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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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blickte unbewegt auf die Lichtung, auch wenn dort nichts geschah. Roni und Kimmo saßen im Auto der Schweden, und die Polizisten warteten.
    Ein Polizist war, als sie das Auto umzingelten, dicht an Tero vorbeigekommen, und er hatte kurz überlegt, ob er sich ergeben sollte, den Gedanken dann aber verworfen. Das könnte er auch später noch tun. fetzt wollte er sehen, ob tatsächlich der angeforderte Vertreter der Sicherheitspolizei aus Helsinki eintreffen würde.
    Roni sah Steglitz an, der auf der mittleren Sitzbank des Vans die Waffe auf ihn richtete. Durch die getönten Scheiben war es im Inneren des Fahrzeugs fast dunkel.
    Es fiel Roni schwer, seine Gefühle im Zaum zu halten. Dieser Mann, dieser Claus Steglitz, war also Julias Mörder? Wusste er, dass Roni das wusste? Im Krankenhaus Meilahti hatten Roni und sein Vater diesen Steglitz blamiert und gedemütigt, jetzt sah es so aus, als würde der Schwede ihnen das heimzahlen, auf die eine oder andere Art.
    Mindestens ebenso skrupellos wirkte der Mann mit dem Rollkragenpullover, Hellevig, der auf dem Schiff gewesen war und jetzt am Steuer des Vito saß, von wo aus er die Polizisten, die am gegenüberliegenden Rand der Lichtung in Deckung gegangen waren, im Auge behielt. Alle warteten offenbar auf den Vertreter der Sicherheitspolizei. Roni verstand einfach nicht, was das alles zu bedeuten hatte.
    Rybkin saß auf dem Beifahrersitz und der dritte Schwede neben Kimmo auf der hinteren Bank, von wo aus er beobachtete, was hinter dem Wagen vor sich ging.
    »Noch mehr Polizisten«, sagte Hellevig auf Schwedisch.
    Steglitz wandte den Kopf um, aber Roni rührte sich nicht. Vor dem Seitenfenster zeichnete sich das Profil des Schweden mit der eigentümlich kleinen Nase ab.
    Roni fragte sich, wo sein Vater war. Hatte ihn die Polizei im Wald geschnappt? Der silberne Toyota hielt hinter den Polizeifahrzeugen an, die den Feldweg blockierten. Paatsama und Railo stiegen rasch aus.
    »Wieso sind hier so viele Leute?«, brummte Paatsama.
    Der Einsatzleiter der Polizei kam auf sie zu. Paatsama nannte seinen Namen und zeigte seinen Dienstausweis. »Wie ist die Lage?«
    »Vier Mann mit zwei Geiseln in einem Fahrzeug«, sagte der Mann, der sich mit dem Namen Sainio vorgestellt hatte. »Außerdem ein Toter.«
    »Hier sollten eigentlich nicht so viele Streifen versammelt sein.« »Polizeipräsident Keloniemi in der Zentrale war der Meinung, dass Verstärkung geholt werden sollte. Das SK >Bär< ist in Bereitschaft.« Paatsama warf einen düsteren Blick auf Railo.
    »Entschuldigen Sie, aber wer sind eigentlich Sie?«, wollte Sainio von Railo wissen.
    »Er ist mein Begleiter«, antwortete Paatsama. »Bleiben Sie in Stellung. Wir gehen jetzt zum Fahrzeug und verhandeln.«
    Sainio schien erstaunt. »Die Männer sind bewaffnet und haben zwei Geiseln, wir können Sie da nicht hinlassen ...«
    »Lassen Sie das unsere Sorge sein. Es geht hier um Dinge, die mit der nationalen Sicherheit Finnlands zu tun haben«, sagte Paatsama und machte sich mit Railo auf den Weg zur Lichtung.
    »Ich möchte einmal erleben, dass sich die Polizei an die definitiven Anweisungen der SiPo hält«, sagte Paatsama gereizt zu Railo.
    »Du musst die Sache aus ihrer Perspektive sehen. Ich wundere mich gar nicht darüber.«
    Als sie nicht mehr weit von dem Vito entfernt waren, gab Paatsama den Insassen ein Handzeichen. Die Fahrertür ging auf, und ein Mann stieg aus. Paatsama kannte ihn: Jonas Hellevig.
    »Was hat das hier zu bedeuten, verdammt noch mal?«, fragte Paatsama leise, wobei er seinen Zorn nur mühsam kontrollieren konnte.
    »Über den Grenzübergang Vaalimaa ist eine Lieferung aus dem Osten gekommen, die heute Abend mit dem Schiff nach Stockholm gehen soll«, antwortete Hellevig ebenso leise. »Auf die gewohnte Weise. Hallo, Jorma, wie geht es dir?«
    Railo nickte leicht und blickte auf den weißen Mercedes-Van. »Was enthält die Lieferung?«
    »Die Zentraleinheit der russischen Version eines MiG-35-Infrarotsuchsystems und das Empfangsmodul eines AESA-Radars mit Kodierungen.« »In dem Auto hier?«
    Hellevig nickte. »Beinahe wäre die Sache schiefgegangen. Wir haben die Information auf einen extrem kleinen Kreis beschränkt, aber der russische Begleiter hat uns betrogen.« Hellevig nickte in Richtung des Toten. »Jemand hat Makarin mehr gezahlt als wir. Er hat uns direkt in die Falle geführt. Seine Komplizen haben noch versucht, an die Ladung heranzukommen, aber wir haben in einem kurzen Feuergefecht die Oberhand

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