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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Lautem, Finsterem, aggressiv Aufdringlichem übertönt zu werden.
    Trashmetal wäre jetzt nett gewesen, leider hatte ich das früher nie gehört. Beim Durchstöbern der Tapes fand ich dennoch etwas Vielversprechendes: ZZ Top, Eliminator .
    Ich schob die Kassette in das Deck, ließ den Wagen an und machte mich auf den Heimweg. Eine Querstraße weiter drehte ich die Musik lauter.
    Die minimalistische Gitarrenarbeit, die dröhnenden Beats und der düster wabernde Synthesizer-Teppich funktionierten ziemlich gut. Ich bog in den Sunset Boulevard ein und näherte mich meinem Zuhause im beschaulich-hübschen Beverly Glen, fuhr die idyllische kleine Straße entlang, die sich auf mein hübsches weißes Haus zuschlängelte. Ich freute mich darauf, meine hübsche Freundin zu küssen, meinen wunderbaren Hund zu tätscheln und die Fische in meinem Teich zu füttern, und eine leise Stimme in meinem Kopf fragte arglistig: Hübsches Leben, was?
    Dann: hämisches Gelächter.
    Das Haus war leer und von Sonnenlicht durchflutet. Die Holzdielen knarzten, als ich mich in mein Arbeitszimmer schleppte, um Dr. Bernhard Shacker einen kollegialen Gruß auf seinem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Mit weicher, beruhigender Stimme versprach das Band, dass er so bald wie möglich zurückrufen würde. Er hatte die Art von Stimme, der man sofort Glauben schenkte. Ich machte mir einen Kaffee, trank zwei Tassen, ohne etwas davon zu schmecken, ging dann wieder nach draußen, warf den Koi Trockenfutter zu und versuchte mich an ihrer schlüpfrigen Eleganz zu erfreuen, ehe ich weiter auf das unter Bäumen versteckte Atelier hinter dem Haus zuging.
    Sägegeräusche drangen aus einem geöffneten Fenster. Meine hübsche Freundin, mit Schutzbrille und Mundschutz ausstaffiert, schob ein Stück Rosenholz durch eine Bandsäge. Die langen kastanienbraunen Locken wurden von einem roten Kopftuch gebändigt, ihre Hände waren von violettem Staub überzogen. Ihre Silhouette wurde vom Sonnenlicht angestrahlt, das durch das hohe schräge Dach einfiel.
    Mein wundervoller Hund kauerte wenige Meter entfernt und nagte an einem Knochen, den meine hübsche Freundin mit sorgfältiger Hingabe für ihn mit Barbecue-Sauce getränkt hatte.
    Meine hübsche Freundin lächelte, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen. Mein wundervoller Hund kam herübergewatschelt und knutschte meine Hand.
    Die Säge fraß sich durch das Hartholz, laut, fies, wohltuend.
    Ich saß mit Blanche auf dem Schoß da und kraulte den knubbeligen kleinen Kopf der französischen Bulldogge, bis Robin mit ihrer Arbeit fertig war. Sie schaltete die Säge ab, legte das gitarrenförmige Stück Holz auf ihre Werkbank und zog Brille und Mundschutz vom Gesicht. Sie trug einen roten Overall, ein schwarzes T-Shirt und schwarzweiße Segeltuchschuhe.
    Ich setzte Blanche auf dem Boden ab, und sie folgte mir zur Werkbank. Robin und ich umarmten und küssten uns, und sie wuschelte mir die Haare so, wie ich es mochte.
    »Wie war’s, Baby?«
    Ich strich über das Rosenholz. »Tolle Maserung.«
    »Wieder mal einer von diesen Tagen?«, sagte sie.
    Was und wie viel ich von meinen Fällen berichte, war ein Dauerthema zwischen uns. Nachdem ich Robin zu Anfang vollkommen außen vor gelassen hatte, gebe ich inzwischen häppchenweise Informationen preis, immer so viel, wie sie meiner Ansicht nach vertragen kann. Manchmal profitiert sogar Milo davon, denn Robin ist hochintelligent und betrachtet die Dinge aus der Perspektive einer Unbeteiligten.
    Als ob ich etwas anderes wäre als ein Unbeteiligter.
    Was bin ich wirklich? Keine Ahnung.
    Ich sagte: »Absolut.«
    Sie legte mir eine Hand auf die Wange. »Du siehst blass aus. Hast du schon was gegessen?«
    »Heute Morgen. Einen Bagel.«
    »Möchtest du jetzt was?«
    »Später vielleicht.«
    »Sag Bescheid, wenn du es dir anders überlegst.«
    »Wegen des Essens?«
    »Überhaupt.«
    »Okay.« Ich küsste ihre Stirn.
    Sie betrachtete das Rosenholz. »Ich schätze, ich sollte damit weitermachen.«
    Ich sagte: »Abendessen ist okay. Lieber später als früher.«
    »Klingt gut.«
    »Wenn du früher Hunger hast, rühr dich einfach.«
    »Alles klar«, sagte sie.
    Als ich mich zum Gehen wandte, berührte sie mein Gesicht. Ihre Mandelaugen verrieten mir, dass sie verstand, wie ich mich fühlte. »An schlechten Tagen ist das mit dem Planen so eine Sache.«
    Ich kehrte in mein Arbeitszimmer zurück. Dr. Shacker hatte nicht zurückgerufen. Ich erledigte etwas Büroarbeit, zahlte ein paar Rechnungen und

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