Ravanas Rueckkehr
irgendwohin mitnehmen?«, fragte Giles.
Im Auto muss er mir zuhören, dachte Willow, und ihr Lächeln kehrte sogleich zurück.
Sie nickte und sagte: »Sicher. Danke.«
Giles und Willow saßen bereits seit beinahe zehn Minuten im Auto, das immer noch auf dem Schulparkplatz stand. Der Regen prasselte auf das Dach. Giles hatte gerade losfahren wollen, als Willow begonnen hatte, ihm von dem Zauberspruch zu erzählen, mit dem sie Oz’ Lykanthropie heilen wollte. Er hatte den Hebel des Automatikgetriebes wieder in die Parkstellung geschoben, den Motor abgeschaltet und sie mit forschendem Blick betrachtet, bis sie mit ihrem Bericht fertig war.
Nervös zappelte Willow auf dem Sitz herum und wartete darauf, dass Giles etwas sagen würde, wütend werden würde ... irgendwas. Zu lange geschah nichts, und sie holte Luft, um selbst etwas zu sagen, als er endlich das Wort ergriff.
»Willow, warum um alles in der Welt hast du mir davon nicht früher erzählt?«, platzte er heraus.
»Ich habe es versucht, Giles, wirklich, das habe ich, aber Sie waren ...«
Er schloss die Augen und nickte verständnisvoll. »Ja, sicher, du hast Recht. Ich hatte furchtbar viel zu tun und habe dich dauernd abgewiesen. Jetzt ist mir das klar, und es tut mir Leid, aber, Willow, ist dir klar, was du da angerichtet haben könntest?«
»Ja. Darum wollte ich ja auch mit Ihnen sprechen.«
»Nun, ich furchte, du musst das Lernen für den Augenblick zurückstellen.«
»Warum?«
Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. »Wir gehen zurück in die Bibliothek. Ich möchte, dass du mir den Spruch zeigst, den du benutzt hast, und zwar bis ins kleinste Detail. Sollte er für das verantwortlich sein, was mit den Rindern und diesem armen Mann passiert ist, dann hoffe ich, wir können ihn wieder rückgängig machen.«
Noch bevor Buffy auch nur den Rand des Friedhofes erreicht hatte, konnte sie sie schon hören.
Ihr Haar und ihre Kleidung waren vollkommen durchnässt, und ihre genauso nassen Schuhe quietschten bei jedem Schritt vernehmlich. Sie hatte überlegt, ob sie sich von Giles in der Bibliothek einen Regenschirm ausleihen sollte, dann aber darauf gehofft, dass der Regen bald aufhören würde. Vermutlich wäre ihr der Schirm sowieso nur im Weg. Und nach den Geräuschen zu urteilen, die hinter dem gusseisernen Zaun des Friedhofs ertönten, war das das Letzte, was sie nun gebrauchen konnte. Denn durch das Prasseln der Regentropfen hörte sie die Geräusche verschiedener Bewegungen, einige Sekunden später gefolgt von anderen Lauten, Grunzen, heiserem Gurgeln.
Buffy ging den Zaun entlang zu dem zweiflügeligen Tor, das von einer Kette mit einem Vorhängeschloss zusammengehalten wurde, ohne dabei richtig zu schließen, weil die Kette zu lang war. Es fiel ihr nicht schwer, sich durch die Öffnung zu zwängen und auf den Friedhof zu schlüpfen.
Obwohl sich Buffys Augen inzwischen an die Lichtverhältnisse in der Nacht gewöhnt hatten, schien die Dunkelheit auf dem Friedhof irgendwie tiefer zu sein ...
umfassender.
Und etwas in dieser Dunkelheit bewegte sich.
Sie ging den Kopfsteinpflasterweg hinunter, der hier und da von Rosenbüschen und steinernen Bänken begrenzt wurde. Überall auf dem Friedhof gab es große Eichen, und Buffy achtete aufmerksam auf die Zweige in den Baumkronen, lauschte auf das kleinste Zeichen irgendeiner Bewegung.
Für jeden normalen Menschen hätte Buffy den Eindruck einer jungen Frau erweckt, die eine Abkürzung nahm, eine junge Frau, der es offensichtlich egal war, dass diese Abkürzung über einen Friedhof führte.
Aber das, was sich im Dunkeln bewegte, wusste es besser.
Buffy hörte ein Geräusch über sich, das schnell näher kam. Hastig machte sie einen Schritt zurück und blieb in genau dem Augenblick stehen, als direkt hinter ihr etwas auf dem Kopfsteinpflaster aufschlug. Als sie herumwirbelte, prallte ihr Fuß gegen ein fremdes Gesicht. Sie versuchte, ihm mit den Händen zu folgen, doch das Ding im Dunkeln packte ihren Arm und riss sie zu Boden.
Der Vampir zog Buffy auf sich zu und drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken.
Mit der anderen Hand hielt er ihre Kehle umfasst. Sein Gesicht füllte ihr ganzes Blickfeld aus. Männlich, finster... vielleicht war er einmal recht attraktiv gewesen.
Aber nun nicht mehr.
»Jägerinnenblut«, schnarrte die Kreatur, wobei sie grinsend ihre nadelspitzen Zähne entblößte und Buffys Kehle noch fester umklammerte.
»Heute Nacht nicht«, flüsterte Buffy erstickt. »Du hast
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