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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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behalten. Es war schlimm genug, dass die Drachin und Carson davon wussten. Erstaunt stellte er fest, dass er seine Drachin damit genauso schützte wie sich selbst. Denn er wollte nicht, dass die anderen Hüter erfuhren, dass sie einen Menschen getötet und verschlungen hatte. Er würde ihr einfach nur die Sache mit Leftrin erzählen und verschweigen, wie er davon erfahren hatte. »Du weißt bestimmt, dass der Fürst von Chalced krank ist. Und er hat überall kundtun lassen, das er denjenigen reich belohnt, der ihm die Drachentrophäen bringt, von denen er sich Heilung verspricht. Deshalb ist jedes Stück von einem Drachen ein Vermögen wert.«
    »Natürlich weiß ich das. Wie könnte ich Drachen studieren, ohne um die Überlieferungen zu wissen, wonach man Drachenschuppen, Blut, Leber oder Zähnen eine große Heilkraft beimisst? Ich bin überzeugt, dass dies teilweise auch der Wahrheit entspricht. Und?«
    Heraus damit. »Leftrin steckt mit Leuten unter einer Decke, die des Fürsten Wunsch erfüllen wollen. Er hat die Absicht oder ist vielleicht sogar schon damit beschäftigt, Drachentrophäen zu sammeln, um sie in Chalced zu verkaufen.«
    »Das würde er nicht tun.« Doch ihre Worte holperten, indem sie darüber nachdachte. Offenbar fragte sie sich, ob es nicht doch sein konnte. »Dafür hat er keine Zeit und keine Gelegenheit!«, widersprach sie. »Das Schiff zu führen, nimmt ihn ganz in Anspruch.«
    »Er war draußen bei den Drachen. Er hat geholfen, sie von den Raspelschlangen zu befreien und ihre Wunden zu teeren. Gelegenheit hätte er gehabt, Alise. Hier eine Schuppe oder zwei, da etwas Blut. Und darauf lauern, einen toten oder sterbenden Drachen ausschlachten zu können. Damit würde sich die Expedition reichlich auszahlen. Sollte ein Drache sterben oder schwer verletzt werden, und sollte es ihm gelingen, Teile von ihm zu entwenden, dann könnte er die Hüter und Drachen verlassen, auf der Stelle Richtung Chalced aufbrechen und eine fürstliche Belohnung kassieren.«
    »Das ist verrückt! Das kann und werde ich nicht glauben.«
    »Aber es ist wahr.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es steht mir nicht frei, dies zu sagen.«
    »Oh.« In diesem einen Wort lag alle Abscheu der Welt. »Andeutungen und Gerüchte. Nun, Sedric, dem werde ich ein Ende machen, indem ich ihn einfach selbst frage.«
    »Das solltest du nicht tun, Alise. Ich glaube wirklich, dass du ihn nicht richtig kennst, dass du nicht ahnst, wozu er fähig ist. Jess, der Jäger, hat mir da so ein paar Dinge erzählt. Jess hat mir gesagt, dass er mit Leftrin im Bunde ist, um Drachenteile zu beschaffen. Er meinte, dass der Plan existierte, sich in der Mündung des Regenwildflusses mit einem Chalcedanischen Schiff zusammenzutun, sobald sie hätten, was sie brauchten. Aber sie haben sich zerstritten, und es kam zu einer Prügelei zwischen ihnen.«
    »Weshalb sollte Jess mit dir sprechen, geschweige denn, dir solche Sachen erzählen?« Er hörte, wie sich leise Zweifel in ihr auftürmten. Durch Einzelheiten konnte er sie überzeugen.
    »Ob du es glaubst oder nicht, aber er wollte durch mich an die Drachen herankommen. Weil ich mich mit dir zusammen unter sie gemischt habe. Er wusste, dass du mir die rote Schuppe zum Abzeichnen gegeben hast. Die hat er sogar aus meiner Kabine gestohlen, während ich krank war. Er meinte, die alleine wäre ein kleines Vermögen wert. Und wenn wir an eine Schuppe herankämen, könnten wir vielleicht auch noch mehr beschaffen. Genug, um uns reich zu machen.«
    Sie starrte ihn im Dunkeln an, und er hörte ihren Atem. »Leftrin würde bei einem derart niederträchtigen Handel nicht mitmachen.«
    »Hat er aber. Und ich fürchte, dass er es immer noch tut. Überdies fürchte ich, dass er gewalttätig werden könnte, wenn du es ihm gegenüber erwähnst. Oder ein Mittel findet, um uns beide aus dem Weg zu schaffen. Alise, ich sage dir die Wahrheit. Und du musst dich fragen, was er sonst noch alles vor dir verbirgt, wenn du das nicht wusstest.«
    »Ich glaube, ich kenne ihn. Ich glaube sogar, dass ich ihn besser kenne, als du ahnst.«
    Nachdem sie ihm diese Worte entgegengeschleudert hatte, begriff er. Und es überraschte ihn, dass es ihn so traf. Sie hatte mit ihm geschlafen. Sie hatte mit dem stinkenden, ungebildeten Flussschiffer geschlafen. Alise, das kleine, liebe Mädchen, Alise, die er seit ihrer Kindheit gekannt hatte, die in Bingtown allenthalben respektierte Dame, sie war zu diesem Mann ins Bett gestiegen. Kurz war er vor lauter

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