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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hinter sich gelassen und stand im Begriff, den örtlichen Flugraum zu verlassen. Langsam wurde es Zeit, zu beschleunigen wie ›eine verbrühte Katze‹. Das ist nun wirklich ein Ausdruck, der immer noch nützlich ist… »Als nächstes steht auf der Liste etwas, über das wir nicht einmal nachzudenken brauchen, nämlich eine Revolte der
    Einheimischen.«
    »Oh, das begreife ich.« Alexanders Blick huschte von dem Sekundärschirm mit den Ausgrabungsdaten zurück auf den
    Primärmonitor. »Keine lebenden einheimischen Sophonten auf dem Kontinent. Aber ich kann mir schon vorstellen, wie daraus eine Wiederholung der Zulu-Kriege werden könnte.«
    Er nickte, und sie war froh, daß er sich geschichtlich so gut gebildet hatte.
    »Ganz genau«, erwiderte Tia. »Man braucht nur genügend
    lebende Körper gegen die Barrikaden zu schleudern, dann wird früher oder später jede Verteidigung zusammenbrechen. Bei Aufständen Einheimischer gibt es meistens haufenweise
    Fanatiker, die nur zu gern für die Sache sterben und ins Paradies gelangen wollen. Beschleunigung, Alex.«
    Er reckte ihr den Daumen entgegen, und sie schleuderte ihn in seinen Sessel. Er sah ihre Säule nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und tippte weiter. »Über dieses Thema muß es einige verschiedene Variationen geben. Mal sehen… Man könnte einen Aufstand wegen Schändung heiliger Stätten
    bekommen, einen Aufstand wegen des Raubs alter Schätze, eine Palastrevolte, einen Bauernaufstand. Ich begreife. Und wenn man die Basis erst einmal überrannt hat, wird es Zeit, jeden als Beispiel fremder Ausbeutung an die Wand zu stellen.
    Fünf Henker, keine Wartezeiten.«
    »Eigentlich töten sie immer nur unfreiwillig oder im Eifer des Gefechts«, teilte Tia ihm mit. »Die meisten einheimischen Sophonten sind schlau genug, um zu begreifen, daß
    zweihundert Bürger des Zentralsystems, eine ganze Horde ihrer besten Köpfe und ihrer Familien als Geiseln ein viel besseres Faustpfand abgeben, denn als Leichen.«
    »Kein großer Trost für jene, die im Eifer des Gefechts
    umkommen«, entgegnete er. »Na schön, welcher Bösewicht
    steht denn als nächster auf der Liste?«
    »Der dritte, letzte und häufigste«, sagte sie etwas grimmig und bemühte sich gar nicht erst, ihren Stimmoutput zu
    beherrschen. »Krankheit.«
    »Hoppla, Moment mal… Ich denke, diese Stätten wurden für gefahrlos erklärt!« Er hörte auf zu tippen und erbleichte ein wenig, wozu es auch allen Grund gab. Seuchen waren die
    Nemesis einer Existenz im Kurierdienst. Über die Hälfte der Zeit waren KD-Schiffe damit beschäftigt, Impfmittel durch den bekannten Weltraum zu transportieren – und für jede
    Krankheit, die ausgerottet wurde, entstanden drei neue. Auch die Piloten waren nicht immun gegen Seuchen, die zufällig in dem Augenblick ausbrachen, da sie auf einem Planeten
    landeten. »Ich dachte immer, diese Stätten würden abgesprüht, bevor irgend jemand dort hinein darf!«
    »Ja, aber gerade deswegen mache ich mir auch ernste
    Sorgen.« Und nicht nur, weil mich auch ein Erreger heimgesucht hat. »Das, mein lieber Alex, erzählt man euch jungen Studenten nämlich nicht, wenn ihr euch eine
    Archäologenkarriere überlegt. Die häufigste Todesursache von Xenoarchäologen sind Krankheiten. Viren und Protoviren sind heimtückische Viecher, sie können Jahrhunderte, Jahrtausende in Gräbern überleben.« Tia ließ einige Institutsstatistiken auf dem Schirm aufblitzen – von der Sorte, wie man sie dem allgemeinen Publikum eben
    nicht
    zeigte. Die
    Wahrscheinlichkeit, daß ein Xenoarchäologe im Zuge seiner Laufbahn als gesundheitlich Schwerbeschädigter endete, lag bei dreißig Prozent; das Risiko zu sterben bei zwanzig. Und die Chance, daß er im Laufe seines Lebens an irgendeiner Ausgrabungsstätte erkrankte und ins Hospital eingeliefert werden mußte, lag bei hundert.
    »Der Erreger ist also im Winterschlaf. Da macht der
    unermüdliche Forscher plötzlich den Deckel auf…« Alex sah so grimmig aus, wie sie sich fühlte.
    »Richtig.« Tia lachte. »Na ja, manchmal nimmt es auch eine glückliche Wendung. Die Cades lernten sich kennen, als sie sich gerade von Hendersons Chorea erholten… so steht es jedenfalls in ihren Biographien im Who’ s Who. Es könnte Schlimmeres geben, als sich vom Institut den Tropenurlaub bezahlen zu lassen.«
    »Aber meistens ist das nicht der Fall.« Seine Stimme klang ebenso flach wie ihr Lachen.
    »Ja. Einer meiner… engen Freunde ist Doktor Kennet auf der Stolz

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