Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle
Fräu lein Pfeffers Zimmer und schloß ab.
Er lauschte, nach Atem ringend, und hörte, wie der Mann die Treppe hinunterlief. Was würde er jetzt tun? Stubs wagte nicht, das Zimmer zu verlassen. Wenn er ihn nun noch einmal erwischte?
XVIII. Davids Entdeckung
Robert, Barny und Dina warteten währenddessen geduldig auf Stubs, und nach einer Weile kam Fräulein Pfeffer vom Garten her auf sie zu. Sie hatte dort in ihrem Liegestuhl gesessen und Zeitung gelesen.
»Nun, Kinderchen, ihr seid schon bereit zum Mittagessen, wie ich sehe.« Freundlich zwinkerte sie ihnen hinter ihren dicken Brillengläsern zu. »Aber ohne Stubs? Er ist doch sonst der erste, wenn es sich um das leibliche Wohlergehen handelt.«
Die anderen warfen sich einen Blick zu. Ja, wo war er denn geblieben? Warum kam er nicht zurück, wenn er Fräulein Pfeffer oben nicht getroffen hatte? War das nicht seltsam?
»Ich hole ihn«, sagte Barny plötzlich, lief ins Haus, die Treppe hinauf und den Flur entlang bis zu Fräulein Pfeffers Zimmer. Die Tür war verschlossen, und Lümmel stand davor und winselte.
Barny klopfte. »Stubs?«
»Barny?« Stubs’ Stimme klang verängstigt. »Warte, ich schließe auf.«
Der Schlüssel drehte sich im Schloß, und Barny fragte erstaunt. »Was machst du denn hier? Wie siehst du denn aus? Du bist ja ganz weiß! Ist etwas passiert?«
»Ja«, flüsterte Stubs und ließ sich wieder auf Fräulein Pfeffers Bett sinken. »Der Spitzbart hat mich erwischt! Und wäre Lümmel nicht gewesen, dann läge ich jetzt als toter Mann am Ende der Treppe. Ich muß übrigens mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen sein, ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen.
Aber Lümmel hat mich gerettet, ich glaube, er hat den Kerl ganz schön zugerichtet, das gute, alte Tier.«
Lümmel wedelte, höchstwahrscheinlich in Gedanken an seine eben vollbrachte Heldentat.
»Verdammt!« sagte Barny. »Verdammt, und was nun?«
»Ich bleibe hier oben. Erzähl Fräulein Pfeffer, was du willst.
Ich bleibe hier oben. Ich habe keine Lust, dem Spitzbart heute noch einmal zu begegnen.«
Barny nickte. »Ich sage ihr einfach, du habest dir den Kopf gestoßen und furchtbare Kopfschmerzen, und du wolltest dich ein bißchen hinlegen, und hier oben sei es so schön ruhig.
Möchtest du vielleicht etwas zu essen haben?«
»Nein, danke«, ächzte Stubs, »ich könnte keinen Bissen herunterbringen. Wenn ich nur daran denke, dreht sich mir der Magen um.«
»Pech!« Barny sah ihn mitleidig an und dachte: ›Der Schrecken muß ihm mächtig in die Knochen gefahren sein, wenn er noch nicht einmal etwas essen will.‹ – »Na, dann versuch zu schlafen«, sagte er.
»Mein Kopf dröhnt so«, stöhnte Stubs, »ich habe das Gefühl, er platzt gleich. Oh, Lümmel, hätte ich dich nicht gehabt!«
Lümmel sprang aufs Bett, doch sein Herrchen mußte ihn enttäuschen. »Tut mir leid, mein Liebling, aber das ist Fräulein Pfeffers Bett und nicht meins. Vielleicht lege ich mich lieber auf Dinas, die hat bestimmt nichts dagegen, wenn du es dir ein bißchen gemütlich machst.«
Barny lief wieder hinunter und berichtete Fräulein Pfeffer die Geschichte so, wie sie es eben verabredet hatten. Als sie hörte, daß Stubs noch nicht einmal etwas essen mochte, war sie dermaßen erschrocken, daß sie sofort zu ihm hastete. Und Barny erzählte den anderen schnell, was geschehen war. Dina und Robert hörten voller Entsetzen zu. Der Ärmste!
Endlich kam Fräulein Pfeffer zurück, und während sie ins Speisezimmer gingen, sagte sie besorgt und noch ein wenig außer Atem: »Es ist mir unbegreiflich, wie das Kind sich so stoßen konnte, und wie beängstigend, daß er im Bett bleiben will. Natürlich halte ich es auch für das richtigste, aber diese Tatsache beunruhigt mich doch einigermaßen, bei seinem Temperament. Wenn er heute abend noch so bleich aussieht, rufe ich den Arzt. Aber vielleicht ist es nicht erforderlich, denn in meinem Zimmer hat er die nötige Ruhe. Hoffentlich benutzt er die Eau de Cologne fleißig, die ich ihm daließ. Gleich nach dem Essen werde ich noch einmal hinaufgehen, und dann ist es wohl das beste, er schläft bis zum Tee. Das arme Kind!«
»Bis zum Tee ist er zehnmal wieder in Ordnung, da wette ich um meine letzten fünf Mark«, sagte Robert und belud seinen Teller mit einem großen Stück Braten, Salat und Kartoffeln.
»David ist übrigens selig mit. seinem Wecker, ich glaube, er hat den ganzen Vormittag nichts anderes gemacht, als ihn aufgezogen. Ich habe es jedenfalls
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