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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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seinem Bier. Dann überlegte er. „Das könnte wirklich funktionieren. Wir müssen den Kerl bei seinem Ego packen.“
    „So ist es. Das ist meistens die Schwachstelle solcher Mörder. In ihrer Welt sind sie die Könige. Wenn sie sich bedroht fühlen, dann neigen sie zu unüberlegten Handlungen. Falls wir ihn dazu bringen können, seine Genialität noch einmal unter Beweis zu stellen, läge der Vorteil auf unserer Seite. Denn in dem Fall würde der Kerl schnell zuschlagen wollen, um alle Zweifel zu beseitigen. Dabei könnte er einen Fehler begehen. Was hältst du davon?“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob sich der Mörder wirklich zu einer raschen Reaktion hinreißen lässt. Aber da ich keine bessere Idee habe, bin ich dabei. Morgen werde ich als Erstes bei der Presse anrufen.“
    „Morgen? Dann würde es erst in zwei Tagen in der Zeitung stehen. Du kennst doch die Journalisten. Das dauert zu lange. Ich werde jetzt noch beim Chefredakteur des Göttinger Wochenblatts vorbeifahren. Zum Glück weiß ich, wo der Kerl wohnt. Mit etwas Glück bekommen wir eine entsprechende Meldung in die morgige Ausgabe.“ Dorm stand auf und schritt hinüber zur Tür. „Du stehst also voll und ganz hinter diesem Plan? Egal, was auch passiert?“
    Tommy folgte seinem Kollegen. „Ich habe wohl kaum eine andere Wahl. Es liegt jetzt an uns, das Ruder herumzureißen. Wir haben nichts mehr zu verlieren. Daher bin ich dabei.“
    „Alles klar. Dann lass uns hoffen, dass die Strategie aufgeht. Ich werde gleich auch Wieland darüber informieren.“ Dorm öffnete die Wohnungstür und trat hinaus auf den Flur. „Wie steht es eigentlich mit dem Polizeipräsidenten? Wird er rund um die Uhr bewacht?“
    „Ja, er ist sicher. Und ich habe veranlasst, dass vor der Intensivstation im Krankenhaus einer unserer Männer Wache hält. Der Mörder kann also weder an Wieland noch an Nora herankommen.“
    „Sehr gut. Dafür werden wir jetzt bald an ihn herankommen. Ich melde mich bei dir, sobald ich mit dem Chefredakteur gesprochen habe.“
    „Soll ich dich begleiten?“
    „Nein, das ist nicht nötig. Ich passe schon auf mich auf. Es wäre besser, wenn du stattdessen bei Nora vorbeischauen würdest. Wenn sie aufwacht, sollte sie nicht alleine sein. Denn sie wird aufwachen. Davon bin ich überzeugt.“
    Tommy stimmte ihm zu. Daraufhin verabschiedete er sich von Dorm und schloss die Tür hinter seinem Kollegen. Anschließend ging er zurück ins Wohnzimmer. Dort begann sein Telefon zu klingeln. Umgehend rutschte ihm das Herz in die Hose. Er vermutete, dass es ein Anruf aus der Uniklinik war. Jemand wollte ihm eine Nachricht über Noras Zustand überbringen.
    Hoffentlich ist es eine gute Neuigkeit. Alles andere könnte ich nicht ertragen.
    Er nahm den Hörer in die Hand und meldete sich: „Ja? Hier spricht Thomas Korn.“
    „Hallo“, ertönte die verzerrte Stimme.
    Tommy hielt die Luft an. „Sie wagen es tatsächlich, hier anzurufen?“
    „Das ist kein Wagnis. Es ist ein Spaß.“
    „Der Spaß wird Ihnen schon bald vergehen.“
    „Sie sind lustig. Denn wenn ich das richtig sehe, dann haben Sie nichts in der Hand. Sie wissen nicht, wer oder wo ich bin. Sie wissen nicht, was ich mit meinen Taten bezwecke. Sie haben nicht einmal eine Ahnung, was noch auf Sie zukommen wird. Und auf Göttingen.“
    „Auf Göttingen? Wollen Sie sich nicht nur mit der Polizei, sondern auch noch mit der gesamten Stadt anlegen?“
    „Das wäre möglich.“
    „Sie sind übergeschnappt.“
    „Wie man es nimmt. Aber wie geht es eigentlich Ihrer Kollegin? Lebt sie noch?“
    Thomas wäre liebend gerne durch das Telefon gesprungen, um dem Mörder an die Gurgel zu gehen. „Sie sind ein Feigling, der sich daran aufgeilt, andere Menschen zu töten. Haben Sie nicht den Mut, sich mir gegenüberzustellen? Auge in Auge? Jetzt gleich?“
    „Wenn Sie wüssten, wie nahe ich Ihnen schon längst bin. Wäre Ihr Kollege Dorm mal lieber bei Ihnen geblieben. Jetzt müssen Sie es alleine mit mir aufnehmen. Aber das wollen Sie anscheinend. Mal sehen, wie Sie sich schlagen. Los geht’s.“
    In der nächsten Sekunde schlug eine Pistolenkugel von außen durch das Wohnzimmerfenster. Tommy konnte gar nicht so schnell reagieren, da war sie bereits neben ihm in die Wand eingeschlagen. Erst einige Augenblicke später realisierte er, was geschehen war. Daher ließ er den Telefonhörer fallen und warf sich der Länge nach zu Boden. Schon drang eine zweite Kugel durch die Scheibe. Sie zerfetzte einen

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