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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sofort und tadelte ihn nicht dafür, daß er die Füße auf die Konsole gelegt hatte.
    »Die gute Nachricht ist rein persönlich. Ich habe einen medizinischen Persilschein bekommen und du auch. Und da die Dekontaminationsmannschaft so unverfroren meine
    Kleider und alles andere vernichtet hat, war ich gerade unten auf der Basis auf einem herrlichen Einkaufsbummel mit einem unbegrenzten Kreditkonto des KD!«
    Tia stöhnte auf. »Mach bloß nicht die Taschen auf, sonst melden die bei mir noch einen Strahlungsaustritt.«
    Er tat, als würde er schmollen. »Meine liebe Dame, dein Geschmack hinkt wohl ungefähr ein Jahrzehnt hinterher.«
    »Lassen wir meinen Geschmack aus dem Spiel«, sagte sie.
    »Wie lautet die bessere Nachricht?«
    »Unsere Patienten befinden sich auf dem Weg der
    Genesung.« Er reagierte auf ihren Ausruf mit einer warnend erhobenen Hand. »Es wird noch einige Monate dauern,
    vielleicht sogar ein Jahr. Und nun die ganze Story – und den Grund dafür, weshalb sie dir alles vom Leib gerissen haben, was man als Stoff hätte bezeichnen können. Sei doch mal so freundlich, deine Datenbank über terranische Entomologie aufzurufen. Dann rufst du ein gewisses Etwas namens
    ›Staubmilbe‹ und ein weiteres Etwas namens ›Sandfloh‹ auf.«
    Verwundert tat sie, wie ihr geheißen, ließ die Abbildungen nebeneinander auf dem Zentralschirm erscheinen.
    »Wie wir schon vermuteten, war es tatsächlich ein Virus. Der Bösewicht war so etwas wie ein Sandfloh, der eine Vorliebe für Warmblüter hegt. Aber er war ungefähr von der Größe einer Staubmilbe. Diese Insekten schlüpfen erst aus, wenn die Temperatur richtig ist, die Tage lang genug sind und es ein Gewitter gegeben hat. Danach kann man sie nur mit einem wirklich starken Insektizid oder wochenlanger frierender Kälte umbringen. Sie leben im Staub wie Sandflöhe. Diese
    Archäologen haben seit dem Gewitter die ganze Zeit im Staub herumgewühlt, und weil es keine Anzeichen für Probleme gab, haben sie es mit der Dekontamination nicht allzu genau
    genommen. Die Erreger sind alle innerhalb einer Stunde
    ausgeschlüpft und haben alles gebissen, was sie zu Gesicht bekamen, da sie immer hungrig erwachen. Aber – und da liegt der Haken – da sie so klein waren, haben sie keine Einstiche hinterlassen, so daß nichts darauf hinwies, daß jemand
    gestochen oder gebissen wurde.« Alex wies mit einem Nicken auf den Schirm. »Jedes dieser kleinen Mistdinger überträgt den Virus. Der hat eine Ähnlichkeit mit dem L. Coli, dem menschlichen Bazillus, und nistet sich genau wie der in den Eingeweiden ein.«
    »Ich nehme an, daß jeder ungefähr zur selben Zeit gebissen wurde?« vermutete sie.
    »Ganz genau«, bestätigte er. »Was dazu führte, daß alle binnen weniger Stunden an dem Virus erkrankten. Durch
    schieren Zufall geschah das überwiegend im Schlaf. Der Virus selbst löst bei seinen meisten Opfern einen Allergieschock aus, was wiederum wie ein Schlaganfall aussehen kann.«
    »Dann haben wir also nicht…« Tia brach ab, bevor sie
    weitergegangen war, doch er beendete den Satz für sie.
    »Nein, wir haben niemanden umgebracht. Das war der
    Zombieerreger. Und die beste Nachricht von allen lautet, daß der Zombiezustand durch eine Störung der Produktion von Neurotransmittern entsteht. Wenn man den Virus beseitigt, wird jeder schließlich wieder normal.«
    »Ach, Alex… « sagte sie, doch er unterbrach sie erneut.
    »Noch eine hervorragende Nachricht – erstens, wir haben für die Sache eine Prämie gewährt bekommen. Und zweitens,
    meine Liebste, du hast mir das Leben gerettet.«
    »Habe ich?« erwiderte sie benommen.
    »Wenn ich meinen Anzug auch nur ein einziges Mal geöffnet hätte, wären die Erreger eingedrungen. Sie waren überall – in deinem Teppichboden, in der Polsterung. Entweder sind sie beim ersten Mal eingedrungen, als wir die Luftschleuse
    öffneten, oder die Standarddekontamination hat sie nicht gänzlich vom Anzug gespült. Und ich gehöre zu den
    fünfundsiebzig Prozent der Bevölkerung, die so heftig
    allergisch gegen sie sind, daß…« Er überließ es ihr, den Satz zu Ende zu denken.
    »Alex… dich als Piloten zu haben ist mir lieber als jede Prämie auf der Welt«, sagte sie nach einer langen Pause.
    »Gut«, meinte er, erhob sich und streichelte sanft ihre Säule.
    »Mir geht es genauso.«
    Bevor die Situation zu sentimental wurde, räusperte er sich und fuhr fort. »Jetzt zu den schlechten Nachrichten: Wir sind mit unserem Lieferflug

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