Ravanas Rueckkehr
ruhte auf seinem Schoß. Alle drei hatten vom Alter vergilbte Seiten und Buchrücken, die bei jeder Bewegung leise knirschten. Im Moment beugte er sich über den linken Wälzer auf dem Tisch, und sein Finger strich langsam suchend über die aufgeschlagene Seite.
»Hallo, Giles«, sagte Buffy sehr vorsichtig. Er war vollkommen in seine Arbeit vertieft, und sie wollte ihn nicht erschrecken.
Giles’ Finger fuhr weiter über die Seite. Mehr als eine halbe Minute verging, bis Giles sich seufzend zurücklehnte und Buffy müde anblickte. Er rückte seine Brille zurecht, und einer seiner Mundwinkel wanderte etwas aufwärts, als wäre er zu müde, Buffy mit einem vollständigen Lächeln zu begrüßen.
»Hallo, Buffy.«
»Und? Geht die Jagd voran?«
»Ob es vorangeht, willst du wissen? Nun..« Er nahm die Brille ab und rieb sich erschöpft die Augen. Dann setzte er seine Augengläser wieder auf und blickte Buffy an. »Ich fürchte, es ist mir nicht gelungen, ähnliche Vorkommnisse zu entdecken. Ich habe beinahe vier Stunden damit zugebracht, ein Buch nach dem anderen durchzusehen, und absolut nichts gefunden.«
»Nicht, dass das noch etwas ausmachen würde«, ertönte in diesem Moment Willows Stimme, »aber ich hatte auch keinen Erfolg.«
Beide wandten sich um und sahen, dass Willow im Türrahmen lehnte.
»Hi«, sagte Buffy lächelnd, doch zu ihrer eigenen Überraschung klang ihre Stimme so zurückhaltend, als hätte sie mit einer Fremden gesprochen.
Willow erwiderte ihr Lächeln. »Hi, Buffy.« Aber ihre Haltung war stocksteif, während sie ihre Freundin anlächelte ... und sie hatte keine Ahnung, warum.
»Sollte es in meinen Büchern irgendwelche Informationen zu unserem Problem geben, dann brauche ich mehr Anhaltspunkte, um sie zu finden«, stellte Giles fest. »
Bis auf die Knochen abgenagte Rinder reichen einfach nicht.«
»Was meinen Sie damit?«, fragte Willow, während sie einen Schritt weit in das Büro trat.
»Ich meine, dass es noch mehr geben muss«, entgegnete Giles. »Ein anderes Merkmal, irgendein Faktor... irgendetwas, abgesehen von den gefressenen Rindern.«
»Und da wir bisher keine anderen Merkmale kennen«, sagte Buffy, »müssen wir warten, bis diese Kreaturen uns welche liefern, richtig?«
Giles nickte. »Ich furchte, so ist es.«
» Ooooh«, machte Willow mit vor Müdigkeit zitternder Stimme. »Um ehrlich zu sein, bin ich gar nicht so furchtbar traurig, wenn wir jetzt aufhören müssen.«
»Ich bin nicht so furchtbar traurig, aber ich bin auch nicht gerade zufrieden«, sagte Giles zu ihr. »Aber uns bleibt keine andere Wahl. Wir können nichts anderes tun als abwarten, bis wir auf irgendein charakteristisches Zeichen stoßen, das uns helfen wird, zu begreifen, womit wir es zu tun haben ... falls es da überhaupt etwas Übernatürliches gibt.«
»Was soll das heißen, falls es etwas gibt?«, fragte Buffy, die Hände herausfordernd auf die Tischplatte gestützt.
»Wir konnten die Möglichkeit, dass es sich lediglich um das Werk eines wilden Tieres handelt, bisher noch nicht ausschließen.
Wenn es kein Berglöwe war, dann vielleicht irgendein anderes Tier.«
»Sagen Sie nur nicht, Sie glauben, was Sie da von sich geben, Giles«, konterte Buffy und beugte sich weiter vor. »Sagen Sie mir, dass Sie das nur erwähnt haben, um nicht nachlässig zu wirken, um den Eindruck zu vermitteln, dass Sie wirklich jeden Punkt berücksichtigen.«
»Der heutige Vorfall war zweifelsohne sehr sonderbar«, meinte Giles. »Aber es gibt keinen Hinweis auf einen übernatürlichen Ursprung.«
»Wenn wir warten, bis uns diese Kreaturen weitere Anhaltspunkte liefern, dann müssen wir warten, bis sie anfangen, Menschen zu essen«, erinnerte Buffy ihn.
Er nahm das Buch von seinem Schoß und legte es zu den anderen auf dem Schreibtisch. Dann rollte er mit seinem Bürostuhl ein wenig von dem Tisch weg und drehte ihn in Buffys Richtung.
»Darüber habe ich auch nachgedacht, und, unnötig, das extra zu erwähnen, diese Möglichkeit erscheint mir... nun, im besten Falle unerfreulich«, sagte er. »Aber wir können jetzt nichts weiter tun, weil wir absolut keine Ahnung haben, was das für eine Art von Kreaturen ist.«
Buffy stieß sich von der Tischplatte ab und lehnte sich müde an die Wand. »Es ist jedenfalls kein wildes Tier, Giles. Es ist etwas, das wir nicht kennen, aber es ist kein Kojote, kein Bär und auch kein Rudel ausgehungerter Beutelratten.«
»Ich bin geneigt, dir zuzustimmen, Buffy«, sagte Giles.
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