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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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dass sie weiß, zu was sie verpflichtet ist.«
    Nun war es an ihr, darüber nachzudenken, und sie nickte langsam. Er versuchte, uneingeschränkt offen und ehrlich mit ihr zu sein, und sagte: »Das könnte die Dinge für dich ändern, weißt du. Erheblich sogar. Falls wir ein Kind bekommen.«
    Da wurde ihr Grinsen breiter. »Das weiß ich.«
    »Hast du dir Gedanken darüber gemacht, was das bedeuten könnte?«
    »Schon seit dem Morgengrauen.«
    »Und?«
    »Da ist doch dieser Junge in Trehaug. Der, dem meine Eltern meine Hand versprochen haben. Er glaubt nun aber, man hätte ihm Teermanns Erbin versprochen. Wenn er herausfindet, dass dem nicht so ist, sucht er sich womöglich eine aussichtsreichere Braut.«
    Das stimmte. Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie weitreichend die Folgen seiner Entscheidung tatsächlich waren.
    Doch sie war noch nicht zu Ende. »Für mich ist klar, dass ich mein ganzes Leben auf diesem Schiff verbringen werde. Hier kenne ich mich aus, anderswo bin ich zu nichts nutze. Das soll jetzt nicht kalt rüberkommen, Onkel, aber selbst wenn du morgen ein Kind kriegen solltest, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich als Kapitänin Teermanns alt werden würde. Mehr will ich nicht. Ich will ihn nicht besitzen. Niemand wird ihn je besitzen. Ich will nur eine Gelegenheit, ihn zu führen. Und vielleicht die Möglichkeit, mit jemandem zusammen zu sein, den ich mir ausgesucht habe.« Sie schlürfte einen Schluck Kaffee und grinste ihn an. »Das scheint dir jedenfalls gut zu bekommen.«
    »Werd nicht frech.« Er unterdrückte das Schmunzeln, das sich ihm aufs Gesicht stehlen wollte.
    »Sagt das der Kapitän oder der Onkel?«
    »Der Kapitän.«
    »Jawohl, Käpt’n!« Sie verscheuchte das Grinsen aus ihrem Gesicht so augenblicklich, dass er sich fragte, wie oft sie dieses Talent schon eingesetzt hatte, um es so gut zu beherrschen. Doch im Moment hatte er wichtigere Dinge zu erledigen.
    » Teermann hat dir heute Nacht also einen kleinen Traum gesandt, was?«
    »Genau das. Kelsingra. So deutlich, als wäre ich dort gewesen. Schönes Fleckchen. Habe mir wirklich gewünscht, dort zu sein.«
    »Ich auch.«
    Skelly fuhr etwas zögerlicher fort: »Ich glaube, Teermann erinnert sich daran. Und vielleicht will er uns das wissen lassen.«
    »Und was hatte das gestern dann zu bedeuten?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich wette, das werden wir heute herausfinden.«

 
     
    Vierter Tag des Goldmonds 
    IM SECHSTEN JAHR DES UNABHÄNGIGEN HÄNDLERBUNDS
      
    Von Erek, Vogelwart in Bingtown, an Detozi, Vogelwart in Trehaug Anbei und mit Amtsstempel versiegelt die Bitte des Bauausschusses des Händlerkonzils in Bingtown um unterschiedliche Angebote für Holz in den aufgezählten Mengen und Sorten. Es wird für den Neubau der Nebengebäude der Halle der Händler benötigt. Es können nur Angebote berücksichtigt werden, die bis spätestens zum Ersten des Regenmonds eintreffen und welche die Zusicherung enthalten, dass die volle Holzmenge bis zum Ersten des Wandelmonds nach Bingtown geschafft werden kann.
    Detozi,
    uns erklären sie, dass sie nicht die Mittel hätten, um die Ringstraße zum Hauptmarkt wieder instand zu setzen, und gleichzeitig machen sie ausführliche Pläne, die Halle der Händler zu vergrößern! Ich hoffe, das Konzil in Trehaug geht etwas besonnener mit Steuergeldern um!
    Erek

 
    15
    Teermann
    T hymara kam kurz nach dem Morgengrauen zu ihr. Sie hatte eine Leine dabei, an der zwei silbern glänzende Fische baumelten. Sie waren fett und zuckten noch. Sintara war nicht gerade begeistert, denn eigentlich hatte sie für ein Leben genug Fisch gefressen. Doch immerhin war es frische Nahrung.
    »Ich habe mir selbst einen Speer gemacht, um die da für dich zu fangen«, verkündete Thymara, während sie den ersten Fisch vom Haken löste. »Ich hatte zwar keine Speerspitze, habe das Holz aber im Feuer gehärtet, und es hat ganz gut funktioniert.«
    »Sehr löblich von dir«, sagte Sintara und wartete.
    Thymara hielt den ersten Fisch in die Höhe und fragte plötzlich: »Was machst du mit mir?«
    »Ich warte auf meinen Fisch«, sagte die Drachin beißend.
    Thymara gab ihn ihr nicht. »Ich verändere mich schneller als je zuvor. Meine Haut juckt überall vor lauter Schuppen, der Rücken tut mir andauernd weh. Sogar meine Zähne fühlen sich schärfer an. Steckst du dahinter?«
    »Den Fisch«, beharrte Sintara, und Thymara warf ihn ihr zu. Die Drachin schnappte ihn mit dem Maul, schleuderte ihn in die Höhe, fing ihn erneut

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