Rasende Leidenschaft
arbeitete.“
„Sie hatte gerade damit begonnen.“ Cho hielt ihr den kleinen Hammer hin. „Nur zu.“
Die Verlockung war groß. Maddie sah Cho an. „Sie kannten sie sehr lange.“
Er nickte. „Schon bevor sie dieses Geschäft eröffnete.“
Maddie holte tief Luft. „Hat sie Ihnen je von mir erzählt?“
„Nein. Tut mir leid.“
Maddie schluckte ihre Enttäuschung hinunter und blickte auf das Hämmerchen in Cho Lis Hand. „Ich denke, das sollten besser Sie machen. Ich bin nicht sicher, ob sie gewollt hätte, dass ich an einem ihrer Stücke arbeite.“
„Aber sie hat Sie hierhergebracht“, entgegnete Cho.
Das stimmte. Eva hatte mit ihrem Testament tatsächlich dafür gesorgt, dass Maddie hier war. Also musste sie es so gewollt haben. Als Cho ihr den Stuhl zurechtschob, ließ Maddie sich darauf sinken.
Er setzte sich neben sie. „Eines kann ich Ihnen versichern. Bevor sie hier den Mietvertrag unterschrieb, hat sie sich drei andere Räumlichkeiten angeschaut. Doch sie sagte mir, dass sie unbedingt ein Geschäft in der Madison Avenue wolle. Sie glaubte, es würde ihr Glück bringen. Und das tat es.“
Maddie nahm Cho den kleinen Hammer aus der Hand.
8. KAPITEL
Während Adam in aller Ausführlichkeit die Besonderheiten seiner Schmuckstücke erläutert hatte, hatte Jase die Zeit genutzt, um den Raum auszuspähen, Maddie zu beobachten und die Zeichnungen zu begutachten, die über den verschiedenen Arbeitsbereichen hingen.
Es war offensichtlich, dass Adams Design kühner und extravaganter war als Evas. Jase betrachtete die Halskette, die aus geätzten Goldstücken und verschiedenen Edelsteinen bestand. Sie sah wirklich toll aus, und sie war das einzige von Adams Schmuckstücken, das seiner Meinung nach Maddie gefallen würde.
„Wie viel?“, fragte Jase.
„Einhundertfünfzigtausend.“ Adam blickte zum wiederholten Mal über die Schulter, um Maddie und Cho zu beobachten.
Jase nutzte den Augenblick und zog eine weitere Schublade auf. Sie enthielt Hunderte von Edelsteinen, nach Farben sortiert.
„Finger weg.“
Adam stieß blitzschnell die Schublade wieder zu.
„Ganz schön viele Klunker“, sagte Jase.
„Ja.“ Adam streckte die Hand nach der Kette aus. „Wenn die Kette nicht nach Ihrem Geschmack ist, kann Arnold Ihnen sicher genügend andere Stücke zeigen.“
Jase gab die Kette jedoch nicht zurück, sondern ließ sie von einer Hand in die andere gleiten. „Ich habe gehört, hier wurde vor einem Monat eingebrochen. Bis hierher sind die Einbrecher wohl nicht gekommen?“
„Nein“, erwiderte Adam kurz. „Der Einbruch beschränkte sich auf den Verkaufsraum.“
„Ich habe gehört, dass das, was gestohlen wurde, nicht einmal so viel wert war wie diese einzelne Kette. Nun ja, ich schätze, so ein Stück wäre für die Diebe wesentlich schwieriger zu verkaufen als die kleineren Stücke, die gestohlen wurden.“
Adam straffte die Schultern. „Jedes Stück, das gestohlen wurde, war einzigartig. Ein schrecklicher Verlust.“
„Wurden auch Stücke von Ihnen gestohlen?“
Etwas blitzte in Adams Augen auf. Wut oder vielleicht auch Angst? „Von meinen Sachen wurde nichts gestohlen. Vielleicht haben Sie recht, und die Diebe fanden meine Stücke zu teuer. Wenn Sie mir jetzt bitte die Kette zurückgeben würden?“
„Offen gesagt, sie gefällt mir. Aber sie ist ein bisschen zu groß für Maddie. Könnten Sie die Gleiche noch einmal machen, nur ein bisschen zierlicher und mit kleineren Steinen?“
Adams Gesichtsausdruck wurde noch abweisender. „Auf keinen Fall. Ich ändere niemals meinen Entwurf.“
Jase blickte ihn verwirrt an. „Aber Jordan hat mir gesagt, dass deshalb so wenige Schmuckstücke ausgestellt werden – damit die Kunden sich direkt an den Designer wenden und ihre ganz persönlichen Wünsche äußern können.“
Adam griff kurzerhand nach der Kette, legte sie an ihren Platz zurück und verschloss die Schublade. „Das ist Jordans Verkaufsstrategie. Tante Eva fand das gut. Ich nicht.“
„Aber hätten Sie damit auf die Dauer nicht mehr Geld gemacht?“
Adam sah Jase von oben herab an. „Ich bin Künstler.“
Adam war eindeutig sehr kreativ, gleichzeitig aber auch sehr rebellisch und arrogant. Rebellisch war seine Tante auch gewesen. Beide hatten sich offenbar nicht für das Bankgeschäft interessiert. Vielleicht hatte Eva Ware etwas von sich in ihrem Neffen wiedererkannt. Doch am Ende hatte es ihr wohl nicht genügt, um ihm ihr Geschäft zu hinterlassen.
Maddie hatte
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