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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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sah ihn an.
    „Ich versuche ja abzuschalten“, versicherte Tony. „Aber es klappt nicht so ganz.“
    Sein prüfender Blick blieb bestehen. Dylan hing am Rand des Pools und griente. Thor Fahlstrøm lag auf einer der Liegen und schlief. Bis auf eine knappe Badehose, die er trug, war er nackt. Deutlich konnte man erahnen, dass es die Natur gut mit ihm gemeint hatte. Zudem zeigte sein Körper kein Gramm Fett. Er war groß gewachsen, muskulös und dennoch schlank. Wahrscheinlich wäre er ein hübscher Kerl gewesen, hätte er nicht diese wirren Tattoos an Armen und Händen, diesen finsteren Bart und die stechenden Augen gehabt, dazu die düstere Stimme und diese Schroffheit ... Tony fielen plötzlich mehrere Dinge ein, die Thor eigentlich sehr unattraktiv machten.
    „Ich begreife immer noch nicht, dass Dylan auf diesen Wüstling steht“, entwich es Tony in seiner sorgfältigen Betrachtung.
    „Glaub mir“, antwortete Erik gewissenhaft, „auch wenn man es nicht unbedingt sieht: Thor hat Qualitäten, da könnten wir uns eine Scheibe von abschneiden.“
    Tony verzog sein Gesicht. „Da verzichte ich freiwillig.“
    Aus Erik kam nur ein amüsiertes Lachen.

    Früher als sonst saßen sie am Abendbrottisch. Das warme Klima hatte sie durstig gemacht. Hier im Speisesaal war die Luft kühler. Während Erik Wasser einschenkte und ein Kellner dazu Wein und Bier brachte, faltete Tony die Karte ihrer Reiseroute aus und nickte zufrieden. „Morgen ist endlich Land in Sicht. Zwei Tage Hawaii. Das wird wunderbar.“
    „Wir sollten eine Rundfahrt buchen, oder nicht?“, fügte Dylan hinzu.
    „Klar!“ Tony stimmte zu. „Kann ich gerne organisieren.“
    „Irgendeinen Bustrip zusammen mit den Senioren hier?“ Thor deutete um sich. „Ohne mich.“ Demonstrativ griff er zur Bierflasche und trank daraus, ohne das Glas zu nutzen, als wollte er verdeutlichen, dass er sich herzlich wenig aus der Etikette des Schiffes machte.
    „Es gibt doch sicher auch kleinere Führungen und Schiffsausflüge, oder nicht?“, warf Erik in die Runde.
    Tony hob die Schultern leicht an. „Müsste ich nachfragen …“
    „Dann komm’ ich mit!“, tönte Thor sofort. „Nicht dass du uns eine dämliche Kaffeefahrt buchst.“
    Tony sah erbost auf, doch er konnte sich eine spitze Antwort verkneifen. „Von mir aus.“ Er sah sich um. Der Saal war zwar gefüllt, das Buffet aber noch nicht eröffnet. „Dann lass uns jetzt schnell zum Infocenter gehen. Sicher ist es dort leer.“
    Sie erhoben sich und marschierten davon.
    Erik sah ihnen ungläubig hinterher: „Kaum zu glauben: Thor und Tony ergreifen zusammen die Initiative.“ Er lachte. „Ob das gut geht?“
    „Hoffentlich“, erwiderte Dylan. „Ihre gegenseitige Abneigung geht mir nämlich allmählich auf den Keks.“
    Erik nickte. „Ich liege Tony auch oft in den Ohren damit, dass er nicht immer so hart über Thor urteilen soll, doch es ist schwer, seine Meinung ihm gegenüber zu ändern.“
    Dylan beugte sich etwas vor und betonte seine Aussage mit Nachdruck:
    „Er denkt, Thor ist nicht gut genug für mich. – Bedingt kann ich es nachvollziehen. Thor und ich haben uns ab und zu in der Wolle, aber mein Gott … Das kommt in den besten Familien vor und die Versöhnungen danach sind umso schöner.“
    Erik wägte ab. „Ich weiß nicht, ob Tony wirklich denkt, dass Thor nicht gut genug ist. Ich glaube eher, dass es ihn wurmt, nie selbst bei dir landen zu können.“
    Dylan lachte auf. „Diese alte Kamelle! Ich habe damals gar nicht gemerkt, dass Tony scharf auf mich war. Wäre das mit dir nicht passiert, hätte er es mir bis heute nicht erzählt.“
    „Ich glaube, er ist einfach nur gefrustet, weil er nicht so ist wie Thor … Nicht so unbeugsam, nicht so athletisch.“
    Dylan lachte mit. „Tony und seine überschüssigen Pfunde – ein ewiges Kapitel, haha!“
    „Tja, dabei mag ich das!“, gab Erik offen zu.
    „Es läuft wieder gut mit euch, nicht wahr?“
    Erik nickte. „Wir haben einen Fehler gemacht und uns zu sehr eingeengt, uns keine Freiräume gelassen. Wir haben Gefühle füreinander, keine Frage, aber ich persönlich möchte unsere Beziehung locker leben. – Müssen wir auch, bei der Entfernung.“
    „Klar!“ Dylan stimmte zu. Auch er musste mit der örtlichen Trennung von Thor zurechtzukommen. Es stand nicht zur Diskussion, dass einer von ihnen seine Heimat verlassen würde – dem anderen zuliebe. Das wäre ein Opfer, das einen großen Umbruch bedeuten würde.
    „Und wie

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