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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geschehen hinterfragen und sich gegen die Magie wehren, die ganz offensichtlich wirkte, doch stattdessen musste sie um ihr Überleben kämpfen! Wasser füllte ihren Mund, drang in ihre Lunge. Schon wurde der Sauerstoff knapp. Nadja hustete und strampelte, versuchte zurück an die Oberfläche zu gelangen, die zartgolden über ihr schimmerte.
    Ich sterbe
, dachte sie verwundert.
In einem Keller in Tokio in einem See voller Kappa
.
    Da war ein Gegenstand über ihr. Er trieb in den Wellen, sank neben ihr herab. Ein Gesicht.
    Nein, eine Maske
. Die Maske trieb auf sie zu, und Nadja griff danach. Glitzernde Verzierungen schimmerten auf ihr. An der Stirn wogten rote Federn in den Wellen. Noch war das rot bemalte Porzellan zu weit von ihr entfernt. Aber Nadja erkannte bereits die fein gearbeiteten Gesichtszüge unter den Federn:
ihre
Gesichtszüge. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück.
    »Nadja!« Eine raue Stimme knurrte über ihr, und Nadja spürte einen heftigen Ruck an ihrem Hals. Etwas wurde dort abgerissen. Es schmerzte. »Nadja, mach die Augen auf!«
    Kush! Das war Kush. Zögernd gehorchte sie seiner Anweisung. Der Kappa-See verschwand. Sie sah über sich in besorgte Shishi-Augen.
    Ich liege auf dem Boden
, dachte sie verwirrt.
Warum liege ich auf dem Boden?
Sie spürte einen hölzernen Gegenstand, der in ihren Händen lag. Ihr Hals brannte.
    Da war der Kellerraum wieder und hinter ihr die offene Tür eines Aufzugs.
    »Kush ... was ist passiert?«
    Nadja sah ihren Kristallanhänger neben sich. Er war vor dem Verschluss an einem Kettenglied aufgebogen.
    »Wirf das endlich weg!«, herrschte Kush sie mit gesträubtem Fell an.
    Nun erkannte sie, was er meinte: die rote Maske in ihren Händen. Das grauenvolle Ding, das ihre Züge trug! Die Maske, die ihren Geist bannen sollte.
    »Tenji! Dieser Bastard!« Mit aller Macht warf sie sie von sich. Das Kunstwerk aus Porzellan prallte an die Wand des Kellers und zerbrach laut klirrend.
    »Komm!« Kush wirkte unruhig. »Beeil dich, länger kann ich den Fahrstuhl nicht offen halten.«
    Nadja hob den Anhänger auf, steckte ihn in ihre Tasche und folgte Kush in den Fahrstuhl. Sie fühlte sich so schwach wie vor wenigen Tagen im Theater, als sie die Fantasie mit dem Getreuen überkommen hatte.
    »Was ist hier los?«, fragte Nadja erschöpft, während sie mit dem Aufzug ins Erdgeschoss fuhren. Kush legte seinen warmen Kopf an ihr Bein, und stärkende Kraft strömte von ihm auf sie über. Dankbar nahm sie seine Stärkung an.
    Der Aufzug hielt, und die Türen öffneten sich automatisch.
    »Eine Falle, was sonst. Tenji hat Magie auf dich gewirkt, nachdem er deinen Körper schwächte. Du hast zu viel von dem Gift dort unten eingeatmet. Ein Halluzinogen, wie die Menschen es nennen. Hast du keinen süßlichen Geruch bemerkt?«
    Nadja erinnerte sich. Da war tatsächlich ein süßlicher Geruch gewesen.
    »Komm schnell!«, trieb der Shishi sie an. »Tom wartet im Wagen. Ihm ist schon ganz schlecht vor Angst.«
    Stolpernd folgte sie dem Shishi. Niemand hielt sie auf, als sie nach draußen an die Nachtluft traten.
    »Danke, Kush«, flüsterte Nadja, die allmählich begriff, wovor der Shishi sie bewahrt hatte. Tenji – Karkino – war der Herr der Albträume und hatte versucht, ihren Geist in eine Maske zu bannen. Aus diesem Gefängnis hätte sie sich vielleicht nie wieder befreien können. Sie hätte für immer in einem seiner privaten Räume an der Wand gehangen.
    Elender Schweinehund
.
    Sie hatten das Auto kaum erreicht, da sprang Tom heraus und half ihr auf den Beifahrersitz. Er sah besorgt und verstört aus. Seine blauen Augen suchten ihren Körper mit akribischen Blicken ab, als erwarte er eine Verletzung.
    »Nadja! Ein Glück. Ich hatte irrsinnige Angst um dich! Was ist passiert?«
    Der Shishi knurrte: »Erst abhauen, dann reden.«
    Nadja war dankbar, vorerst nichts sagen zu müssen. Halb betäubt sah sie zu, wie Tom sich geschickt in den Linksverkehr einfädelte. Keine zwanzig Minuten später waren sie vor seinem Hotel.
    Tom half ihr hinauf in sein Zimmer. Sie ernteten einige abschätzende Blicke, und Nadja konnte sich denken, was die Leute dachten: der Deutsche und sein Callgirl. Am liebsten hätte sie gelacht, doch ihr war immer noch flau im Magen.
    Das Hotelzimmer war schlicht und klein, es folgte europäischen Standards. Nadja ließ sich auf das Einzelbett fallen. »Das war knapp.« Dann erzählte sie von ihren Erlebnissen.
    Tom kochte ihr einen Tee, den Nadja dankbar

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