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Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht

Titel: Rebecka Martinsson 02 - Weisse Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Larsson
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Griechen.«
    Stefan Wikström kommt in diesem Artikel ebenfalls zu Wort. »Stefan Wikström sagt, er fühle sich von dieser Predigt nicht persönlich angegriffen. Er liebe Frauen, nur wolle er sie nicht auf der Kanzel sehen.«
    Stefans Herz wird schwer. Er fühlt sich betrogen. Natürlich hat er das gesagt, aber im Zusammenhang des Artikels stimmt es einfach nicht. Der Journalist hatte ihn gefragt: »Sie lieben Ihre Brüder. Wie halten Sie es mit den Schwestern? Sind Sie ein Frauenfeind?«
    Und er hatte naiv geantwortet: »Durchaus nicht.« Er liebe Frauen.
    »Aber Sie wollen sie nicht auf der Kanzel sehen.«
    Nein, hatte er geantwortet. Grob ausgedrückt sei das wohl seine Ansicht. Aber das solle kein Werturteil sein, hatte er hinzugefügt. In seinen Augen sei die Arbeit der Diakonisse ebenso wertvoll wie die des Geistlichen.
    Jetzt sagt der Probst, dass er von Mildred keine Verlautbarungen dieser Art mehr zu hören wünscht.
    »Aber was ist mit Stefans Verlautbarungen?«, fragt sie gelassen. »Er und seine Familie kommen nicht in die Kirche, wenn ich predige. Wir können keine gemeinsame Konfirmation abhalten, weil er nicht mit mir zusammenarbeiten will.«
    »Ich kann das Bibelwort nicht ignorieren«, sagt Stefan.
    Mildred macht eine ungeduldige Kopfbewegung. Bertil fasst sich in Geduld. Sie haben das alles schon gehört, das weiß Stefan, aber was soll er machen, wenn es doch immer noch die Wahrheit ist.
    »Jesus hat zwölf Männer zu seinen Jüngern erwählt«, beharrt er. »Der Hohepriester war immer ein Mann. Wie weit sollen wir uns denn vom Bibelwort entfernen in unserer Anpassung an die geltenden gesellschaftlichen Normen, ohne am Ende keine Christen mehr zu sein?«
    »Alle Jünger und Hohepriester waren außerdem Juden«, erwidert Mildred. »Wie gehst du damit um? Und lies den Hebräerbrief, da ist Jesus der Hohepriester.«
    Bertil hebt die Hände zu einer Geste, die bedeuten soll, dass er diese schon mehrmals geführte Diskussion nicht zu wiederholen wünscht.
    »Ich respektiere euch beide«, sagt er. »Und ich habe mich bereit erklärt, in deinem Pfarrbezirk keine Frau einzustellen, Stefan. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ihr mich und die Gemeinde in eine schwierige Situation bringt. Ihr verschiebt den Kern eines Konflikts. Und ich möchte euch beide ermahnen, nicht polemisch zu werden, schon gar nicht auf der Kanzel.«
    Seine Miene verändert sich. Ist nicht mehr streng, sondern versöhnlich. Er zwinkert Mildred fast verständnisinnig zu.
    »Wir könnten doch versuchen, uns auf unseren gemeinsamen Auftrag zu konzentrieren. Ich würde mich freuen, wenn ich hier in der Kirche keine Begriffe wie Männermacht und geschlechtsspezifische Machtstrukturen mehr hören müsste. Du kannst Stefan doch wohl glauben, Mildred. Dass es keine Demonstration sein soll, wenn er nicht in die Kirche kommt, wenn du predigst.«
    Mildred verzieht keine Miene. Sie schaut Stefan fest in die Augen.
    »Es ist ein Bibelwort«, sagt er und kann durchaus zurückstarren. »Ich kann das nicht ignorieren.«
    »Männer schlagen Frauen«, sagt sie, holt Luft und redet weiter. »Männer erniedrigen Frauen, dominieren sie, misshandeln sie, ermorden sie. Schneiden ihnen die Geschlechtsorgane ab, bringen sie als Neugeborene um, zwingen sie, sich hinter einem Schleier zu verstecken, sperren sie ein, vergewaltigen sie, verwehren ihnen die Ausbildung, bezahlen ihnen weniger Lohn und halten sie von der Macht fern. Verweigern ihnen den Zugang zu geistlichen Ämtern. Ich kann das nicht ignorieren.«
    Für ungefähr drei Sekunden herrscht Schweigen.
    »Aber Mildred«, setzt Bertil an.
    »Sie ist doch verrückt«, ruft Stefan. »Nennst du mich…stellst du mich auf eine Stufe mit einem Frauenmisshandler? Das hier ist keine Diskussion, das ist Verleumdung, und ich weiß nicht…«
    »Was?«, fragt sie.
    Und jetzt stehen sie beide auf, irgendwo im Hintergrund hören sie Bertil und Mikael Berg: »Beruhigt euch doch, setzt euch wieder.«
    »Was daran soll Verleumdung sein?«
    »Es gibt keine Berührungspunkte«, sagte Stefan zu Bertil. »Wir können nicht zusammenarbeiten. Ich muss mir nicht gefallen lassen…wir können unmöglich zusammenarbeiten, das verstehst du doch selbst.«
    »Das hast du doch noch nie gekonnt«, hört er Mildred zu seinem Rücken sagen, als er aus dem Zimmer stürzt.
    Probst Bertil Stensson stand stumm vor dem Safe. Er wusste, dass sein jüngerer Kollege auf ein beruhigendes Wort wartete. Aber was sollte er

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