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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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stellen, wie sollte er sie dann vor einem Skandal retten? Er versuchte, sie zu schützen, doch auf diese Art würde sie alles, was er erreichen wollte, unterlaufen.
    Andererseits war nicht zu erwarten, dass sie die Verehelichung mit ihm sittsam akzeptieren würde, wenn sie ohne ihre Zustimmung arrangiert wurde. Nicole hatte absolut nichts Sittsames oder Passives an sich; sie war nie so gewesen. Hatte er sie nicht mehr als einmal sogar heimlich für ihre kühne Missachtung jeglicher Konvention bewundert? Doch jetzt war nicht die Zeit, um gegen gesellschaftliche Normen aufzubegehren. Ihre verwegene Art, die ihn so sehr faszinierte - und er glaubte, dies sei der große Reiz, den sie für ihn besaß würde seine Absichten, sie zu beschützen, nur sehr viel schwerer realisierbar machen.
    Aber realisieren würde er sie in jedem Fall.
    Sie würde seine Ehefrau werden, und als solche würde sie nicht nur seinen Namen, seinen Titel und seinen Reichtum erwerben, sondern auch den Respekt, der ihr gebührte. Er hatte sich noch nie darum geschert, was die Leute seines Standes über ihn dachten. Er hatte schon immer gewusst, dass sie nicht nur große Ehrfurcht für ihn empfanden, sondern insgeheim auch gewisse Zweifel gegen ihn hegten. Doch nun würde es keine Zweifel mehr geben, nicht über ihn und auch nicht über seine Frau.
    Dafür würde er sorgen.
    Am Abend traf Isobel zum Essen in Clayborough House ein. Sie trug ein herrliches, karmesinrotes Kleid, dessen Saum mit feinen Perlen bestickt war. Obwohl ihre Figur noch immer so makellos war, dass sie auch die kühnste Mode hätte tragen können, war sie realistisch genug zu wissen, dass sie mit einundfünfzig Jahren nicht mehr die Haut einer Zwanzigjährigen hatte, und deshalb verbarg ihr Kleid mehr als es offenbarte. Dazu hatte sie ein passendes dunkelrotes, mit Gagatperlen besticktes Handtäschchen ausgesucht, und an ihrem Hals, ihren Ohren und Armen funkelten Rubine.
    Inzwischen hatte der Klatsch auch sie erreicht, und sie zweifelte nicht an der Neuigkeit, die sie erfahren hatte - nicht nach der Spannung, die sie zwischen den beiden gespürt hatte. Sie beabsichtigte, ihren Sohn direkt zu fragen, ob er vorhabe, Nicole Shelton in weniger als zwei Wochen zu heiraten.
    Woodward begrüßte sie mit einem Lächeln, das nur ihr Vorbehalten war. Isobel vermutete, dass er sich schon damals in sie verliebt hatte, als sie Francis geheiratet hatte, doch als kluge Frau hatte sie immer vorgegeben, seine Gefühle nicht zu bemerken. »Hallo Woodward, wie geht es Ihnen heute Abend?« Sie war immer ungezwungen mit dem Personal umgegangen, auch wenn Francis sie dafür verspottet hatte.
    »Gut, danke, Euer Gnaden. Seine Gnaden erwartet Sie im roten Salon.«
    Isobel übergab ihm mit einem Lächeln ihren Nerz und ließ sich von ihm zu ihrem Sohn begleiten und in aller Form ankündigen.
    Hadrian begrüßte sie herzlich, doch er schien beunruhigt. Sobald sie allein waren und bei einer Tasse Tee für ihn und einem Glas Weißwein für sie beisammensaßen, sah Isobel ihm direkt in die Augen. »Ich habe Gerüchte gehört, Hadrian«, begann sie unumwunden.
    Er schnitt ein schiefes Gesicht. »Welche Gerüchte?«
    »Alle, vermute ich sehr. Du heiratest Nicole Shelton?«
    »Ja. Es tut mir Leid, dass du es auf diesem Wege erfahren musstest, bevor ich es dir sagen konnte.«
    »Ist das restliche Gerede auch wahr?«
    Er stand nervös auf. »Falls du meinst, ob ich verrückt nach ihr bin - nein.«
    Isobel ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Ich möchte jeglichen aufkeimenden Gerüchten den Boden entziehen, indem ich mich absolut verliebt gebe«, erklärte er.
    »Ich verstehe.« Sie musste lächeln. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich wie ein liebestoller Narr benehmen könntest.«
    »Umso mehr ein Grund, dass mein Verhalten glaubwürdig wirken wird.«
    »Hadrian, darf ich dich etwas fragen? Warum heiratest du Nicole Shelton so kurz nach Elizabeths Tod?«
    Er errötete. »Weil sie ein Kind von mir haben könnte.«
    »Aha. Dann stimmt also auch das übrige Gerede.«
    Seine Miene verdüsterte sich. »Das ist es, was geredet wird?
    Ich werde diesen Klatsch im Keim ersticken! Ich werde feststellen, wer dieses Gerücht verbreitet, und mein Missfallen darüber unzweideutig zum Ausdruck bringen.«
    »Ich bin sicher, dass du diese Gerüchte innerhalb kürzester Zeit zum Verstummen bringst«, sagte Isobel leise. Jetzt erhob auch sie sich und legte eine Hand auf den Arm ihres Sohnes. »Wie geht es dir?«
    Er

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