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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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respektvoll.
    »Wann?«
    »Jetzt! Sie müssen sonst wieder hochziehen.«
    Erst da sah Marcus im Rückspiegel am östlichen Himmel helle Landeschweinwerfer aufleuchten. Nun erschrak er selbst, trat noch mehr aufs Gas und steuerte die Baracke an.
    Der Learjet landete fast im selben Moment, in dem Marcus vor der Baracke parkte. Er ging an dem Gebäude vorbei zur Landebahn, wo die Motorbremse der ankommenden Maschine aufheulte.
    Als er das Fenster der Baracke passierte, winkte Marcus dem Mann im Neonlicht zu, der ihn gerade von der Landebahn gescheucht hatte. Auf die kugelsichere Weste hatte Marcus diesmal verzichtet, es gab keine Zweifel mehr, dass die Chinesen diejenigen waren, als die sie sich ausgaben. Allmählich baute sich Vertrauen auf, und zwar auf beiden Seiten. Enthusiasmus und Zufriedenheit beschleunigten seine Schritte. »Das habe ich in ihrem Zimmer gefunden«, sagte Kriminalhauptmeister Sami Rahnasto und legte eine Plastiktüte, die einen zusammengefalteten Briefumschlag enthielt, auf den Tisch. »Er war mit Tape an der Unterseite des untersten Regalfachs im Kleiderschrank befestigt. Scheine zu fünfhundert, hundert und fünfzig Euro. Insgesamt siebentausendvierhundertsechzig Euro.« Die übrigen Mitglieder des Ermittlungsteams schauten auf den weißen, abgegriffenen Umschlag, der nicht beschriftet war.
    Von wem hatte Julia Leivo das Geld bekommen und wofür? Warum hatte sie es versteckt und vor allen verheimlicht? Oder hatte sie das gar nicht? Wussten ihre Eltern davon und wollten es aus irgendeinem Grund nicht zugeben? Rahnasto blätterte die Fotos von der Stelle durch, an der Julia Leivos Leiche gefunden worden war.
    »Knapp einen Kilometer entfernt ist vor zwei Tagen ein Spanner gesehen worden«, sagte einer der Polizisten. »Hat wahrscheinlich aber nichts mit dem Fall zu tun.«
    »Wieso nicht?«, fragte Rahnasto.
    »Der Kerl hat angeblich in die waldseitigen Fenster der Reihenhäuser in der Sarkakuja gelinst. Aber Julia Leivo ist keine sexuelle Gewalt zugefügt worden.«
    Rahnasto warf den Stoß Fotos auf den Tisch. »Was für ein Mädchen war diese Julia Leivo?«
    »Wirkt wie eine helle Gymnasiastin, jedenfalls nach dem Bild, das die Freundinnen von ihr vermitteln. Aber ihr estnischer Onkel, Toomas Ehaver, ist bei der Sicherheitspolizei registriert.«
    Bei dieser Information wurden die ermatteten Gesichter sofort munter. »Fragt mich nicht, warum. Ich habe bei der SiPo angerufen, aber angeblich besteht da kein Zusammenhang mit unserem Fall.«
    »Warum war Julia überhaupt auf dem Waldweg?«
    »Keine Ahnung. Sie ist um sieben Uhr bei ihrer besten Freundin weggegangen und hat gesagt, sie gehe nach Hause. Eine andere Klassenkameradin sagt, Julia habe ihr tagsüber erzählt, sie wolle sich am Abend mit ihrem Exfreund treffen. Der Junge heißt Roni Airas.«
    Rahnasto warf einen Blick auf die Namensliste. »Ein Bild von Airas hängt immer noch im Zimmer des Mädchens an der Wand.«
    »Künftiger Formel-i-Fahrer, sagt jedenfalls Jorma.«
    Polizeihauptmeister Jorma Keränen war ein legendärer Motorsportkenner. »Kimmo Leivo arbeitet bei der ehemaligen Firma von Tero Airas. Helsinki Security. Schick bloß nicht Jorma dorthin, da bleiben die Ermittlungen auf der Rennstrecke.«
    Kimmo fuhr zusammen, als Sirjes Handy klingelte. Sie wurde normalerweise selten angerufen. Gerade lenkte Kimmo den Wagen von Vihti, wo das Sommerhaus stand, auf die Fernstraße 2 in Richtung Helsinki.
    »Wer ist es?«, fragte er, nachdem Sirje das Telefon aus der Tasche gezogen hatte.
    »Unbekannte Nummer«, sagte sie. »Soll ich antworten?« »Natürlich.« Kimmos Griff um das Lenkrad wurde fester, als Sirje anfing, Estnisch zu reden. Toomas.
    Das Gespräch war kurz und lakonisch. Sirje legte das Telefon in den Schoß und sagte: »Ich treffe ihn in einer Stunde.« »Wo?«
    »Im Einkaufszentrum Jumbo.« »Warum nicht bei uns? Oder bei ihm?« »Das weiß ich nicht.«
    Sie schwiegen. Mitten auf einem gepflügten Acker neben der Straße leuchtete eine angestrahlte Reklametafel.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Toomas etwas mit Julias Geld zu tun haben könnte«, sagte Sirje nach einiger Zeit ängstlich. »Oder das Geld mit dem Mord ...«
    »Ich glaube gar nichts. Aber es wird sich alles klären. Wir werden jeden Stein umdrehen.«
11
    Vom Wohnzimmerfenster aus sah Roni zu, wie der Ford Mondeo jenseits der Weißdornhecke die hell erleuchtete Straße entlangfuhr und dann auf das schwächer illuminierte Grundstück einbog. Roni holte

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