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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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genug, doch ihre Beute bekamen sie nicht ein einziges Mal zu Gesicht.
    »Viel Spaß macht das nicht«, beklagte sich Themo nach einigen Stunden.
    Matteo und Iago sahen sich an. »Vielleicht ist sein Schwert schärfer als sein Verstand«, meinte der kleine Jordain sarkastisch.
    »Während meines Dienstes bei Procopio Septus habe ich mich dem Magier oft bei seinen Kriegsspielen angeschlossen«, sagte Matteo und schnitt dem beleidigten Themo das Wort ab, ehe dieser etwas sagen konnte. »Er besaß einen wunderbaren Tisch, eine Landkarte, die geformt war wie diese Landschaft. Hunderte von winzigen Figuren bewegten sich darauf und kämpften. Er befehligte sie, damit sie Schlachten austrugen und wir das Geschehen von oben betrachten konnten, so wie ein Gott es könnte, damit wir besser verstanden, wie der Kampf sich entwickelt. Manchmal gingen wir denselben Kampf immer und immer wieder durch, immer versehen mit leichten Variationen, um zu sehen, was funktionierte und was nicht.«
    Ein sehnsüchtiges Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des großen Mannes ab. »Das würde ich mir gerne ansehen.«
    »Auf jeden Fall war es sehr lehrreich. Zu einer Strategie gehörte ein fliegender Magier – einer der tödlichsten Widersacher. Wir Jordaini wissen, wie man die Erfolgschancen erhöht, wenn die Magier auf dem Boden bleiben. Ebenso wie die Crinti. Sie halten sich üblicherweise an die Höhlen oder die dichten Wälder. Doch dieser Weg bietet keinen Schutz und verbreitert sich immer mehr. Das ist kein typisches Crinti-Verhalten.«
    »Wir sind keine Magier«, hielt Themo dagegen.
    »Das ist wohl wahr. Aber man gibt Strategien, die sich als erfolgreich erwiesen haben, nicht so einfach auf. Die Crinti haben diesen Pfad nicht ohne Grund gewählt.« Matteo hielt inne und sah in westlicher Richtung zum Himmel. Über den Hügeln war nicht mehr als ein blutig roter Streifen zu sehen. »Weil dies hier der Nath ist, gibt es noch andere Dinge, die uns Sorgen machen.«
    Wie die Stimme eines Schauspielers, der sein Stichwort vernommen hatte, ertönte von den Hügeln das Heulen einer Finsteren Fee. »Die Crinti fürchten sich vor den Finsteren Feenvolk, und doch führen sie uns immer tiefer in das von ihnen heimgesuchte Land.«
    Iago warf einen verstohlenen Blick in die Richtung, aus der das Geräusch kam. »Vielleicht sind die Schattenamazonen wie Wachteln, die vorgeben, sich den Flügel verletzt zu haben und auf diese Weise eine Bedrohung von ihrem Nest weglocken.«
    »Oder vielleicht führen uns die Crinti nicht von etwas fort, sondern in etwas hinein.«
    »Höchstwahrscheinlich in einen Hinterhalt«, murmelte Themo und betrachtete aufmerksam seine Umgebung.
    Matteo hielt das für eine logische Folgerung. Die Spur der Crinti führte durch einen gewundenen, schmalen Paß, vorbei an kleinen dunklen Höhlen und Bergen von Geröll. Sie durchquerten den Abschnitt unversehrt und gelangten auf eine weitläufige Lichtung – an den seltsamsten Ort, den Matteo je gesehen hatte.
    »Bei Lord und Lady«, flüsterte er und stieg von seinem Pferd ab.
    Große, konische Hügel streckten sich gen Himmel. Sie waren mit Moos überzogen, und die meisten von ihnen waren mehr als zweimal so groß wie ein Mann, während andere Matteo nicht einmal bis zur Schulter reichten.
    Die Luft auf der Lichtung schien anders zu sein. Kurz nach dem Paß war der Himmel noch von einem strahlenden Saphirblau gewesen, wie bei einem sommerlichen Sonnenuntergang üblich. Die wenigen Wolken, die sich an den Berggipfeln hielten, hatten in den Farben Gold, Blutrot und Purpur geleuchtet. Hier dagegen war alles in grauen Nebel getaucht, und die Wolken hingen tief über dem Land. Der größte Teil des Nath bestand entweder aus verkümmertem Wald oder wüstem Ödland, doch hier waren der Untergrund und die Hügeln mit vollem, hellgrünem Moos bedeckt, wie man es sonst nur in tiefen Wäldern vorfand. Matteo hatte das Gefühl, der zerklüftete Paß habe sie nicht auf eine weitere Lichtung, sondern in eine andere Welt geführt.
    »Noch nie habe ich einen so verzauberten Ort gesehen«, sagte er beeindruckt.
    »Verzaubert?« Themo warf ihm einen finsteren Blick zu. »Du verbringst zuviel Zeit mit Magiern.«
    Das Gesicht des großen Mannes war unnatürlich bleich, und er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, was ihn ebenso verschreckt wirken ließ wie die scheuenden Pferde.
    Iago legte eine Hand auf seine Schulter. »Das habe ich ihm auch schon gesagt, Themo.« Er sah Matteo

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