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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dinge ausgräbt, macht sich nicht einmal die Mühe, sie einer UV-Kanone zu unterziehen. Er räumt sie
    einfach nur ab…«
    Tia zuckte zusammen und sah, wie Alex äußerlich das
    gleiche tat. Einem Archäologen mitzuteilen, daß ein
    Schmuggler ein Artefakt ›abgeräumt‹ habe, war so, als würde man einem Münzsammler mitteilen, daß sein kleiner Neffe gerade die Stahlbürste gezückt hatte, um seine Sammlung für ihn aufzupolieren.
    »… räumt sie ab, verstaut sie in Taschen und verkauft sie.«
    Professor Barton seufzte. »Ich habe keine Ahnung, weshalb seine Helfer nicht daran erkranken. Vielleicht sind sie immun dagegen. Was auch immer der Grund sein mag, die Empfänger dieser Stücke jedenfalls werden krank, sie sind nicht glücklich darüber und sie wollen, daß etwas unternommen wird.«
    Seine Miene sagte Tia mehr als seine Worte. Die
    Hochfamilien, die die Artefakte erworben hatten, mußten gewußt haben, daß sie geschmuggelt, möglicherweise auch gestohlen waren, und irgendwelche Mitglieder ihres Kreises waren darüber krank geworden. Und da das Institut die
    offizielle Organisation darstellte, die für Antiquitäten zuständig war, erwarteten sie nun vom Institut, daß es den Schmuggler ausfindig und dingfest machen möge.
    Nicht daß irgendeiner von ihnen uns verraten würde, wie und woher er von diesen Schätzen erfuhr. Auch würden sie niemals zugeben, gewußt zu haben, daß es sich dabei um
    Schwarzmarktware handelte. Und wenn sie aufhörten,
    geschmuggelte Artefakte zu kaufen, würden sie auch nicht krank werden.
    Doch all das bedeutete natürlich überhaupt nichts, sobald es um Hochfamilien ging, die sich doch nie mit solch schlichten Konzepten wie das Prinzip von Ursache und Wirkung
    abgaben.
    »Obwohl diese Stücke die Gefahr der Erkrankung in sich
    bergen, werden sie immer noch sehr viel verlangt«, sagte Sinor.
    Weil irgendjemand in den Hochfamilien die Nachricht verbreitet hat, daß man die Dinger nach dem Kauf besser dekontaminieren sollte, damit man die hübschen Stücke auch behalten kann, ohne sich dafür eine Strafe einzuheimsen. Aber irgend etwas stimmte an dieser Geschichte nicht. Irgend etwas paßte nicht ins Bild. Sie konnte allerdings nicht genau ausmachen, was es war.
    In der Zwischenzeit wurde die Übertragung fortgesetzt.
    »Aber ich muß wohl keinem von Ihnen mitteilen, wie
    gefährlich es ist, diese Dinger dort draußen zu haben«, fügte Professor Barton hinzu. »Es ist ziemlich offensichtlich, daß die Schmuggler nicht einmal die einfachsten Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Artefakten beherzigen. Mit jedem zu
    einem hohen Preis verkauften Stück wächst die
    Wahrscheinlichkeit, daß irgend jemand auch eins stehlen wird oder herausbekommt, wo sich die Quelle dafür befindet, oder daß er es in ein benachteiligtes Gebiet bringt, um es dort zu verkaufen.«
    Sie meinen wohl ein Elendsviertel, Professor. Ob er das zu sehr betonte?
    Tia beschloß zu zeigen, daß sowohl sie als auch ihr Pilot tatsächlich aufmerksam zuhörten. »Ich kann mir schon denken, was dann geschieht, meine Herren«, entgegnete sie. »In
    solchen Gebieten breiten sich Krankheiten sehr schnell aus, und was für einige wenige vielleicht nicht gefährlich sein mag, dürfte die Mittellosen umbringen.«
    Und dann hätten wir es mit einer ausgewachsenen Seuche samt dazugehöriger Panik zu tun. Aber er mußte doch wissen, wie sie dazu stand. Denn er wußte mit Sicherheit, wer sie war
    – es gab nicht allzuviele ›Hypatias‹ auf der Welt, und er war der unmittelbare Vorgesetzte von Potas und Braddons
    Vorgesetztem gewesen. Er mußte ihre Geschichte kennen.
    Wahrscheinlich spekulierte er auch darauf.
    »Genau, Hypatia«, sagte Sinor.
    »Ich hoffe, Sie planen nicht, uns als Schmugglerjäger
    einzusetzen«, erwiderte Alex. »Ich würde niemals als Mitglied der Hochfamilien durchgehen, also könnte ich auch nicht als Käufer auftreten. Und Bewaffnung ist uns nicht gestattet – aber ich will auf keinen Fall diesen Schmuggler angehen müssen, ohne Waffen dabeizuhaben!«
    »Mit anderen Worten, meine Herren, wir sind nicht dumm, wir sind nicht verzichtbar, und wir gehen nicht hin.« Aber all das klang viel zu glatt, ein wenig zu sehr geplant. Wenn Sinor ihnen jetzt sagte, daß man nicht von ihnen erwartete, die Schmuggler selbst zu fangen…
    »Nein…« sagte Sinor beruhigend – und ein wenig zu hastig.
    »Nein, wir haben schon einige Polizeimannschaften daran gesetzt, einzugreifen. Allerdings besteht durchaus

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