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Raecher des Herzens

Titel: Raecher des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Mannes wie de Silva, der im Ruf steht, ein Freund des schwachen Geschlechtes zu sein.«
    Celina musste angesichts dieser haltlosen Unterstellung erst einmal heftig nach Luft schnappen. Zu ihrem Vater sagte sie: »Das heißt also, der Graf überließ mich de Silva, während er einem anderen erlaubte, meine Ehre zu retten? Überraschen dürfte uns das nicht. Denn schließlich ließ er auch Denys an seiner Stelle gegen de Silva antreten.«
    »Celina! Du wirst dich auf der Stelle bei unserem geschätzten Gast entschuldigen.«
    Celina presste die Lippen zusammen und drückte den Rücken durch. Aufrecht und stolz saß sie auf ihrem Stuhl. Niemals würde sie sich dafür entschuldigen, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    »Ich bin ihr nicht böse«, sagte der Graf huldvoll. Dabei wedelte er wegwerfend mit dem Taschentuch. Allerdings hatte sein Gesicht inzwischen die Farbe einer reifen Pflaume angenommen. »Ich möchte nur darauf hinweisen, dass de Silva auch im ersten Fall der Störenfried war. Man kann also davon ausgehen, dass er auch die Schuld an der Konfrontation auf dem Maskenball trägt. Aber meine Zukünftige und ich werden uns nicht über so nichtige Kleinigkeiten wie den genauen Ablauf der Ereignisse am gestrigen Abend streiten. Schließlich bin ich nicht hier, um dieses liebreizende Wesen zur Rechenschaft zu ziehen, sondern um dafür zu sorgen, dass ihr guter Name nicht weiterhin Gefahr läuft, in den Schmutz getreten zu werden.«
    »Mich zur Rechenschaft ziehen?« Celina fuhr zornig herum. »Selbst wenn Sie mit Ihren Behauptungen Recht hätten, was nicht der Fall ist, stünde Ihnen das nicht zu!«
    »Ich glaube, Sie täuschen sich.« Der Graf lächelte triumphierend. »Ich habe vor wenigen Augenblicken den Ehevertrag unterzeichnet. Vor dem Gesetz sind wir bereits Mann und Frau. Nur der Segen der Kirche steht noch aus.«
    Celinas Herz begann in ihrer Brust zu flattern wie ein gefangener Vogel. Ungläubig starrte sie ihren Vater an. »Ist das wahr?«
    »Ja, das ist es, chere. Es fehlt nur noch deine Unterschrift.«
    »Ich unterschreibe nicht.«
    Der Graf schnaubte laut. Er antwortete, bevor Celinas Vater etwas sagen konnte. »Das müssen Sie aber, Mademoiselle. Der Skandal, den Sie mit der eigenmächtigen Missachtung gängiger Konventionen provoziert haben, lässt Ihnen keine andere Wahl.«
    »Papa!«
    »Der Graf hat Recht«, sagte der Vater seufzend. »Wir sind zu einer Übereinkunft gekommen. Du solltest dankbar sein, dass der Graf dich noch immer zum Altar führen will.«
    »Es wird mir eine Ehre sein«, sagte de Lerida. »Ich kann es kaum erwarten, eine Braut heimzuführen, um die sich die Männer gleich reihenweise duellieren. Um den Skandal so klein wie möglich zu halten, schlage ich vor, die Hochzeit nicht länger aufzuschieben. Was halten Sie vom nächsten Freitag, Monsieur Vallier?«
    »Nein!«
    Celinas Vater sah nachdenklich aus. »Vielleicht wäre es tatsächlich von Vorteil, nicht länger zu warten.«
    »Aber Freitag ist doch Henkerstag!«, rief Celina, der jeder Vorwand recht war, mit dem sich die Hochzeit aufschieben ließ.
    »Wie bitte?«
    Ihr Vater machte eine resignierende Geste. »Vergeben Sie mir, Monsieur le Comte, aber hier bei uns ist es
    Brauch, an Freitagen keine Hochzeiten zu feiern. Früher fanden an diesem Tag auf dem Place d’Armes vor der Kathedrale allwöchentlich Hinrichtungen statt. Wenn die Braut auf dem Weg aus der Kirche als Erstes einen gehenkten Verbrecher zu Gesicht bekam, galt das als schlechtes Omen für die Ehe.«
    »Dann heiraten wir eben am Samstag«, sagte der Graf mit kaum verhohlener Ungeduld. »Wir können gleich am frühen Samstagmorgen zur Kirche gehen.«
    Celina wollte kaum glauben, dass mit solcher Hast über ihre Zukunft entschieden werden sollte. Sie rutschte nach vom auf die Kante des Stuhles. »Ich brauche viel mehr Zeit für die Vorbereitungen. Außerdem wird man, wenn alles so schnell geht, glauben, es gäbe etwas, dessen ich mich schämen müsste. Bitte, Papa, ich möchte mit dir allein sprechen.«
    »Aber wozu denn?«, wollte Vallier wissen. »Eigentlich sind alle Fragen geklärt.«
    »Aber ich möchte doch gar nicht heiraten!«
    »Irgendwann musst du es tun, und der Graf bietet dir ...«
    »Ich will keine Komtess sein!« Deutlicher konnte Celina es nicht sagen, aber schon jetzt musste sie fürchten, dass ihr der Vater kurzerhand Gehorsam befehlen würde.
    »Anscheinend möchten Sie lieber die Frau eines dahergelaufenen Fechtlehrers werden«, sagte Graf

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