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Reinen Herzens

Reinen Herzens

Titel: Reinen Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helena Reich
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der Wagen einfach nur verdreckt …«
    »Ja, vielleicht … Vielleicht war das aber keine allzu frische Leiche, die hier verbrannt ist.«
    »Ich kümmere mich mal um die Probe für die DNA -Analyse, damit wir feststellen können, ob es sich um diese Irena Kafková handelt.«
    »Ich versuche nachher rauszukriegen, wo diese Kafková her ist. Mit ein bisschen Glück haben wir die Sache schnell vom Hals und können das Zeug zurückschicken. Mit den Ermittlungen können sich dann die Kollegen in Cheb herumschlagen.«
    Als sie endlich fertig waren, verstauten sie die wenigen sterblichen Überreste in einer Asservatenschachtel und gingen hinauf in Jirkas Büro.
    »Jemand Kaffee?«, fragte Jirka, als sie sein Büro betraten.
    »Danke, nein. Ich hatte heute schon einen Koffeinschock. Trinkst du eigentlich nie etwas anderes als Kaffee? Ich hätte lieber ein Glas Wasser, bitte.«
    »Bist du des Wahnsinns? Fische lieben sich darin. Wasser gibt es bei mir nur in abgekochtem Zustand und mit Geschmacksverstärker. Wenn du so was unbedingt roh trinken willst, dann musst du den Wasserhahn bemühen.« Er trat ans Fensterbrett und stellte Wasser auf. »Und du?«, fragte er Ota.
    »Von deinem Gebräu kriege ich einen Herzinfarkt. Hast du Tee? – Okay, okay, falsche Frage.«
    »Was wolltest du uns denn erzählen?«, fragte Jirka. »Du hast etwas von einem Gespräch mit einer jungen Dame gesagt.«
    Ota seufzte. »Wir haben den Geheimdienst im Boot, Kinder.« Er zog eine Packung Zigaretten aus der Jackentasche und zündete sich eine an. Jirka bediente sich auch.
    »Spann uns nicht auf die Folter, Ota«, meldete sich Magda, als er nichts weiter sagte, während sie die Getränke zu dem Besprechungstisch trug, an dem Ota und Jirka sich niedergelassen hatten.
    »Meda hat mich heute Mittag angerufen. Sie saß mit einer Freundin in einem Café, und die hatte ihr gerade eine seltsame Geschichte serviert.« Er griff nach dem dampfenden Kaffeebecher, den Magda ihm hinhielt, dann referierte er, was Medas Freundin ihm erzählt hatte. »Tja, so ist das«, schloss er seinen Bericht, »wie gesagt, der Geheimdienst spielt mit.«
    »Es besteht kein Zweifel daran, dass es sich nicht doch um zwei verschiedene Leute handeln könnte? Ich meine bei dem alten Studienfreund von David und dem Freund von dieser Skarlet Meinlová?«, fragte Magda.
    Ota schüttelte den Kopf. »Nein. Er heißt Felix Benda, und ich erinnere mich, dass David diesen Namen erwähnte, als es um die Entschlüsselung von den Lederbändern und dem anderen Zeug ging. Er sagte, der Typ sei Kryptologe beim Geheimdienst.« Magdas gelassene Reaktion wunderte ihn. Alle Trauer und Verzweiflung schien von ihr abgefallen zu sein. Sie wirkte sehr interessiert, aber irgendwie nicht persönlich betroffen. Ob der Oberst am Ende doch recht hatte und Magda im Grunde ihres Herzens ein kalter Fisch war? Er mochte es nicht recht glauben, aber er ertappte sich dabei, dass er ihr ihre scheinbare Gefühllosigkeit übel nahm.
    »Das hört sich ja an wie im Film«, sagte Magda. »Wenn nicht auf David geschossen worden wäre, würde ich sagen, sie hat sich das alles zusammenfabuliert. Rote Rosen, Kalaschnikows und irgendwelche Maschinen – von allen Dingen dieser Welt.« Sie schüttelte amüsiert den Kopf. »Was sind diese roten Rosen überhaupt? Um echte Rosen handelt es sich ja wohl nicht, wenn ihr beide so ernst dreinschaut, oder?«
    » Rote Rosen soll das Codewort für das geheimnisumwitterte rote Quecksilber sein«, erwiderte Ota missmutig. »Das Zeug spukt mindestens seit der Revolution durch die Lande. Angeblich haben die Russen es entwickelt. Man soll damit am Küchentisch Wasserstoffbomben basteln können. Andererseits kursiert auch das Gerücht, dass es sich um das Codewort für hochreines Uran oder Plutonium handelt. Such’s dir also aus. Und angeblich wollten die Russen das Zeug meistbietend unter die Leute bringen. Die Herrschaften saßen damals auf allerlei Schrott, den sie versilbern wollten. Ich erinnere mich an einen General, der Panzer feilgeboten hat und allerhand kleinere Schießprügel und anderes Kriegsgerät. Ob die Geschäfte zustande gekommen sind, weiß ich nicht. Jedenfalls, was das rote Quecksilber betrifft. Das andere Zeug haben bestimmt irgendwelche Lurche gekauft. Schleimige Waffenschieber, die es vermutlich zum Höchstpreis an Potentatenärsche in der Dritten Welt oder die eine oder andere Revoluzzer-Bande verscherbelt haben.« Er zog eine angewiderte Grimasse, trank einen Schluck

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