Recht und Gerechtigkeit: Ein Märchen aus der Provinz (German Edition)
Schaden bei mir nicht so groß wie gewünscht: Ich habe Frau und Beruf und beides erfolgreich. Ursprünglich hatte Dinkel mit ihrer Falschbeschuldigung den maximalen Schaden durch eine Verhaftung vor den Olympischen Spielen erreichen wollen, was einen noch viel größeren Bohei verursacht hätte.
Bereits bei ihrer ersten Vernehmung am 9. Februar 2010 legte Dinkel gegenüber der sie vernehmenden Polizeibeamtin ein auffallendes Interesse an den Tag, dass ich noch gleichentags festgenommen werden sollte. Die Schwetzinger Polizistin bestätigte in der Hauptverhandlung, dass Dinkel sie nachdrücklich mehrmals fragte, ob der Angeklagte nun jetzt gleich festgenommen werde. Dinkel kam es ganz offensichtlich darauf an, dass ich unbedingt noch vor meinem für den Mittag geplanten Abflug zu den Olympischen Spielen in Vancouver festgenommen würde.
Selbst bei ihrer staatsanwaltlichen Vernehmung am 20. April 2010, in der Dinkel der Lüge bezüglich des Kontakts zu Viola Sch. und des angeblichen anonymen Briefs überführt wurde, war ihre zentrale Sorge offenbar, dass ich nun aus der Untersuchungshaft entlassen werden könnte. Dazu hielt das Landgericht Mannheim folgenden merkwürdigen Austausch fest:
»Oberstaatsanwalt Gattner und Staatsanwalt Oltrogge bekundeten als Zeugen zudem übereinstimmend, dass die Nebenklägerin, die bereits zu Beginn der Vernehmung einen aus ihrer beider Sicht niedergeschlagenen bzw. mitgenommenen Eindruck gemacht habe, nach Abschluss der in sehr nachdrücklichem Ton geführten Vernehmung, auf dem Weg nach draußen, in Tränen ausgebrochen sei und die Vermutung geäußert habe, dass er – der Beschuldigte – jetzt bestimmt frei komme. Staatsanwalt Oltrogge habe darauf letztlich sinngemäß erwidert, so schnell gehe das nicht, und damit die kurz zuvor anhand der gesamten Verdachtslage besprochene gemeinsame Position zum Ausdruck gebracht. Die Nebenklägerin habe sich dann kurzfristig wieder beruhigt.«
Auch aus ihrem Computertagebuch, das komplett an den Focus gege ben wurde (durch wen liegt nahe, wenn man bedenkt, dass Dinkel nicht gegen die Veröffentlichung vorging) folgt, dass Dinkel geradezu davon besessen war, dass ich nicht freikommen soll. Sie schrieb in ihrem Pseudotagebuch unter anderem:
»Hätten sie ihn doch gleich am 09.02. am frankfurter flughafen geschnappt. Warum haben sie ihn fliegen lassen? Ich habe geahnt, dass es so kommen wird.«
In ihrer Aussage in der Hauptverhandlung bestätigte sie erneut diese klare Absicht:
»[…] ich hab ja, als ich zur Polizei bin an dem Morgen, ich wusste ja, dass er um halb eins nach Kanada fliegt, mittags. Und das hab ich denen ja auch gleich gesagt. Gesagt, der fliegt von Frankfurt nach Kanada, und kann man am Flughafen kann man ihn doch fassen, und das war mir ja auch wichtig.«
So viel zum Thema, dass ja eigentlich Dinkel gar nicht so viel Belastungseifer gehabt hätte, wie die prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit der Dinkel-Schwarzer-Fraktion unentwegt zu streuen pflegte. Furchtbarerweise muss man sagen, dass ein Unschuldiger heute fast hoffen muss, dass eine Falschbeschuldigerin ihr Verbrechen möglichst groß anlegt: Wenn Dinkel eine Vergewaltigung ohne Messer erfunden hätte, wäre es schwieriger gewesen, das Gericht hätte wie in vielen Fällen einfach sagen können: »Wir glauben der Frau«, und sich über die aussagepsychologischen Gutachter vielleicht hinwegsetzen können. Aber wie Dinkel selbst schrieb, wollte sie mich für immer weggesperrt sehen.
Gemäß § 177 Abs. 4 StGB ist bei einer Vergewaltigung unter Waffeneinsatz auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren zu erkennen. Selbst in der Laiensphäre ist allgemein bekannt, dass Vergewaltigung unter Waffeneinsatz ein sehr schweres Delikt ist, welches mit einer Haftstrafe bestraft wird. Das wusste aufgrund der langen Vorbereitung sicher auch Dinkel. Ihr kam es mit ihren Erfindungen, ins besondere mit ihrer falschen Darstellung eines angeblichen Messereinsatzes, darauf an, mich verhaften zu lassen. Durch das Festhalten an ihrer falschen Aussage wollte sie mich aber nicht nur verhaften lassen, sondern eben auch erreichen, dass ich lange im Knast sitzen muss.
Als Alternative fantasierte die in den Medien als zurückhaltendes Hascherl dargestellte Falschbeschuldigerin, wie sie selbst hinlangen könnte. Dinkel schrieb in ihr Tagebuch, das sie weitgehend durch den Focus abdrucken ließ:
»17 . 2.:Ich wünsche mir, dass er tot ist. Er soll tot sein.
20 . 2.Er ist ein
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