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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Boden, die Schwingen ausgebreitet, und blickten mitleidslos auf ihr Opfer herab. Die Flammen, die ihre Schwerter umgaben, erstarben langsam.
    »Trauert nicht um ihn«, sagte einer von ihnen an Akashiel und Japhael gewandt. »Er war ein wertloses Halbblut.«
    Dann waren sie fort und alles, was noch an sie erinnerte, waren die verkohlten Überreste des Nephilim, die langsam zu Staub zerfielen und vom Wind aufgenommen und davongetragen wurden.
    Japhael blickte auf den Ring aus verbrannter Erde. »Jammerlappen hin oder her, das hat er nicht verdient. Es ist schwer, sie in Sicherheit zu bringen, sobald sie sichverwandelt haben. Die meisten von ihnen ereilt dasselbe Schicksal wie diesen hier.« Der Speer verschwand aus seiner Hand, als er sich Akashiel zuwandte. »Hat deine Tote irgendwelche besonderen Fähigkeiten gezeigt?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Dann ist sie für den Augenblick in Sicherheit. Sie werden ihr nichts tun, solange sie sich nicht mit eigenen Augen davon überzeugt haben, dass sie tatsächlich eine Nephilim ist.«
    »Ich schätze, du hast mir einiges zu erklären, damit ich weiß, wovor ich sie beschützen muss.«
    »Lass gut sein«, meinte der Oberste Schutzengel, »ich kümmere mich darum.«
    Akashiel schüttelte den Kopf. »Ich habe diesen Auftrag bekommen, ich werde ihn auch zu Ende bringen.« Ganz sicher würde er Rachels Schicksal nicht in die Hände eines anderen legen. Nicht einmal in die seines Mentors und Freundes.
    »Das ist kein Auftrag mehr, der nur dich allein angeht.« Japhael musterte ihn lange, als wolle er herausfinden, ob Akashiel damit fertig werden würde. Schließlich seufzte er. »Komm mit, dann erfährst du alles, was du wissen musst.«

24
    O bwohl ich mich wie erschlagen fühlte und beim Zähneputzen glaubte, im Stehen einschlafen zu können, war ich hellwach, sobald mein Kopf das Kissen berührte. Ich lag im Dunkeln und starrte die Wand an, auf die der Mond die Schatten des Kirschbaumes zeichnete, der vor dem Fenster wuchs. Die Zweige schwangen leicht im Wind, ihr Schattenbewegte sich wie ein Tänzer, der sich zu einer Melodie wiegte, die ich nicht hören konnte.
    Ich kannte den Anblick, schließlich war es nicht das erste Mal, dass ich bei Amber übernachtete. Im Gegensatz zu sonst, wenn es nach einem langen DVD-Abend zu spät geworden war oder ich etwas getrunken hatte und nicht mehr Auto fahren wollte, waren es heute jedoch andere Umstände. Meine Gedanken drehten sich noch immer um den Eindringling in meinem Haus. Jede Bewegung und jedes Geräusch ließ mich wie eine Fünfjährige aufschrecken, der ihr großer Bruder vor dem zu-Bett-Gehen Gruselgeschichten erzählt hatte.
    Nur dass mein Horror real war.
    Resigniert knipste ich die Nachttischlampe wieder an und drehte den Schirm so, dass das Licht einen möglichst großen Teil des Zimmers erfasste. Die Dunkelheit, die sich in die abgelegenen Winkel zurückzog, konnte ich ertragen. Solange sie sich nicht bewegte.
    Ich rollte mich auf den Rücken, richtete meinen Blick an die Decke und wartete darauf, dass die Müdigkeit zurückkehrte, die mich vorhin fast übermannt hätte. Doch statt müde zu werden, gingen meine Gedanken auf Wanderschaft.
    In der letzten Zeit waren so viele Dinge passiert, die schon für sich allein gesehen mehr als merkwürdig waren. Wie wahrscheinlich war es da, dass sich zu der Reihe dieser Merkwürdigkeiten jetzt auch noch ein Perverser hinzugesellte, der in mein Haus einbrach, weil er es auf meine Unterwäsche abgesehen hatte? Daran, dass er sich nur mit der Unterwäsche zufriedengegeben hatte, weil er aufgeflogen war, bevor er mich in die Finger bekam, wollte ich lieber nicht denken.
    Ach verflucht, ich wusste ja nicht einmal, ob tatsächlichetwas von meiner Wäsche fehlte. Das Ganze war doch nur eine Überlegung von Deputy Wilkins gewesen, an der überhaupt nichts dran sein musste. Trotzdem: Warum sollte jemand in mein Haus einbrechen und sich dann nicht für die Wertsachen interessieren?
    Keine der Antworten, die mir darauf einfielen, war dazu geeignet, mich zu beruhigen. Wie ich es auch drehte und wendete, es deutete alles auf einen Perversen hin. Und neben den Maskierten fiel mir nur einer ein, der mich in der letzten Zeit belästigt hatte: Ash McCray.
    Mir war klar, dass ich Deputy Wilkins von McCray erzählen sollte, damit er der Sache nachgehen konnte. Allerdings dürfte es der Polizei schwerfallen, einen Kerl hinter Gitter zu bringen, der sich von einem Ort zum anderen beamen

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