Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
machen müssen«, sagte Gene zu mir. »Im Sommer möchte ich ihn aber zusammen mit Justin als Page sehen und nicht beim Bettwäsche wechseln. Ist dir klar, dass wir hier an der nächsten Generation unserer Firma arbeiten?«
»Ja, natürlich. Ich finde es auch unglaublich aufregend«, gab ich zu.
»Ich auch, mein Sohn.«
David und Alex verbrachten die Nacht von Sonntag auf Montag für gewöhnlich in einem der anderen beiden Häuser, je nach dem, welche Eltern zuhause waren. Die Nacht vor Justins erstem Arbeitstag im Hotel schliefen sie jedoch bei uns, damit sie ihm am Morgen viel Glück wünschen konnten.
Justin kam am Montag in seiner neuen Uniform zum Frühstück in die Küche.
»Du siehst verdammt gut aus darin, Bubba«, sagte Alex zu ihm und grinste.
Justin wirkte ziemlich nervös, aber das hinderte ihn nicht daran, ordentlich zu frühstücken.
Wir saßen alle im Wohnzimmer, als Justin von seinem ersten Arbeitstag nach Hause kam. Es war 17 Uhr und er sah ziemlich erledigt aus.
»Wie war dein erster Tag?«, fragte ich.
»Ich bin todmüde«, sagte er.
»Hattest du Spaß?«, fragte Alex.
»Die Leute sind cool und es macht Spaß in so einem tollen Hotel zu arbeiten. Aber die Arbeit selbst hat nicht besonders viel Spaß gemacht«, gab Justin zu. »Ich glaube, ich habe heute bei 80 Betten die Bettwäsche gewechselt, 80 Zimmer aufgeräumt und 80 Badezimmer geputzt. Was die Leute so in ihren Zimmern haben, ist allerdings schon interessant. Und was sie so gemacht haben.«
»Wie meinst du das?«
»Nun, in Wirklichkeit habe ich nur 20 Zimmer sauber gemacht, nicht 80. Es sind auf meiner Etage 80 Zimmer, aber wir arbeiten dort zu viert. In den 20 Zimmern hatten aber zwölf Kerle Spuren im Bett hinterlassen, wenn ihr versteht was ich meine.«
»Wow«, sagte Alex und alle lachten.
»Ja, und zwei Frauen haben in der Nacht ihre Periode bekommen.«
»Igitt«, sagte Brian und verzog das Gesicht. »Ich hoffe, du hast Handschuhe getragen.«
»Das hätte er zumindest tun sollen«, sagte ich. »Hast du, Jus?«
»Natürlich. Ich habe das getan, was mir gesagt wurde.«
»Und, willst du im Hotel-Business bleiben?«, wollte Alex wissen.
»Ja, aber nicht auf diesem Level. Ich möchte nicht mein ganzes Leben lang Klos putzen, sondern eher etwas Sauberes machen.«
»Das was du heute getan hast, ist aber ein wichtiger Teil davon«, sagte ich.
»Werde ich das lange machen müssen?«, fragte er. Es klang nicht verärgert, sondern einfach nur neugierig.
»Nicht zu lange, Bubba«, versicherte ich ihm, »aber lange genug, um einen richtigen Eindruck davon zu bekommen. Du bist vielleicht eines Tages der Chef der Leute und ich finde, es ist für sie und auch für dich von Vorteil, wenn du es selbst eine Zeit lang gemacht hast.«
»Wie auch immer, ich fühle mich schmutzig. Ich brauche eine Dusche. Brian, du siehst aus, als ob du auch eine gebrauchen könntest.«
»Oh ja, unbedingt«, sagte Brian mit einem Grinsen und stand auf.
Ich musste daran denken, als Justin zum ersten Mal ›wie auch immer‹ gesagt hatte. Es war voller Verachtung und Arroganz. An diesem Abend klang es jedoch nach Akzeptanz und Zustimmung für das, was wir für ihn geplant hatten. Was für eine Wandlung, symbolisiert durch diesen kleinen Satz.
Brian beendete sein Eagle-Scout-Projekt am darauf folgenden Samstag. Er hatte sich für ein Projekt zur Landschaftsgestaltung entschieden, das dem recht ähnlich war, das David gemacht hatte. Er erhielt von uns allen Hilfe bei seinem Projekt. Außerdem wurden wir von Pat, Fred, Chad und Gage unterstützt.
Brian hatte alles ganz genau geplant und wie auch bei Davids Projekt gab es kaum Probleme. Die Schwierigkeiten, die auftraten, löste er souverän. Es war fast dunkel, als wir fertig waren und wir luden alle zu uns zum Grillen ein.
Normalerweise gingen wir am Samstag Abend zur Messe, aber dafür war es bereits zu spät. Ich hatte ein paar Austern gekauft und Alex kümmerte sich mit Rick zusammen um die Steaks. Es war zu kalt zum Schwimmen, also beschäftigten wir uns in unserem Clubhaus mit Pool, Kartenspielen und Tischtennis. Selbstverständlich lief auch Musik, zu der Justin und Brian, zusammen mit Chad und Gage, tanzten. Die meiste Zeit verbrachten wir jedoch mit Spielen.
»Ich fühle mich immer gut, wenn ich mit euch zusammen bin«, warf Gage plötzlich in die Runde.
»Nun, das bedeutet, dass du öfters hier her kommen musst, du Depp«, sagte Justin.
»Ganz im Ernst«, sagte Gage. »Ich fühle mich
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