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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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der Herzog über mich ritt, ich meine natürlich, das Pferd des Herzogs. Solch ein Glück widerfährt einem schließlich nicht jeden Tag.«
    »Sie meinen also«, sagte der Herzog zähneknirschend, »wäre ich nicht über Sie hinweggeritten, dann hätte Ihre Stute nicht gescheut - im allerletzten Augenblick, wenn ich hinzufügen darf -und ich hätte nicht die ausgesprochene Ehre gehabt, Sie retten zu dürfen.« Er konnte seine Wut und seine Stimme kaum noch zügeln.
    Nicole sprühte vor Zorn, aber darauf fiel ihr nichts mehr ein.
    Der Herzog grinste boshaft.
    Die Gräfin tauschte einen besorgten Blick mit ihrem Mann aus. Um weiteren derartigen Wortgefechten vorzubeugen, sagte sie rasch: »Setzen wir uns doch zu Tisch!« Janes Lächeln war zu munter. Sie bot dem Herzog ihren Arm, doch ihr Blick ruhte auf Nicole. »Du hast mir gar nicht erzählt, dass ihr euch kennen gelernt habt, mein Schatz.«
    »Es stand einfach nicht an«, sagte Nicole, und schon in ihren nächsten Worten lag neuer Spott: »Anders als andere Dinge, die ständig anstehen.«
    *
    Als Ehrengast nahm der Herzog den Platz zur Rechten des Hausherrn ein. Sie dinierten im kleineren der beiden Speisesäle des Hauses, der für familiäre Zusammenkünfte bestimmt war. Die Gräfin saß am gegenüberliegenden Tischende, Chad zu ihrer Rechten. Nicole saß dem Herzog gegenüber zur Linken ihres Vaters. Der Herzog führte Jane an ihren Platz und kehrte gerade noch rechtzeitig an seinen zurück, um zu sehen, wie sich Nicole setzte und sich dabei so weit nach vorne beugte, dass ein stattlicher Teil ihres Busens enthüllt wurde.
    Hatte sie das absichtlich getan? Er hatte genug Erfahrung, um sich dessen sicher zu sein. Ihr Wortspiel und ihre Nähe hatten seinen Lenden schon wieder einigen Schaden zugefügt, ein Feuer entzündet, das er nicht nähren wollte, weder jetzt noch später. Mit zusammengekniffenen Lippen setzte er sich, entschlossen, sie keines Blickes mehr zu würdigen.
    Ihre letzte Bemerkung rumorte noch in ihm. Hatte sie wirklich gemeint, was er zu verstehen geglaubt hatte? Hatte sie es gewagt, darauf anzuspielen, wie rasch er in ihrer Anwesenheit erregt wurde? Ohne es zu wollen, wanderte sein Blick wieder zu ihr. Sie schenkte ihm ein wissendes, unendlich verführerisches Lächeln, das ihn gleichzeitig unendlich zornig machte.
    Sie verspottete ihn! Wären sie nicht hier, auf Dragmore gewesen, hätte er sie nach draußen gezerrt und ihr gezeigt, was es hieß, mit einem Mann seines Kalibers ein derart gefährliches Spiel zu spielen. Keine Frau hatte je gewagt, ihn so zu reizen, wie sie es an diesem Abend tat und auch das letzte Mal getan hatte, als sie sich trafen. War sie einfach nur dumm, oder war sie unglaublich mutig und tollkühn? Das würde sich wohl mit der Zeit heraussteilen, dachte er, und stellte dabei überrascht fest, dass er damit rechnete, dass sich ihre Beziehung auf irgendeine Weise fortsetzen würde. Aber das war nicht nur unmöglich, es stand auch gar nicht zur Debatte!
    Sie starrte ihn an und ihre Blicke versenkten sich ineinander. Jetzt waren sie hier und speisten mit ihrer Familie, aber er würde sich bald revanchieren. Er hielt ihrem Blick so lange stand, bis es gänzlich unschicklich wurde und sie den ihren abwenden musste.
    »Was haben Sie denn nun mit Chapman Hall vor?«, fragte der Graf, während der erste Gang serviert wurde, pochierter Lachs in einer delikaten Zitronensauce.
    »Noch habe ich keine Entscheidung getroffen, aber vielleicht werde ich es verkaufen.«
    »So viel Arbeit, um es dann zu verkaufen?«, fragte Nicole provozierend.
    Wieder fixierte er sie mit seinen harten braunen Augen. »Manche Unternehmungen erfordern viel Arbeit, doch je mehr Arbeit man investiert, desto größer ist der Lohn.« Damit konnte er natürlich alles Mögliche meinen, aber er meinte sie.
    Sie lächelte. »Allerdings gibt es manchmal auch entsetzlich viel Arbeit und überhaupt keinen Lohn.« Sie hielt seinem Blick stand.
    Wie gerne er dieses Spiel zu Ende gespielt hätte! Wie gerne er sie an den Punkt gebracht hätte, wo sie ihm völlig ausgeliefert war und ihn nicht mehr zurückweisen konnte! »So etwas ist äußerst selten.« Abrupt wandte er sich ihrer Mutter zu; er wollte ihren Wortwechsel nicht fortsetzen, wahrscheinlich hatten sie bereits viel zu viel preisgegeben. »Der Lachs ist vorzüglich, Lady Jane!«
    Jane konnte nicht aufhören, die beiden zu beobachten. »Das freut mich«, brachte sie zustande. Dann forderte sie ihren Mann mit einem

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