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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Eden
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die beiden Teile zusammengefügt hatte und mit prüfenden Händen die Passform kontrollierte, sah Anne, dass er an einem Andreaskreuz baute. Sie lächelte und folgte Miguel ins schummrige Innere der Werkstatt, wo sie vom nervtötenden Gekreisch einer Kreissäge empfangen wurden, die jedoch schon bald wimmernd auslief.
    Miguel steuerte auf einen Tisch zu, an dem ein Mädchen saß, das Anne auf achtzehn oder neunzehn Jahre schätzte, und das mit Schablone und Stift an einem Stück Leder arbeitete.
    Als sie aufblickte, um zu sehen, wer sie bei ihrer Arbeit störte, fiel ihr der Stift aus der Hand, und ihre Wangen röteten sich, aus ihrem halboffenen Mund kam jedoch kein Ton.
    „Hallo Gunda“, grüßte Miguel. „Hat Ralph dir nicht gesagt, dass ich heute vorbeikomme?“
    „D-doch. Aber … ich dachte, du kommst erst heute Abend … zur Playnight“, stotterte Gunda mit holländischem Akzent, und die Röte auf ihren Wangen wurde eine Nuance dunkler. „Ich mein … ich hab …“
    Plötzlich wurde sie hektisch. Mit einer schnellen Bewegung beugte sie sich unter den Tisch, wobei sie mit ihrem blonden Bubikopf die Kante touchierte.
    „Ich hab alles fertig“, redete sie unter dem Tisch weiter. „Ist hübsch geworden.“
    Anne schüttelte den Kopf und schaute grinsend zu Miguel, der ihren Blick erwiderte und mit den Augen rollte. Es war offensichtlich, dass Gunda ihn anhimmelte, was ihm aber ganz und gar nicht zu gefallen schien. Anne fragte sich, ob das lediglich an ihrer eigenen Anwesenheit lag. Zwar war Gunda jung genug, um seine Tochter sein zu können, aber welcher Mann hatte sich je daran gestört? Abgesehen davon, ließ der Hinweis auf die Playnight vermuten, dass er solchen Events beizuwohnen pflegte … und Gunda ebenso.
    Dass ihre Überlegungen sie dazu gebracht hatten, seine Hand noch fester zu greifen, merkte Anne erst, als er den Druck zurückgab und kurz mit dem Daumen über ihre Finger strich.
    „Ich bin eben auch … wachsam“, sagte sie, hob ihr Kinn und ignorierte den Blick, den er ihr von der Seite zuwarf.
    Die Holländerin kam wieder zum Vorschein und hielt einen Karton in den Händen, den sie auf dem Tisch abstellte. Während sie ihn aufklappte, blies sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und wirkte plötzlich gar nicht mehr unsicher. Jetzt schien sie in ihrem Element zu sein.
    Als Erstes zog sie zwei Bambusstäbe hervor, die sie ineinander steckte und mit einer kurzen Drehung arretierte. Zwei weitere Stäbe schlossen sich an, bis eine knapp zwei Meter lange Stange entstanden war.
    Miguel nahm sie ihr aus der Hand, betrachtete sie eingehend und testete ihre Stabilität.
    „Sehr gut“, lautete sein Kommentar, und Anne fragte sich belustigt, ob Gunda gleich abheben und davonfliegen würde.
    Doch sie schien sich schnell wieder zu fangen und machte stattdessen ein spitzbübisches Gesicht, während sie erneut in den Karton langte und mit spitzen Fingern etwas hervorbrachte, was nun auch Anne erröten ließ.
    Es handelte sich dabei um einen Männerslip aus schwarzem Lack, an dessen Innenseite ein schlanker, knallroter Dildo angebracht war.
    Was um alles in der Welt wollte Miguel mit so einem Ding? Dass er vorhatte, den Slip selbst zu tragen, schloss Anne von vornherein aus, zumal sie nicht wenige „X“ in der Konfektionsgröße des seltsamen Teils vermutete.
    Miguel nahm den Slip entgegen und prüfte die Qualität der Verarbeitung, dann gab er ihn Gunda zurück.
    „Eine wirklich gute Arbeit. Du hast dir viel Mühe gegeben. Wenn du es jetzt noch als Geschenk für mich einpackst, ist es perfekt.“
    „Gib mir eine Minute“, sagte Gunda und rutschte von ihrem Hocker.
    Miguel bremste ihren Eifer. „Nimm dir Zeit. Ein so edles Teil hat eine angemessene Verpackung verdient. Wir warten so lange im Club.“
    Er wandte sich um und verließ mit Anne die Werkstatt, dann steuerte er auf die Tür zu, durch die Ralph kurz zuvor verschwunden war.
    Im Haus herrschte schummriges Halbdunkel. Annes Augen brauchten wie immer eine lange Zeit, um sich daran zu gewöhnen, deshalb tappte sie eine ganze Weile halbblind hinter Miguel her, bis sie einen Gastraum erreichten, der um einiges besser beleuchtet war als der Flur.
    Anne schaute sich um. Der Raum war gemütlich. Es gab etliche Sitznischen entlang der Wände und ein bühnenähnliches, rundes Podest in der Mitte, das von mehreren Spots angeleuchtet wurde. Die Deko ließ keinen Zweifel offen, dass hier SM-Interessierte zusammenkamen und sehr wahrscheinlich auch

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