Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy
Lampenschirm und flog in die Couchlehne.
Der Mörder ist tatsächlich hier. Nur einige Meter von mir entfernt. Ich bin der Nächste auf seiner Liste. Aber das kann er sich abschminken. Komm nur her! Ich mache dich kalt!
Tommy robbte sich hinüber ins Schlafzimmer. Dort erhob er sich und rannte zu einem gesicherten Schrankfach, in dem er seine Dienstwaffe aufbewahrte. Als er kurz darauf wieder das Wohnzimmer erreichte, hielt er sich eng an der Wand. Er hob die Pistole an und sah vorsichtig zum Fenster hinaus. Im selben Moment flog eine dritte Kugel in sein Wohnzimmer. Sie verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Da keine Schussgeräusche ertönten, benutzte der Mörder vermutlich einen Schalldämpfer. Oder er befand sich weiter weg als gedacht.
In beiden Fällen kann ich seinen Standort nicht bestimmen. Zu allem Überfluss ist es draußen fast stockdunkel.
Tommy dachte nach. Dann zielte er auf die Deckenlampe und zerschoss sie. Umgehend wurde das Zimmer in Dunkelheit gehüllt.
Jetzt haben wir beide die gleichen Voraussetzungen. Du oder ich. Leben oder Tod.
Tommy blieb an Ort und Stelle stehen, beugte sich zur Seite und linste noch einmal durch das Fenster. Wie erwartet fiel diesmal kein Schuss. Der Mörder konnte ihn nicht mehr sehen.
Unschlüssig verweilte Thomas auf der Stelle. Er wollte seine nächsten Schritte planen und die Taktik des Gegners vorhersehen. Doch dann fiel ihm ein, dass genau dieser Punkt zu einer Tragödie bei der Kirche geführt hatte. Der Mörder war ihm gedanklich voraus gewesen.
Und bestimmt ist er es auch diesmal wied…
Aus heiterem Himmel hörte er einen lauten Knall. Dieser kam aus seinem eigenen Flur.
Die Tür! Der Kerl hat meine Wohnungstür eingetreten! Er kommt herein!
Unzählige Gedanken umschwirrten ihn. Sollte er zum Angriff übergehen oder lieber den Rückzug antreten? Wie schwer war der Mörder bewaffnet? Was genau hatte er vor?
Thomas hielt seine Waffe in Blickrichtung vor sich und lief los. Blitzschnell trat er an der Kommode vorbei und umkurvte den Sessel. Dann platzierte er sich hinter der Wand, die das Wohnzimmer vom Flur abgrenzte. Er wusste, dass der Angreifer nur durch die Tür kommen konnte, die sich direkt neben ihm befand. Es war der einzige Eingang zum Wohnzimmer. Daher richtete Tommy seine Waffe darauf, duckte sich und wartete.
Schritte ertönten. Dann herrschte Ruhe. Erneute Schritte. Ungewissheit.
Thomas spürte, dass der Mörder hinter der Wand stand. Keinen Meter von ihm entfernt. Aber was hatte er vor? Würde er mit voller Wucht ins Wohnzimmer stürmen? Oder harrte er aus, bis Tommy den nächsten Zug machte?
Wer ist die Katze? Wer ist die Maus?
Abermals hörte er Schritte. Sie näherten sich der Tür. Tommy hielt den Atem an. Sein Herzschlag erhöhte sich merklich. Seine Finger wurden zittrig. Die Knie begannen zu schmerzen. Der Rücken verspannte sich. Er hatte zunehmend Mühe, seine geduckte Position einzuhalten.
Komm schon, zeig dich!
Lange würde er nicht mehr warten können. Was machte der Kerl nur? Worauf wartete er?
Plötzlich lief der Mörder los. Tommy konnte es ganz deutlich hören. Aber der Mann stürmte nicht ins Wohnzimmer. Er rannte zurück zur Wohnungstür.
So ein Mist. Er hat bestimmt gespürt, dass ich auf ihn lauere.
Tommy erhob sich und griff zur Türklinke. Kurz bevor er sie berührte, hielt er inne. Es konnte ein weiterer Trick sein. Vielleicht hatte der Kerl wieder eine Falle angebracht. Auf dieses Spielchen ließ Thomas sich nicht ein. Statt die Tür zum Flur aufzureißen, huschte er zur Terrassentür, um über den Garten nach vorne zu rennen. Wieder näherte sich seine Hand dem Türgriff. Unaufhaltsam tastete sie sich vor. Nur noch wenige Zentimeter.
Stopp! Wer ist die Katze? Wer ist wem einen Schritt voraus?
Mit einem Ruck zog der Kommissar die Hand zurück. Er traute dem Braten nicht. In der Dunkelheit hätte sich der Mörder problemlos bis zur Terrasse schleichen und dort einen Hinterhalt vorbereiten können. Daher schnappte Thomas sich zunächst eine Taschenlampe und trat dann dicht an die Terrassentür heran. Als er durch die Scheibe spähte, konnte er im Lichtstrahl der Lampe einen Draht am äußeren Türgriff erkennen. Dieser verlief hinab zur Hauswand. Dort konnte Tommy ihn von seiner Position aus nicht mehr sehen. Dennoch ahnte er, was es mit dieser Überraschung auf sich hatte.
Wie durchgeknallt ist dieser Mörder eigentlich? Der beherrscht wirklich alle Tricks. Aus dem Effeff.
Anerkennend spitzte Thomas die
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