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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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Angriff aller Wahrscheinlichkeit nach richten würde.
    Nachdem sie sich mit der Kabine vertraut gemacht hatten, unterhielten sich die Männer im Cockpit mit den Piloten, die sich ebenfalls freiwillig gemeldet hatten und sich nun auf den Flug vorbereiteten. Freilich blieben sowohl der Informationsaustausch als auch die Vorbereitungen lückenhaft, denn Kapitän Sorvisto und Kopilot Rissanen wussten nicht, in welche Richtung sie fliegen würden.
    Zum Schluss ging Kariluoto vor dem Sitz 17 B in die Hocke und versteckte darunter auf Sohlmans Anweisung einen Stoffbeutel, der eine kompakte Waffe und einen Peilsender mit Funkmikrofon in Miniaturgröße enthielt. Kariluotos Telefon klingelte, als er gerade den Beutel verstaut hatte. »Alles fertig?«, fragte Sohlman.
    »Wohl kaum. Ich gehe runter und sehe nach.«
    »Die Busse fahren hier jeden Moment los«, sagte Sohlman. »Unterwegs können wir das Tempo ein bisschen drosseln, aber in einer Dreiviertelstunde dürften sie trotzdem am Flughafen sein.« »Ich dachte, wir könnten vielleicht Tuomisto und Vaarala noch als Stewards verkleiden«, sagte Kariluoto, während er die Treppe hinunterging. »Wenigstens als Versuch. Falls sie doch Kabinenpersonal akzeptieren.«
    »Keine Chance.«
    »Was haben wir denn zu verlieren?«
    Sohlman überlegte. »Das stimmt wohl. Niemand soll sagen können, wir hätten nicht alles versucht.«
    Kariluoto trat an den offenen Frachtraum, wo gerade einer der Mechaniker herauskam.
    »Wie lange noch?«, fragte Kariluoto den Mann.
    »Eine Stunde.«
    »Das ist zu lang. Macht schneller.«
45
    Jasmin stand hinter dem Stativ mit dem Fernglas und schaute von der Wohnung in der Bernhardinkatu auf die Residenz des Präsidenten. Drei rot-weiße Reisebusse mit der Aufschrift »Express-Bus« waren in der Nördlichen Esplanade geparkt, unmittelbar vor dem Zaun des Residenzhofes.
    Sie hatte nicht beobachten können, wie man Vasas Vater gebracht hatte, denn das war über den Seiteneingang in der Mariankatu geschehen. Nun freute sie sich für Vasa. Das Gelingen dieser Operation würde den Oberst sicherlich davon überzeugen, dass er außer Radovan noch einen Sohn hatte, der zum Kämpfer taugte.
    Plötzlich klingelte es an der Tür.
    Jasmin fuhr zusammen. Wahrscheinlich wieder einer von Elisas Freunden. Sie hatte nicht vor, aufzumachen, sondern wartete einfach ab. Es läutete erneut. Sicherheitshalber nahm Jasmin das Fernglas und verstaute es samt Stativ unter dem Bett. Schließlich konnte es sein, dass einer von Elisas Freunden einen Schlüssel zur Wohnung hatte. Vorsichtig schlich sie in den Flur. War es vielleicht doch klüger, zu öffnen? Würde es womöglich mehr Verwunderung wecken, wenn sie nicht aufmachte und jemand käme mit dem eigenen Schlüssel herein und sähe sie? Das Schloss knackte, und die Tür vor Hedu Wikman öffnete sich. Eine junge Frau.
    Hedu war sogleich hellwach, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen.
    »Guten Abend«, sagte er mit einem höflichen Lächeln.
    »Guten Abend. Worum geht's?« Die Frau blickte mürrisch drein und war schon im Begriff, die Tür wieder zu schließen.
    Hedu ließ kurz seine Dienstmarke aufblinken. »Polizei. Sie wissen sicherlich, was in der Residenz vorgeht. Wir brauchen für unseren Einsatz eine Wohnung mit Blickkontakt dorthin. Dürfte ich mal kurz bei Ihnen aus dem Fenster schauen?«
    Die Frau sagte nichts, trat aber widerwillig im dunklen Flur zur Seite. Hedu spürte förmlich, wie sich ein extrem wachsamer Blick in seinen Rücken bohrte. Er war auf der Hut: Die Frau hatte dunkle Augen und Locken und etwas nicht Finnisches an sich.
    Im Wohnzimmer trat er ans Fenster, nahm das Funkgerät zur Hand und teilte der Funkzentrale seines Teams mit: »Hedu hier. Ziemlich gute Sicht von hier aus. Bernhardinkatu 1 A. Sag Jokke Bescheid. Ich warte hier.«
    Während er sprach, schaute Hedu nicht durch das Fenster zur Residenz hinüber, sondern auf die Spiegelung in der Scheibe. Die junge Frau stand hinter ihm und bewegte sich unruhig. Die Haustür war noch immer offen.
    »Schön hier«, sagte Hedu und sah sich im Zimmer um. In der Ecke lief der Fernseher.
    »Das ist die Wohnung einer Freundin von mir, ich kann ihnen nicht die Erlaubnis geben ...«
    »Hätten Sie die Nummer Ihrer Freundin? Dann rufe ich sie an. Wie war übrigens Ihr Name?«
    Jasmin überlegte eine Sekunde. Würde sie einen falschen Namen angeben und dann um ihren Ausweis gebeten, würde das sofort Fragen aufwerfen, und sie wäre dran. »Ranta. Jasmin

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