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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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dem Papier.Unglücklicherweise erschlossen sich mir auch auf diesem Wege keine Zusammenhänge.
    Auf einem anderen Blatt notierten wir uns Fragen, spannen Gedanken und ersannen Theorien, doch sosehr wir uns auch den Kopf zerbrachen, es schien immer etwas zu fehlen – jener eine Punkt, der die Verbindung zwischen all den anderen Ereignissen sein konnte. Mit ein wenig Fantasie ließ sich zwischen den Maskierten, dem Mord an Popcorn und dem Eindringling in meinem Haus durchaus ein Zusammenhang erkennen. Zumindest verfolgte Amber die Überlegung, dass es womöglich jemand auf mich abgesehen hatte, um meinen Vater zu erpressen.
    »Wie soll Popcorn in dieses Bild passen?«
    Amber zuckte die Schultern. »Vielleicht hat er sie überrascht, als sie ins Haus einbrechen wollten.« Sie trank einen Schluck Cola, dann seufzte sie. »Das hört sich jetzt an, als wäre er ein Zeuge, dessen Aussage sie hätte überführen können. Aber so meine ich das gar nicht.«
    »Du meinst, sein Auftauchen hat sie so überrascht, dass sie ihn in einer Kurzschlusshandlung …«
    »Exakt!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn ich ein Tier aus dem Affekt heraus töte, würde ich vermutlich danach treten oder ihm den Schädel einschlagen. Etwas, das schnell geht – bevor ich dazu komme, darüber nachzudenken.« Was Popcorn passiert war, schien mir eher geplant gewesen zu sein und es passte ebenso wenig ins Bild wie Ash McCray. Wenn er zu den Maskierten gehörte, hatte er keinen Grund, vor meiner Tür aufzutauchen, um mit mir zu sprechen. Es sei denn, er wäre mit dem Vorgehen seiner Komplizen nicht länger einverstanden gewesen und hätte mich vor ihnen warnen wollen.
    »Hast du nicht gesagt, dass er wissen wollte, ob sich etwasverändert hat?«, wandte Amber ein. »Das klingt nicht gerade nach einer Warnung.«
    Nachdenklich starrte ich auf die einzelnen Stichpunkte und hoffte darauf, dass es Klick machen und alle Puzzleteile an ihren Platz fallen und ein stimmiges Bild ergeben würden, doch abgesehen davon, dass Ambers geschwungene Schrift vor meinen Augen zu verschwimmen begann, geschah nichts.
    Schließlich gaben wir auf und beschlossen, es später noch einmal zu versuchen. Vielleicht kämen uns mit ein wenig Abstand noch andere Ideen.
    In der Hoffnung, mehr über den Kern seiner Nachforschungen zu erfahren, und neugierig, ob diese uns womöglich helfen konnten, das fehlende Bindeglied für unsere Liste zu finden, rief ich Kyle an. Unglücklicherweise meldete sich nur der Anrufbeantworter. Ich hinterließ ihm eine Nachricht, dass alles in Ordnung sei und ich ihm seinen Pullover in den nächsten Tagen zurückbringen würde. Außerdem erkundigte ich mich nach seinen Nachforschungen und gab ihm meine Handynummer durch, damit er mich jederzeit erreichen konnte, falls es etwas Neues gab.
    Gerade, als wir das Haus verlassen wollten, um zu mir zu fahren, klingelte das Telefon. Mein Herz machte einen aufgeregten Satz. Womöglich hatte Kyle etwas herausgefunden! Als Amber den Anruf annahm, wurde mir schnell klar, dass es nicht Kyle war – er hatte ihre Nummer ja gar nicht –, sondern Nate. Sie musste nicht einmal seinen Namen sagen, ich erkannte schon an ihrem Strahlen, dass nur er es sein konnte. Damit die beiden in Ruhe ihr Liebesgesäusel austauschen konnten, ging ich nach draußen und zog die Tür hinter mir zu.
    Ich wartete auf der Veranda und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Wärme linderte das Gefühl derSurrealität ein wenig, das sich seit gestern Nacht in mir festgesetzt hatte. Einmal mehr streckte ich meinen Geist nach Akashiel aus und tastete wieder ins Nichts. Als habe sich die Erde aufgetan und ihn verschlungen. Die Leere, die ich verspürte, tat beinahe körperlich weh, so sehr sehnte ich mich danach, seine Stimme zu hören.
    Ehe ich einen weiteren Versuch unternehmen konnte, zu ihm durchzudringen, kam Amber aus dem Haus. »Das war Nate«, sagte sie und sperrte die Haustür ab. »Er hat mich zum Essen eingeladen. Ich wollte dich aber nicht allein lassen, deshalb –«
    »Meinetwegen musst du nicht absagen. Ich bin froh, dass du mich aufgenommen hast, aber du brauchst wirklich keine Rücksicht auf mich nehmen.« Mit einem Grinsen fügte ich hinzu: »Wenn du weg bist, könnte ich diesen Badezusatz ausprobieren, den du dir extra aus New York schicken lässt.«
    Das Zeug war sündhaft teuer, doch aus irgendwelchen Gründen war Amber so verrückt danach, dass sie weder Kosten noch Mühen scheute, sich den Kram zu besorgen.
    »Auf

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