben Sie auch Nora informiert?“
„Nora? Nein. Dazu sehe ich keinen Anlass.“
„Ich schon. Was würde wohl passieren, wenn sie in ein paar Tagen wiederkommt und von nichts weiß? Dann wäre sie mehr als sauer. Und zwar zurecht.“
„Mag sein. Allerdings würde sie sofort zurückkommen, wenn sie nun von den Morden erfährt.“
„Wäre das so schlimm? In meinen Augen können wir ihre Unterstützung gebrauchen. Vielleicht entdeckt sie auf Anhieb etwas, das wir bisher übersehen haben. So etwas soll vorkommen. Deshalb werde ich sie gleich anrufen und über alles in Kenntnis setzen.“
„Das habe ich mir gedacht. Deshalb habe ich Ihnen auch noch niemand anderen zugeteilt. Sollten Sie früher oder später aber weitere Hilfe benötigen, dann wenden Sie sich an Gerhard Lötsch. Ich habe mich bereits mit ihm in Verbindung gesetzt. Sobald Sie auf seine Unterstützung angewiesen sind, steht er bereit.“
Thomas nickte. Er kannte Gerhard Lötsch seit vielen Jahren. Der Mann war Mitte vierzig, arbeitete in der Einbruch- und Diebstahlabteilung und hatte sich schon oft als kompetent und pflichtbewusst erwiesen. „Das werde ich im Notfall machen. Aber ich hoffe, dass das nicht nötig sein wird.“
Kortmann lehnte sich angespannt zurück. „Das hoffe ich auch. Und damit wir erst gar nichts übersehen, sollten wir noch einmal ganz vorne anfangen. Bei der Ermordung von Judith Breim. Hat die SpuSi ihren Wagen mittlerweile auf den Kopf gestellt?“
„Ja, Ruttig hat mich eben angerufen. Es konnten keine Täterspuren gefunden werden, die uns weiterhelfen. Fast alle Haare, Fasern und DNA-Spuren wurden Judith Breim zugeordnet. Die restlichen werden noch durch die Datenbanken gejagt. Bislang gab es keinen Treffer.“
„Gehe ich recht in der Annahme, dass die meisten unidentifizierten Spuren auf dem Fahrersitz zu finden waren?“
Tommy nickte.
„Demnach hat der Mörder das Auto persönlich zum Göttinger Wald gefahren. Er hat Judith irgendwo angehalten und sie überrumpelt. Nachdem er sie getötet hatte, brachte er sie zum Parkfriedhof. Anschließend fuhr er den Wagen zum Wald. Dort ließ er ihn stehen und verschwand. Vermutlich zu Fuß.“
„Und Judiths Handy hat er zerstört.“
„Der Kerl ist kein Anfänger.“
„Ganz und gar nicht. Denn er hat nicht
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