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Rampensau

Titel: Rampensau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Blum
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er sie insgeheim liebte? Besser nicht – solche Bekenntnisse wollte sie gar nicht hören.
    Die ganze Nacht hatte sie auf dem Hügel verbracht und auf Sternschnuppen gewartet. Irgendwann war sie erschöpft eingeschlafen. Sie hatte geträumt, dass man sie auf einen Transporter verladen und auf einer endlosen Wiese freigelassen hatte. Da hatte sie allein gestanden und sich gefürchtet. Zum Glück war in dem Traum kein toter Lunke vorgekommen.
    »Nun«, fuhr Che verlegen fort. »Ich habe mir überlegt, wie ich dir helfen kann … jetzt, wo der wilde Schwarze anscheinend das Zeitliche gesegnet hat …« Er brach ab und blickte zum Hof.
    Ein größerer Wagen fuhr vor, aus dem zwei olivgrüne Männer mit Hunden sprangen. Auch Marcia Pölk und Bauer tauchten auf, und dann begann einer der Hunde den Hof abzuschnüffeln. Der andere wurde ins Haus geführt. Anscheinend suchten die Polizisten immer noch nach dem Geld.
    Als Kim sich wieder umdrehte, war Che zum Stall zurückgelaufen. Nun, das war auch besser so. Er sollte sich nicht einbilden, dass sie sich auf ihn einlassen würde, nur weil Lunke nicht mehr da war.
    In der Nacht war sie einmal aufgeschreckt, weil sie geglaubt hatte, Lunke habe im Durchlass gestanden.
    Reglos beobachtete Kim, wie Finn und Dörthe mit Marcia Pölk sprachen, und dann war auch Swara plötzlich da. Sie trug ganz andere Kleidung, eine schwarze Bluse und eine rote Jeans, und sie hieß auch gar nicht Swara, jedenfalls wurde sie auf einmal von allen Sandra genannt. Sie ging auf die Wiese im Gemüsegarten, um ihr Zelt abzubauen. Edy half ihr dabei, aber nicht einmal bei dieser Arbeit nahm er die silbernen Knöpfe aus dem Ohr. Swara küsste ihn auf die Wange, was er irgendwie gleichgültig hinnahm. Dann trat sie mit dem gepackten Rucksack auf dem Rücken an den Zaun und winkte Kim zu.
    »Auf Wiedersehen, kleines Wunderschwein!«, rief sie.
    Kim grunzte einen leisen Gruß zurück, den Swara – oder wie sie hieß – jedoch nicht beachtete. Sie umarmte Dörthe und strich ihr über den Bauch.
    »Ich hoffe, dass mit deinem Kind alles gut geht«, sagte sie.
    Dörthe lächelte. »Dauert ja noch einige Zeit, bis es so weit ist.«
    »Michelfelder wird eine Anklage kriegen – zumindest wegen Beihilfe bei einer Entführung.« Swara machte ein ernstes Gesicht.
    »Michelfelder war eigentlich immer ein Mistkerl.« Dörthe stieß ein unechtes Lachen aus. »Außerdem gibt es jetzt ja …« Sie wandte sich zu Finn um, der gestenreich mit Bauer redete.
    »Verstehe«, erwiderte Swara und umarmte Dörthe noch einmal, dann ging sie zu einem grünweiß lackierten Wagen, den Kim bisher nicht bemerkt hatte, und stieg ein. Mit einem lauten Hupen drehte sie eine Runde auf dem Hof, winkte aus dem offenen Seitenfenster und bog in die Teerstraße ein, die zum Dorf führte.
    Wenigstens ist Dörthe nun glücklich, dachte Kim. Und dem Kind in ihrem Bauch war nichts passiert.
    Che kam mit einem Kohlkopf im Maul heran und warf ihn ihr vor die Klauen.
    »Du musst was fressen!«, knurrte er. Es sollte gewiss freundlich klingen, wirkte jedoch wie ein Befehl.
    Kim verzog angewidert den Rüssel. »Ich habe keinen Hunger«, stieß sie barsch hervor. Sollte er sich doch zum Teufel scheren! Sein Mitleid konnte sie nun gar nicht gebrauchen.
    »Es geht immer weiter«, erklärte Che, »unser Kampf gegen die Menschen, wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Sie sind Mörder – das hast du ja jetzt selbst erlebt.«
    »Che, hör mit diesem Gerede auf!«, grunzte sie. Dann kam ihr ein Gedanke, der für einen Moment stärker als ihre Trauer war. »Wenn du mir helfen willst, kannst du mich heute Abend begleiten. Ich muss mit Emma sprechen und ihr erzählen, wie Lunke umgekommen ist – und dass er mich vorher gerettet hat.«
    »Ist es noch weit?«, fragte Che, kaum dass sie den Durchlass durchquert hatten.
    Kim blickte sich wütend um. »Bist du so ein elender Feigling, oder tust du nur so?«
    Es war noch nicht einmal richtig dunkel, Vögel sangen hoch über ihnen ihr Abendlied.
    Wenn sie mit Lunke zusammen gewesen war, hatte er immer die Führung übernommen. Nicht selten hatte sie sein bestimmendes Gehabe gestört, nun hätte sie sich gewünscht, dass Che etwas entschiedener auftreten würde. Er zog es jedoch vor, ihr stets eine halbe Länge Vorsprung zu lassen.
    »Bist du sicher, dass die wilden Schwarzen friedlich bleiben werden?«, fragte er, nachdem sie den Wald erreicht hatten.
    Kim versuchte sich zu orientieren, dann warf sie ihm

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