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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nicht zum Brunnen zu laufen brauchte.
    In einem Zimmer, das wie eine Bibliothek aussah, fand er Bücher genug. Es mußten mindestens zweitausend sein. Sie standen in Regalen, die vom Boden bis zur Decke reichten. Die meisten waren in Leder gebunden, ihre Farbe verblichen, die Seiten vergilbt, und sie sahen so aus, als würde nie in ihnen gelesen.
    Barny nahm zwei heraus, aber er konnte die alte Schrift nicht entziffern. Er stellte sie vorsichtig zurück, denn der Staub lag fingerdick darauf. ›Die Frau könnte sich hier gerne ein bißchen mehr betätigen‹, dachte er.
    Er fand es sehr langweilig so alleine und war froh, als er merkte, daß er müde wurde. Er aß die Plätzchen und die Schokolade, die Dina ihm gegeben hatte, und Miranda bekam eine Apfelsine. »Aber daß du mir die Kerne nicht wieder in den Kragen steckst. Und du darfst sie auch nicht irgendwohin werfen, hörst du? Du kannst sie mir geben.«
    Miranda gehorchte und spuckte jeden Kern in ihre kleine braune Pfote und überreichte ihn Barny feierlich. Und er nahm sie alle und legte sie genauso feierlich in einen Aschenbecher,  der auf dem Tisch stand.
    Als es beinahe dunkel war, holte er die Tischdecke, rückte die Kissen zurecht und legte sich auf das Sofa. Die Decke war warm, zu warm sogar, und er streifte sie etwas herunter.
    Miranda kuschelte sich in seine Jacke und steckte die Pfote unter sein Hemd. Barny mochte das sehr gerne, und er blies zärtlich in das dichte Fell auf ihrem Kopf.
    »Gute Nacht, Miranda, schlaf schön, und vor morgen früh wollen wir beide nicht aufwachen.«
    Aber sie wachten auf!
    Miranda zuerst. Sie lag dicht an Barny gepreßt und spitzte die Ohren. Was hatte sie geweckt? Sie lauschte eine Weile, und gerade, als sie wieder einschlafen wollte, spitzte sie von neuem die Ohren. Dieses Mal kroch sie aus der Jacke, setzte sich auf die Lehne des Sofas und schnatterte leise.
    Barny erwachte und richtete sich auf. Wo war Miranda? Er hörte ihr Schnattern, griff nach ihr, und sie kuschelte sich an ihn.
    »Warum bist du aufgewacht? Hast du etwas gehört? Jetzt mitten in der Nacht? Vielleicht war es eine Maus oder eine Ratte?«
    Durch die Stille kam der Klang der Kirchturmuhr.
    »Drei Uhr«, sagte er leise. »Die Nacht ist noch lange nicht vorbei. Komm und schlafe.«
    Und dann hörte er plötzlich ein Geräusch. Zuerst dachte er, er habe sich getäuscht. Doch dann kam es wieder. Woher? Aus dem Zimmer bestimmt nicht. Es war ein seltsames Geräusch, das sich in regelmäßigen Abständen wiederholte. Wie klang es nur?
    Barny lauschte und lauschte. Dann zog er die Taschenlampe, die Robert ihm gegeben hatte, hervor und knipste sie an. Der Lichtstrahl wanderte rund um den Raum. Niemand war darin,  nichts Verdächtiges zu sehen.
    Und da war es wieder, ein dumpfer, hohler Klang. Barny lauschte angestrengt, und jetzt wußte er, daß es aus einer gewissen Entfernung kam, doch auf keinen Fall aus der Halle. Er stand auf und ging leise hinaus, um sich zu vergewissern.
    Nein, hier draußen konnte er nichts mehr hören. Er ging zurück und schloß die Tür hinter sich. Dann untersuchte er den kleinen Raum von einem Ende bis zum anderen und schlich lautlos an den Wänden entlang. Plötzlich blieb er stehen und ließ die Taschenlampe aufleuchten. Hier, an dieser Stelle, erschien es ihm am stärksten. Der Lichtkegel ruhte genau auf dem Paneel, das Robert ihm gezeigt hatte und hinter dem sich der Geheimgang verbarg. Er preßte das Ohr an das Holz.
    Ja, jetzt konnte er es besser hören, aber es war immer noch zu weit entfernt, um sagen zu können, ob es von einer Maschine, einem Menschen, einem Tier oder vielleicht von Wasser herrührte. Barny konnte es einfach nicht herausbekommen.
    Atemlos lauschte er auf die in einer Reihe kurz aufeinanderfolgenden hohlen Laute. Eines wußte er nun, sie kamen aus dem Geheimgang, und sie klangen durch die Entfernung und den Widerhall an den Mauern so seltsam dumpf.
    Er kannte den Mechanismus nicht, der den Geheimgang freilegte, und so konnte er auch nichts unternehmen. Eine Weile stand er noch und legte sich dann wieder auf das Sofa.
    »Wir können ebensogut schlafen, Miranda«, sagte er leise.
    »Wir finden doch nichts heraus, auch wenn wir noch stundenlang an der Wand stehenbleiben. Aber ich glaube, es ist tatsächlich nötig, daß wir den Gang näher untersuchen. Was denkst du, was da unten los ist?«
    Miranda hatte nicht die geringste Ahnung. Sie kuschelte sich wieder an ihn, und bald danach schlief auch Barny tief

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