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Rausch der Unterwerfung

Rausch der Unterwerfung

Titel: Rausch der Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Eden
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„So trocknet deine Haut nicht aus, und es hat auch eine schützende Funktion. Es gibt nichts Besseres.“
    Er warf die Tube in die Tasche zurück, holte den Wasserkanister und griff nach dem Laken, das er auffaltete und mit Wasser tränkte, bis es tropfte. Anne gab endgültig den Versuch auf, in seinem Tun irgendeinen Sinn zu erkennen.
    Mit einer kleinen Dose in der einen und einem Holzspatel in der anderen Hand kehrte er schließlich zu ihr zurück. Miguel schaute sie an, während er die Dose langsam aufschraubte, sein Blick war forschend und intensiv, wie sie es schon oft gesehen hatte.
    „Du bekommst eine Augenbinde, wenn es so weit ist“, sagte er und begann mit dem Holzspatel in der Dose zu kratzen. „Aber vorher sollst du sehen, was passiert.“
    Anne sah zu, wie er eine weißliche Paste auf ihre Hände strich, ein scharfer Geruch drang in ihre Nase, und ein übler und sehr beängstigender Verdacht stieg in ihr auf, der sich erhärtete, als Miguel die Dose sorgfältig verschraubte, sie zurück in die Sporttasche packte und das Feuerzeug aus seiner Hose zog.
    „Nein!“, wollte sie sagen, wollte es schreien, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    „Weißt du eigentlich, wie du aussiehst, wenn du Angst hast?“, fragte Miguel nach einem Blick in ihre geweiteten Augen. „Einfach zum Anbeißen, faszinierend und wunderschön. Kämpfe nicht dagegen an, lass es mich sehen. Versuch, deine Angst zu atmen wie etwas, was dich am Leben hält. Konzentrier dich darauf. Zeig sie mir!“
    Das Feuerzeug klickte, und kurz darauf schrie Anne vor Entsetzen auf, als ihre Hände in Flammen aufgingen, die hell vor ihrem Gesicht loderten.
    Instinktiv schlug sie die Hände zusammen. Augenblicklich waren die Flammen erloschen.
    „Siehst du?“, sagte Miguel. „Du kannst ihm nicht entkommen, aber es unterliegt deiner Kontrolle. Du kannst es beherrschen und selbst bestimmen, wie lange es brennt. Noch mal!“
    Zögernd öffnete sie ihre noch immer zittrigen Hände. Als die Flammen erneut vor ihr aufloderten, blieb sie stumm, rang jedoch nach Atem, sobald sie ihre Hände wieder geschlossen hatte.
    „Körperfeuer.“ Miguel erhob sich und überprüfte noch einmal ihre Bondage auf kleinste Unregelmäßigkeiten, die er in Form zog. „Es wird in Shows oder bei Stunts eingesetzt. Du kannst es einige Zeit brennen lassen. Es wird warm und irgendwann auch zu heiß. Aber bis dahin …“ Er strich mit dem Finger leicht über ihr Gesicht. „Sei Feuer, Anne. Brenne für mich!“
    Sie starrte auf ihre Hände, die noch immer zitterten.
    „Noch mal“, sagte sie leise.
    Es entbehrte nicht einer gewissen Faszination, dem Feuer dabei zuzusehen, wie es über ihre bloßen Handflächen leckte und flackerte. Trotzdem spannte sich Annes Körper bis in die Haarwurzeln, während sie gegen den Drang kämpfte, die Flammen zu löschen.
    Sie war Feuer. Sie hielt es buchstäblich in ihren Händen.
    Miguel wandte sich ab und machte sich am Stativ der Kamera zu schaffen, während Anne noch immer in die Flammen starrte. Sie spürte Wärme, die sich allmählich zur Hitze steigerte, doch es war zu ertragen. Schließlich schlug sie die Hände zusammen.
    „Halt den Kopf gerade“, hörte sie Miguel sagen, dann erschien er wieder in ihrem Blickfeld und zeigte ihr eine Augenmaske aus schwarzem Leder, die mit vier Riemen zu binden war.
    „Ja, Herr“, gab Anne zurück und reckte ihren Kopf in die Höhe.
    „Gut.“
    Er stand auf und legte ihr die Maske an, dann klickte das Feuerzeug.
    „Und … los!“
    Anne holte tief Luft und hielt den Atem an. Lautlos begann sie zu zählen, nachdem Miguels Schritte in kurzer Entfernung verstummt waren. Wie lange würde er brauchen? Die Kamera zirpte. Eins.
    Sie spürte die Wärme auf ihren Handflächen und nahm sogar die hauchfeine, flatternde Bewegung wahr, mit der die Flammen über ihre Haut tanzten. Ihr Körper war zum Zerreißen gespannt, ihre Augen waren fest zusammengekniffen, trotz der Maske, die sie trug. Es zirpte erneut. Zwei.
    Wie viele Fotos wollte er überhaupt machen? Sie wünschte, sie hätten darüber gesprochen. Drei.
    Aus der Wärme wurde Hitze. Wie ein Insektenschwarm kribbelten die Flammen über ihre Handflächen, zwickten sie. Anne öffnete ihren Mund.
    Versuch, deine Angst zu atmen.
    Das ungewohnte Lebenselixier schien bis in ihre Fußspitzen zu kriechen. Sie spürte, wie sie am ganzen Leib zu zittern begann, doch sie nahm es wahr wie ihren Herzschlag, wie eine Körperfunktion, die ihren Sinn und Zweck

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