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Ratgeber Übergewicht

Ratgeber Übergewicht

Titel: Ratgeber Übergewicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Pudel
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Ihren Erfolg zu sichern. Nur Erfolg stabilisiert Ihr Verhalten.
    Wenn die ersten Kilogramm Körperfett verbraucht sind und Sie sich auf der Waage freuen können, dann ist der Zeitpunkt gekommen, darüber nachzudenken, wann Sie in die Stabilisierungsphase überwechseln möchten. Dazu mehr Informationen in Kapitel 5 .
    Es gibt noch ein paar Punkte zu besprechen, die bislang nicht zur Sprache kamen, Ihnen aber möglicherweise Schwierigkeiten bereiten. Starten wir mit einer Frage, die insbesondere Frauen oft stellen:
4.7 Was tun gegen „Kummerspeck“?
    Bei den meisten Menschen schlägt Stress auf den Magen, sie werden appetitlos. Doch auch das Gegenteil ist Realität: Stress steigert das Bedürfnis zu essen. Dieses stressbedingte Essen ist bei Frauen viermal häufiger als bei Männern. Eine eindeutige Erklärung dafür gibt es nicht.
    Wir wissen allerdings, dass diese Art der Stressreaktion gelernt sein muss, denn Kinder bis zum siebten Lebensjahr reagieren ausnahmslos mit Appetitminderung, wenn sie geärgert werden oder traurig sind. Auch Tiere denken nicht ans Fressen, wenn sie gestresst werden. Für eine Antilope wäre der Gedanke ans Fressen, wenn sie einen Löwen sieht, auch der letzte Gedanke. Aggression oder Flucht – das sind die Reaktionen auf Stress bei Tieren, die uns Menschen in dem Maß nicht zur Verfügung stehen.
    Der Abend ist die typische Tageszeit, an der ein nicht zu bewältigendes Bedürfnis nach Essen auftritt. Überaktivierender Stress wie Aufregung, Ärger oder Wut, aber auch unteraktivierender Stress wie Langeweile, Trauer oder Kummer verlangen nach Nahrung. Dadurch sammeln sich Pfunde an, die der Volksmund „Kummerspeck“ getauft hat. Was können Sie dagegen tun, falls Sie dieser Heißhunger auch überfällt?
    Zumeist wird versucht, standhaft zu bleiben. Und genau das misslingt. Die Heißhungerattacke wird damit nur einige Zeit hinausgeschoben, bleibt letztendlich aber Sieger. Das unkontrollierte Essen löst seinerseits wieder Schuldgefühle aus, die erneut den nächsten Heißhungeranfall programmieren. Wenn der Versuch, standhaft zu bleiben, misslingt, was kann statt dessen unternommen werden?
    Wenn die Heißhungerattacke sich unmissverständlich bemerkbar gemacht hat, dann hilft nur eines: Essen! Damit dieses Essen nicht zur Kalorienkatastrophe führt, empfehle ich, sich für solche Attacken ein „Notfallpack“ mit Lebensmitteln bereit zu legen, die dann verspeist werden dürfen. Wohlgemerkt „dürfen“, damit kein schlechtes Gewissen als Motor für die nächste Attacke auftaucht. In ein solches Notfallpack können fettfreie Süßigkeiten hinein, weil oft der Heißhunger auch ein spezieller Süßhunger ist.
    Grundsätzlich aber sollte gesehen werden, dass diese stressbedingte Heißhungerattacke eigentlich kein Ernährungsproblem ist. Sie ist ein Situationsproblem , ausgelöst durch Ärger oder Langeweile. Sie drängt sich auch nur auf, wenn der Mensch einsam und sein Wohlbefinden beeinträchtigt ist. Im Restaurant oder im Kino gibt es keine solchen Heißhungerattacken.
    Daher bietet ein abendlicher Situationswechsel die größte Chance, den Heißhunger zu vermeiden. Nun, werden Sie einwenden, ich kann nicht jeden Abend Freunde einladen, ins Kino gehen oder Besuche machen. Klar, doch Sie selbst wissen meist vorher, ob Sie ein Abend erwartet, an dem Sie sich nicht richtig wohl fühlen werden. Dann setzen Sie bitte auf Situationswechsel.
    Es gibt noch eine Möglichkeit, den Heißhungerattacken am Abend vorzubeugen. Viele Menschen sind tagsüber „gezügelte Esser“. Sie kontrollieren ihr Essverhalten, achten auf Kalorien und halten die Mengen, die sie essen, klein. Sie verfügen über eine gute Selbstkontrolle, die das „gezügelte Essen“ erfolgreich durchsetzt. Stress – am Abend – schwächt auch die Selbstkontrolle. Und dann macht sich der Hunger bemerkbar, der tagsüber erfolgreich unterdrückt wurde. Es ist also nicht ratsam, seine Essmengen tagsüber zu klein zu halten, weil dann abends der unbändige Appetit erwacht.
    Da Süßigkeiten, aber auch andere Kohlenhydrate im falschen Verdacht stehen, „Dickmacher“ zu sein, werden gerade diese süßen Lebensmittel durch intakte Selbstkontrolle am Tag vermieden. So kann erklärt werden, dass gerade am Abend der Süßhunger erwacht, weil tagsüber zu wenig Kohlenhydrate verzehrt wurden. Darum empfehle ich Ihnen, sich tagsüber ausreichend Kohlenhydrate auf den Teller zu legen, um dem abendlichen Süßhunger vorzubeugen.
    Halten

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