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Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule

Titel: Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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hier sind?«
    »Ja, erzählt mal Einzelheiten«, sagte der spindeldürre Fotograf, der sich als »Herr Dotter« vorstellte. Er sei Mitarbeiter bei einer Zeitung, sagte er. »Ich müsste mich verdammt täuschen, wenn diese Birkenhain-Geschichte nicht etwas für meine Zeitung wäre. Mit meinen irren Fotos hier« - er klopfte auf seine Kamera - »wird das eine klasse Geschichte. Wann begann denn das Drama?« Conny biss sofort an.
    Das war es schließlich, was sie gehofft hatte - dass die Zeitung über den Bauskandal berichtete.
    »Mit dem Testament fing es an«, sagte Conny eifrig. »Nein, eigentlich mit dem Mistkerl Markmann . . . ich meine, mit dem Bauunternehmer Markmann. Oder . . . vielleicht mit dem alten Bauern, dem Birkenhain früher gehörte...«
    Dr. Teichmüller half mit die Sache zu glätten und ergänzte Connys Bericht. Der Fotograf schrieb eifrig mit. »Ich gucke im Archiv nach, ob ich etwas über Bauunternehmer Markmann finde«, versprach Herr Dotter, als er seinen Block einsteckte. »Wer weiß, vielleicht hat der Mann Dreck am Stecken. In unserem Archiv sind massenhaft alte Zeitungsartikel gesammelt, aus ganz Deutschland. So - und jetzt fotografiere ich draußen noch die anderen Pferde.«
    Dr. Teichmüller warf einen Blick auf die Hallenuhr. »Aber schnell. Die Mädchen müssen gleich zur Schule, stimmt's, Conny?«
    »Müssen wir wirklich?«
    Dr. Teichmüller zog eine Augenbraue hoch und stieß die breite Flügeltür auf. Das genügte als Antwort.
    Lachend und mit roten Backen vom Sekt fluteten die Hochzeitsgäste nach draußen. Oie und Kalle drängten nach vorn, weil sie den Platz hinterm Brautpaar für angemessen hielten. Mit aller Macht bremsten Conny und Imke ihre Fjordis. Kalle mochte das nicht und buckelte unwillig. Fast wäre er der Braut auf die neuen Schuhe gesprungen. Als die Gäste das Ortsamt verließen, fielen die ersten Schneeflocken. Fotograf Dotter beeilte sich seine Bilder zu schießen, von Ankum, Brinkum und den anderen Pferden. Laut hupend, fuhren die Hochzeitsautos davon. Die Schaulustigen zerstreuten sich in die umliegenden Geschäfte.
    Dr. Teichmüller und Frau Löwe holten ihre Autos und verstauten die Plakate im Kofferraum.
    Noch vor zehn Uhr ritten die Reiter zurück zum Stall. Es war weniger kalt als erwartet. Unterwegs verstärkte sich der Schneefall. Die Flocken wurden größer und leichter und schwebten lautlos aus lila Wolken. In den Nebenstraßen fuhren kaum Autos.
    Nur das gleichmäßige Getrappel der Hufe unterbrach die Stille. Mancher Großmoorstedter zog die Gardinen beiseite und sah auf die Straße. Was machten Jensens Pferde hier?
    Immer wieder wischten die Reiter sich übers Gesicht. Der federleichte Schnee setzte sich auf Augenbrauen und Wimpern.
    »Mit etwas Glück ist Herr Jensen noch nicht vom Futterholen zurück«, sagte Jule und pustete eine Flocke von der Nasenspitze. »Dann erzählen wir ihm gar nichts von dem Ritt.«
    Bastian trieb Brinkum an, der eine halbe Pferdelänge hinter Ankum trottete.
    »Geht nicht, Jule. Jensen sieht doch, dass die Pferde nass sind und das Zaumzeug auch. Außerdem spricht sich unsere Aktion garantiert in Großmoorstedt herum.« Jule seufzte und sah über die Schulter nach hinten, bevor sie Ankum in den Birkenweg lenkte.
    »Stimmt. Herr Jensen wird sich nicht gerade überschlagen vor Freude.«
    Conny trabte mit Kalle an, überholte die Gerlach-Zwil-linge und ritt neben Ankum weiter. Sie hatte das Gespräch bis nach hinten gehört.
    »Vielleicht doch... vielleicht findet Herr Jensen uns morgen genial... wenn etwas über Birkenhain in der Zeitung steht. Ich bin so gespannt, was die schreiben ...«

8. Kapitel
    Schwerer Verdacht

    »Hat der Kerl es doch geschafft!« Ungläubig schlug Krankenschwester Dörte auf die Zeitung, die sie in ihrer Frühstückspause durchbätterte. Mit ihrer Arbeitskollegin Heike saß sie im Schwesternzimmer des Hamburger Krankenhauses St. Martin.
    »Guck dir das an, Heike.« Die junge Frau im hellblauen Kittel knickte die Zeitung und fuhr mit dem Finger unter der Überschrift entlang. »Das musst du lesen, die Sache mit dem Reiterhof, der abgerissen werden soll.« Schwester Heike schob die Kaffeekanne beiseite und beugte sich über den Artikel Junge Hamburger kämpfen um Reiterhof in Großmoorstedt.
    Was brachte ihre Freundin Dörte so aus der Fassung? Wer auf der Unfallstation arbeitete, war einiges gewohnt und regte sich nicht schnell auf.
    In der Zeitung waren einige Fotos abgedruckt - zwei Fjordpferde mit

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